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27. Jan 2021

Spieltag 11: Roosters @ Berlin

Iserlohn – Leben in der Blase. Das ist dem Team der Iserlohn Roosters, trotz Pandemie-Alltag, in den zurückliegenden Wochen weitgehend erspart geblieben. Natürlich verzichten Spieler, Trainer und Staff auf Kontakte, trotzdem führte der Weg nahezu immer vom Training nach Hause und von dort wieder zurück an den Seilersee. Die Auswärtstour nach Berlin zum morgigen Match bei den Eisbären (20:30 Uhr/Mercedes Benz-Arena) aber findet unter etwas anderen organisatorischen Rahmenbedingungen statt. Per Bus geht’s in die Hauptstadt, dort aber ausschließlich ins Hotel, direkt neben der Arena. Dort bleibt die Mannschaft nahezu unter sich. Besuche, selbst bei den Familien sind vor dem Match nicht vorgesehen. „Natürlich ist es komisch, wenn Du in der Heimat bist und deine Eltern nicht sehen kannst. Ich werde halt nicht vorbeischauen, weil man natürlich nicht weiß, ob man den Virus einschleppt oder nicht, selbst, wenn es keine Symptome gibt“, sagt Stürmer Taro Jentzsch. Man merkt ihm an, wie sehr er es bedauert, nicht mal eben ´Hallo` sagen zu können. Sicherheit geht eben vor.

Sportlich sollte all das keine Auswirkungen haben. Am Spieltag hin und her zu fahren, ist aufgrund der Distanz nicht realisierbar. Dass das Team mehr als fokussiert zu Werke gehen dürfte, sollte niemanden überraschen. Berlin gehört trotz der Niederlage in Düsseldorf vom Montag zu den aktuell besten Mannschaften der PENNY DEL – und zwar in allen Belangen. Torhüter Matthias Niederberger, die Formation mit Reichel, Noebels und Pföderl überzeugen von Spieltag zu Spieltag. So gilt trotz des 5:2-Erfolges aus dem Hinspiel am Seilersee: Volle Konzentration. „Mir hat die Einstellung der Jungs, was die Details anbelangt, insbesondere gegen Krefeld nicht gepasst. Da war ich schon sauer drüber, aber von Überheblichkeit reden kann und will ich nicht“, sagt Cheftrainer Jason O´Leary. Auch die Mannschaft mag weniger zurückschauen, als voraus. Sie wissen, dass sie gegen die Pinguine nicht ihr bestes Eishockey gespielt haben.

Ob und in welcher Konstellation sie es zu tun versuchen, hat O´Leary nicht verraten. Andy Jenike wird erneut zwischen den Pfosten stehen, mehr Aufstellung verrät er aber nicht. „Wir müssen von Anfang an sehr konzentriert und fokussiert sein, müssen gradliniger und einfacher spielen. Darüber haben wir in dieser Woche im Training auch immer wieder gesprochen“, unterstreicht Julian Lautenschlager, der in Berlin sein 100. DEL-Spiel bestreiten wird. Für ihn ist es ein Match wie jedes andere, denn 100 Mal in der höchsten deutschen Liga auf dem Eis zu stehen, schafft zwar nicht jeder, dennoch wird es, wenn er so weitermacht, vielleicht noch ein paar andere, echte Jubiläen zu feiern geben. Fehlen werden nur die „üblichen Verdächtigen“: O´Connor und Hoeffel. Die Roosters sind mit einem überzähligen Spieler in die Hauptstadt abgereist, wer am Ende das erste Bully von der Tribüne aus verfolgen wird, entscheidet sich kurzfristig – O’Leary hat die Qual der Wahl.

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