Krefeld – Nach vier Niederlagen in Folge sichern sich die Iserlohn Roosters in Krefeld auch ohne Alex Grenier einen hoch verdienten 7:3-Erfolg. Zwar lief der Beginn nicht nach Plan, die Steigerung im Spiel aber war bemerkenswert. Auch, dass insbesondere die trafen, die sonst eben wenig zum Toreschießen beigetragen haben.
Hätte Brody Sutter fünf Sekunden vor Ende des Auftaktdrittels nicht den genialen Raymond-Pass zum 1:2-Anschlusstreffer genutzt, man hätte sich fragen müssen, was ist eigentlich mit den Sauerländern los. Neues Spiel, altbekannte Herausforderungen. Zwar bekommt Aubin völlig freistehend nach 29 Sekunden eine Scheibe im Krefelder Drittel auf den eigenen Schläger serviert, hat keinen Gegenspieler, scheitert aber an Pinguine Keeper Sergej Belov. Hätte er getroffen, wäre es wohl ein anderes Spiel geworden, zumindest zu Beginn. Stattdessen verstreicht dieser hundertprozentige Moment und die Pinguine nutzen, ganze 36 Sekunden später einen schnellen Angriff durch Trivellato zur 1:0-Führung. Weil die Zuordnung im eigenen Drittel nicht stimmte, hatte der Verteidiger Raum, den er eigentlich nicht haben dürfte. Ähnlich war es beim Krefelder 2:0 (8.). Diesmal genießt Tyanulin viel zu viel Freiraum vor Andy Jenike, der keine Chance hat, diesen Treffer zu verhindern. Abgesehen von diesen und vielleicht zwei bis drei weiteren Momenten brachten die Gastgeber zwar Kontergefahr aufs Eis, Spielkontrolle aber übten die Roosters aus, die viel Zeit in der gegnerischen Zone verbrachten, aber zu wenig wirklich Gefährliches kreierten. Das aber endete mit Sutters Anschlusstreffer, der die Blau-Weißen zurück ins Spiel brachte – zum psychologisch richtigen Moment fünf Sekunden vor Drittelende.
Das stellte der Beginn des Mittelabschnitts dann auch eindrucksvoll unter Beweis, denn schon nach 22:47 Minuten hatten erneut Sutter und Marko Friedrich die Partie gedreht, führten die Sauerländer mit 3:2. Genauso wichtig wie die Treffer war die Tatsache, dass die Roosters nach ihren Toren keine Gegentreffer kassiert haben und konzentriert in der Defensive standen. Und so konnte das Team den Vorsprung kontinuierlich ausbauen. Nach Friedrichs erstem Saisontor, verbuchte auch noch Joel Lowry sein erstes DEL-Tor, Brent Raedeke erhöhte auf 5:2 (31./34.). Jetzt waren die Roosters auf dem Weg, weil sie das richtig machten, was im ersten Drittel eben nicht zusammenlief. Spätestens als Whitney 140 Sekunden vor dem Ende in Überzahl sogar das 6:2 erzielte, war die Grundlage zum Sieg gelegt. Die Roosters spielten einfach deutlich gradliniger und gaben den Krefeldern keine Chance zu kontern – es war ein furioses zweites Drittel aus Sicht der Sauerländer.
Das in Anbetracht des Ergebnisses die ganz großen Highlights im Schlussabschnitt fehlen würden, war zu erwarten. Spätestens als Tim Fleischer zum 7:2 traf, war die Partie endgültig entschieden – und auch für Fleischer war der platzierte Schuss nach feinem Buschmann-Zuspiel sein erster Saisontreffer. Krefeld bemühte sich bis zum Schluss im Spiel zu bleiben, wirkte allerdings ob der Höhe der nicht mehr in Frage stehenden Niederlage frustriert. Die Roosters ließen sich dennoch nicht beirren, brachten Minute um Minute von der Uhr. 80 Sekunden vor Schluss kassierte man zwar noch das 3:7 in Unterzahl, dennoch beendete das Team von Trainer Jason O’Leary seine Niederlagenserie auf beeindruckende Art und Weise.
Die Statistik:
Pinguine: Belov (30:13 Cüpper) – Maas, Bindulis; Bappert, C. Braun; Sacher; Gläßl – Petrakov, Karsums, Niederberger; Lessio, Olson, L. Braun; Blank, Tyanulin, Schymainski; Postel, Klöpper, Buncis
Roosters: Jenike – Ankert, Baxmann; Johnston, Raymond; Riefers, Orendoz; Buschmann – Sutter, Aubin, Lowry; Bailey, Jentzsch, Whitney; Raedeke, Fleischer, Friedrich; Proske, Lautenschlager, Weidner
Schiedsrichter: Schukies, Hoppe
Tore: 1:0 (01:05) Trivellato (Olson, L. Braun), 2:0 (07:35) Tyanulin (Klöpper, Postel), 2:1 (19:55) Sutter (Raymond, Bailey), 2:2 (21:41) Sutter (Aubin, Lowry), 2:3 (22:47) Friedrich (Fleischer, Raedeke/6:5), 2:4 (30:02) Lowry (Jentzsch, Aubin/5:4), 2:5 (32:48) Raedeke (Aubin, Lowry), 2:6 (37:40) Whitney (Raedeke, Friedrich/5:4), 2:7 (49:44) Fleischer (Buschmann, Friedrich),3:7 (58:49) Blank (Braun/5:4)
Strafen: Pinguine 4 – Roosters 4
Zuschauer: 0