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14. Apr 2021

3:2 – Raedeke besorgt den Overtime-Sieg gegen Schwenningen

Iserlohn – Wer ein solches 750. DEL-Spiel macht, der hat verdient ganz besonders hervorgehoben zu werden. Torsten Ankert machte es, weil er in der regulären Spielzeit einen Treffer vorbereitete und einen weiteren kurz vor Schluss selbst machte. So schafften es die Blau-Weißen in die Verlängerung, die sie dank Friedrichs Idee und Raedekes Tor mit 3:2 für sich entschieden.

Ohne Steve Whitney, Dieter Orendorz und Jens Baxmann starteten die Roosters mit sechs Verteidigern und elf Stürmern ins Match gegen die Schwarzwälder und waren im gesamten ersten Drittel die bessere Mannschaft. Konzentriert, selbstbewusst, nie hektisch, dafür stabil in der eigenen Defensive stehend, erarbeitete sich die Mannschaft vom Seilersee schon in den ersten Minuten hervorragende Gelegenheiten durch Grenier und Bailey, Joacim Eriksson, statistisch der beste DEL-Goalie, hielt seinen Kasten sauber. Dennoch waren es die Sauerländer, die in Führung gingen. Wieder brachte ein sehr überlegt vorgetragener Angriff die Scheibe ins gegnerische Drittel, Ankert im 750. DEL-Match schießt von der blauen Linie, Lowry fälscht ab – 1:0 (9.). Leider hatte der Vorsprung nur 125 Sekunden bestand. Da antworteten die Wild Wings mit einem Angriff, den Tyson Spink mit einem Traumschuss abschloss, der vom Außenrand des rechten Bullykreises abgefeuert, im langen Kreuzeck einschlug. Eigentlich hätte dieser Treffer nicht fallen dürfen, da die Wild Wings nach einem Foul an Fleischer zuvor eine Strafe hätten kassieren müssen. Anschließend gehörte das Spiel aber wieder den Blau-Weißen, dann hatte Joe Whitney, völlig frei im Slot stehend, die beste Gelegenheit, Eriksson aber bekam die Fanghand ran, so dass die Scheibe zwar hinter dem Schwenninger Goalie landete, aber nicht über die Linie ging.

Der Mittelabschnitt plätscherte anfangs dahin. Gelegenheiten hochkarätiger Natur blieben Fehlanzeige. Leider auch in den ersten beiden Überzahlspielen der Waldstädter zu Beginn. Chancen hatten sie, aber Eriksson war da, wenn es ihn brauchte. Auch die Wild Wings wussten mit ihrem ersten Powerplay wenig anzufangen. Als die Roosters allerdings wieder komplett waren, 47 Sekunden vergingen, hatten die Gäste ein Bully vor dem Iserlohner Kasten. Tylor Spink gewann das Anspiel, die Scheibe kam zu Brückner, der die Lücke fand und Jenike zum zweiten Mal überwand. Erneut aus dem Nichts waren die Gäste erfolgreich, führten 2:1 und retteten den Vorsprung in die Drittelpause. Die Angriffe der Roosters blieben letztlich zu ungefährlich, das würde sich ändern müssen.

Das allerdings gelang auch im Schlussdrittel zunächst nicht. Beide Seiten sammelten weiter zu viele Strafminuten. Das galt für den IEC auch in dem Moment, als Friedrich den Puck zum umjubelten 2:2 über die Linie gebracht hatte. Leider konnte der Treffer nicht zählen, weil gegen Jentzsch vorher eine Zwei-Minuten-Strafe angezeigt worden war und deshalb im Moment der Scheibenannahme Friedrichs das Spiel unterbrochen wurde (48.). Schwenningen hatte zwar im anschließenden Powerplay ein, zwei Schussmöglichkeiten, man merkte den Gästen allerdings an, dass die Konzentrationsleistung im zweiten Spiel binnen 24 Stunden nachließ. Erneut kreierten die Roosters acht Minuten vor dem Ende zu wenig Offensive im Powerplay, nutzten wieder eine Special-Team-Situation nicht zum Tor, zudem fehlte es in den Folgeminuten am Feintuning. Genau jetzt aber machte der Kapitän alles richtig: Ankert zog von rechts aufs Tor zu und zog ab – die Scheibe zappelte unhaltbar im Winkel, Erlösung pur. Vier Minuten hatten die Sauerländer noch Zeit für einen möglichen Siegtreffer, der auch in Anbetracht der Ergebnisse der Konkurrenz unglaublich wichtig sein würde. Leider gelang dieser eine Treffer nicht, auch nicht als in den letzten 18,4 Sekunden Schwenningen wegen eines Wechselfehlers eine weitere Strafe aufgebrummt bekam. Es ging in die Verlängerung, aber obwohl die Roosters über eine Minute mit einem Mann mehr auf dem Eis waren, kreieren sie keine hochkarätige Gelegenheit, die Eriksson vor ernste Herausforderungen stellte. Aber am Ende sollten die Sauerländer doch jubeln, denn nach einem tollen Spurt von Friedrich landet der Puck 1:47 Minuten vor dem Ende vor Eriksson, Raedeke bekommt den Rebound, bringt den Puck über die Linie. Ein unglaublich wichtiger Treffer, der den Roosters drei Spieltage vor Schluss den vierten Platz in der Nordgruppe der PENNY DEL bescherte.

 

Roosters: Jenike – Ankert, Raymond; O´Connor, Reinhart; Riefers, Buschmann – Raedeke, Aubin, Lowry; Weidner, Jentzsch, Friedrich; Grenier, Fleischer, Bailey; Lautenschlager, J. Whitney

 

Wild Wings: Eriksson – Robak, Yeo; Weber, Fischer; Huß, Kristensen – Bourke, Thuresson, Pfaffengut; Turnbull, MacQueen, Bassen; Tylor Spink, Tyson Spink, Möchel; Daniel Weiß, Alex Weiß, Brückner

 

Schiedsrichter: Kohlmüller, Schrader

 

Tore: 1:0 (08:04) Lowry (Ankert), 1:1 (10:09) Tyson Spink (Tylor Spink, Fischer), 1:2 (32:47) Brückner (Tyson Spink), 2:2 (56:02) Ankert (Friedrich, Aubin), 3:2 (63:13) Raedeke (Friedrich)

 

Strafen: Roosters 8 – Wild Wings 10

 

Zuschauer: 0

 

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