Iserlohn – Playoffs, Baby! Der abgedroschenste ist oftmals einfach der schönste Spruch, um das auszudrücken, was alle fühlen. Der Kampf um die Deutsche Meisterschaft in der PENNY DEL beginnt und die Iserlohn Roosters sind mittendrin. Ein wenig Ausgelassenheit erlaubte man sich nach der erfolgreichen Qualifikation am Sonntag, doch bereits wenige Stunden nach der Schlusssirene war der Fokus greifbar. „Jetzt geht es erst richtig los“, freute sich Roosters-Goalie Andreas Jenike.
„Sechs Siege bis zur Meisterschaft“ – mit diesem Slogan wirbt TV-Partner MagentaSport für die Playoffs. Es werden die kürzesten Playoffs der DEL-Geschichte – „und da kann alles passieren. Umso wichtiger ist es, dass wir von Anfang an da sind“, erklärt Kapitän Torsten Ankert. Antreten werden die Sauerländer im ersten Spiel der Best-of-Three-Serie heute Abend ab 19:30 Uhr beim Primus der Nordgruppe, den Eisbären Berlin. Das erste Spiel einer K.O.-Runde seit über drei Jahren läuft sogar im Free-TV auf Sport1. Daneben überträgt natürlich auch MagentaSport, ebenso wird RadioMK wie gewohnt live vor Ort berichten. Es dürfte also keinen Roosters-Fan geben, der das Spiel nicht live verfolgt – und das hat sich diese Truppe mit ihrem leidenschaftlichen Schlussspurt auch mehr als verdient.
Aber um einen Kult-Spruch aus dem benachbarten Ruhrgebiet leicht abzuwandeln: Entscheidend is‘ auf’m Eis. Dass der Mannschaftsbus am gestrigen Montag beim Einsteigen einer im übertragenen Sinne lichterloh brennenden Mannschaft kein Feuer fing, war die erste gute Nachricht des Tages. Inzwischen ist das Team in der Bundeshauptstadt angekommen und bereitet sich auf ein Duell mit einem absoluten Top-Team der Liga vor. „Wir hatten bei unseren beiden Auswärtsspielen in Berlin die Chance, die Partie in unsere Richtung zu schieben. Berlin wird uns erfahrungsgemäß nicht viele solcher Gelegenheiten bieten, aber wir müssen da fokussiert und voll da sein, wenn sie da sind“, erklärt Roosters-Coach Brad Tapper.
Bei den Berlinern stellt sich die Frage, ob man den Ausfall von Top-Torjäger Leo Pföderl kompensieren kann. Er bildete mit Marcel Noebels und Lukas Reichel bis zu seiner Knieverletzung die Paradeformation. Defensiv haben die Berliner dagegen ganz klar die Nase vorn. Sie stellen, insbesondere wegen Torhüter Matthias Niederberger die hinter Mannheim zweitbeste Defensive der Liga. „Es wird ein hartes Match gegen eine hart arbeitende, hart forcheckende Mannschaft. Aber wir gehen als klarer Außenseiter, ohne Angst in die Partie und schauen Mal, was wir erreichen können“, sagt Tapper. Bei nur maximal drei Spielen sind Überraschungen definitiv in Reichweite und vielleicht schaffen auch die Sauerländer eine.