Herne – Die Iserlohn Roosters haben mit einem 4:3 beim Oberligisten Herner EV den ersten Sieg in der diesjährigen Saisonvorbereitung geholt. Ohne den kurzfristig privat verhinderten Verteidiger Philip Riefers starteten die Iserlohner in den zweiten Test und schafften es noch nicht, über die volle Spieldistanz zu überzeugen. Mangels Kraft fehlte es am Tempo, auf übermäßige Körperlichkeit wurde gegen den Kooperationspartner weitgehend verzichtet. So gewannen die Sauerländer, mit einem sehr soliden Hannibal Weitzmann zwischen den Pfosten, ein Match, in dem man aber weit entfernt von der eigentlichen Leistungsfähigkeit war.
Aller Anfang war schwer: Altbekannt, wenn DEL gegen Oberliga spielt, tun sich die Roosters wie so viele andere Profi-Teams zunächst schwer. Für die Miners, das sah man vom ersten Moment an, war dieses Aufeinandertreffen im Rahmen ihrer Saisoneröffnung eines der wichtigsten Spiele der Vorbereitung. So setzten die Gastgeber die maßgeblichen Akzente der Anfangsphase, Weitzmann hielt aber souverän. Das galt auch für die ersten Unterzahlsituationen der Partie. Wie schon in Düsseldorf gestaltete sich das Penaltykilling beim IEC insgesamt sehr solide. Als die Sauerländer dann zum ersten Mal selbst einen Spieler mehr auf dem Eis hatten, dauerte es ganze sieben Sekunden vom Bully über Whitney, bis die Scheibe beim freistehenden Bailey eintraf, der abzog und die Roosters führten (14.). 77 Sekunden später, diesmal saß Foucault für die Gäste auf der Strafbank traf Hernes Verteidiger Hüffner per Schlagschuss, abgefeuert zwischen den Bullypunkten zum Ausgleich. Weitzmann, mit viel Verkehr vor der eigenen Nase, hatte das Nachsehen. Letztlich waren die Sauerländer insbesondere in den letzten zehn Minuten die bessere Mannschaft, dennoch ging es mit 1:1 in die Kabinen.
Das änderte sich im Mittelabschnitt nicht grundsätzlich. Aufgrund ihrer technischen und spielerischen Qualität aber war der IEC die bessere Mannschaft, verbrachte viel Zeit im Drittel des Gegners, der allerdings richtig gut verteidigte. Weil auf der anderen Seite die Roosters einfach zu verspielt blieben und nicht gradlinig agierten, stand es auch nach 40 Minuten Unentschieden – 2:2. O´Connor hatte die Sauerländer nach einer starken Druckphase verdient in Führung gebracht, Marsall glich per Konter und platzierten Schuss aus kurzer Distanz aus. Die Sauerländer hatten weitere hervorragende Gelegenheiten durch Acolatse, Whitney, Adam und Jentzsch, die Scheibe aber ging einfach nicht über die Linie.
Der Schlussabschnitt begann mit einem Torhüterwechsel bei den Gastgebern. Linda verließ den Kasten und machte Platz für Roosters-Eigengewächs Finn Becker, der mit einer Förderlizenz für den HEV spielen wird und gleich von Luke Adam geprüft wurde. Nicht nur in diesem Moment hielt der junge Iserlohner stand, parierte auch zwei, drei Schlagschüsse, bevor er nach Whitneys cleverem Abschluss zum ersten Mal hinter sich greifen musste (45.). Eine weitere Überzahl ließen die Roosters später ungenutzt, erhöhten aber erneut den Druck und kamen 7:27 Minuten vor dem Ende zum verdienten 4:2. Bailey sah Adam im Slot, der viel zu frei zu zum Abschluss kam. Etwas mehr als vier Minuten vor dem Ende kassiert Sezemsky noch einmal 2+2-Strafminuten, die Roosters damit in Unterzahl, zeigen noch einmal großen Willen, die Miners nicht ins Match zurückkehren zu lassen. Das aber gelingt nicht. 85 Sekunden vor dem Ende, bis dato hatten die Roosters hervorragend in Unterzahl agiert, bringt Liesegang den HEV auf 3:4 ran. Zum Ausgleich aber reichte es nicht mehr, sodass das Team von Brad Tapper sich nach einem turbulenten und kräftezehrenden Wochenende über einen letztlich verdienten Auswärtssieg und den morgigen freien Tag freuen kann.
Roosters: Weitzmann – O´Connor, Labrie; Acolatse, Sezemsky; Ankert, Buschmann; Rausch – Aubin, Whitney, Adam; Foucault, Bailey, Ewanyk; Raedeke, Alanov, Ziegler; Jentzsch, Cornel, Broda
Schiedsrichter: Hoppe, Chwaluk
Strafen: Herne 10 – Roosters 18
Tore: 0:1 (13:52) Bailey (Whitney/5:4), 1:1 (15:09) Hüffner (Orendorz/5:4), 1:2 (26:35) O´Connor (Raedeke, Ziegler), 2:2 (28:44) Marsall (Liesegang), 2:3 (44:31) Whitney (Adam), 2:4 (52:33) Adam (Bailey), 3:4 (58:35) Liesegang (Orendorz/5:4)
Zuschauer: 500 (ausverkauft)