Iserlohn – Nein, er spielt nicht! Das ist die Antwort auf die vielleicht meist gestellte Frage in Bezug auf Roosters-Stürmer Brent Aubin. Auch die generelle Frage nach dem „Wann“ muss man nicht stellen, denn darauf haben die Iserlohn Roosters keine Antwort. Die wirklich gute Nachricht allerdings ist, dass der Franko-Kanadier in jedem Fall als Deutscher auflaufen kann. „Brent hat den Einbürgerungstest bestanden, jetzt warten wir noch auf einige Papiere und wenn die da sind, können wir alles Weitere auf den Weg bringen“, freut sich Manager Christian Hommel. Zwar hatte der Sportliche Leiter weniger Sorgen darum, dass Aubin ein zweites Mal durch den entscheidenden Test geflogen ist, als um die Tatsache, dass ein Test allein noch keinen deutschen Pass beschert. „Wir müssen jetzt einfach abwarten. Wichtig ist, dass wir Klarheit haben“, so Hommel weiter. Damit bleibt ihm die schwerste Entscheidung erspart, die er vielleicht hätte treffen müssen, nämlich über eine Vertragsauflösung des sympathischen Familienvaters zu entscheiden. Eigentlich hatten die Sauerländer angekündigt, genau das tun zu müssen, hätte Aubin den Pass nicht bekommen. Trotzdem bleibt die Frage, ob Hommel diese Entscheidung tatsächlich getroffen hätte. „So haben wir noch zwei Kontingentplätze in unserem Kader frei und können diese Positionen anderweitig verplanen.“ Eine wird der Manager sicherlich für einen möglichen Torhüter-Notfall aufheben, die zweite könnte bereits zeitnah, wenn verbindlich alles geregelt ist, vergeben werden. „Wir haben unser Team jetzt ein Wochenende und natürlich auch in der Vorbereitung analysiert. Deshalb haben wir selbstverständlich eine Vorstellung, in welchem Mannschaftteil es hakt, wir wollen aber niemanden an den Pranger stellen.“ Natürlich könnten die Sauerländer noch einen Stürmer holen, der dabei hilft, noch kontinuierlicher offensive Möglichkeiten zu kreieren. Wahrscheinlicher aber ist, dass es dann doch ein Verteidiger wird – ein bisschen wehmütig denkt man am Seilersee an Griffin Reinhart, der sich aber bekanntlich entschieden hat, seine Karriere anderweitig fortzusetzen.
Doch das sind allesamt Entscheidungen, die man, auch in Anbetracht der gerade begonnenen Camps in NHL oder AHL, getrost in die kommenden Wochen verschieben kann. Vorher gilt ohnehin die volle Konzentration dem jetzt anstehenden Wochenende mit dem ersten Auswärtsspiel der Saison am heutigen Abend gegen die Augsburger Panther und dem dritten Heimspiel am Sonntag gegen den ERC Ingolstadt. Insbesondere die schwäbischen Bayern aus Augsburg sind auswärts eine gigantische Herausforderung für die Iserlohn Roosters. Von 41 Aufeinandertreffen haben die Sauerländer gerade einmal zwölf gewonnen. Gerade deshalb ist es spannend, beim ehemaligen Augsburger Simon Sezemsky nachzufragen, was das Geheimnis der Panther in Partien gegen die Roosters ist. „Sie haben genauso wie wir einfach eine unglaublich laute Halle, ganz viel Unterstützung von den Rängen. Es ist halt sehr ähnlich wie am Seilersee. Aber ich erinnere mich auch an die eine oder andere Niederlage, insofern können wir sie heute natürlich packen“, sagt Sezemsky. Er wird zumindest am Freitagabend in seiner alten Heimat fehlen. Grund ist die anstehende Geburt seines zweiten Kindes. Da wird man kein Risiko eingehen, dass der Papa die wichtigsten Momente verpassen konnte – immerhin ist es ein langer Weg von Augsburg zurück ins Sauerland. Dagegen wird Philipp Riefers ins Team zurückkehren und aller Voraussicht nach als Stürmer auflaufen, auch Taro Jentzsch hat die Reise nach Bayern angetreten. Nicht im Kader steht dagegen Yannick Proske, bei dem man nun endlich zeitnah damit rechnet, dass er die nötigen Papiere erhält, um in Richtung Spokane zu seinem neuen WHL-Team aufzubrechen. Im Tor in Augsburg steht Hannibal Weitzmann.
„Augsburg spielt ein hohes und aggressives Forecheck und bringt bei jeder Gelegenheit die Scheibe aufs Tor. Wir müssen hellwach sein und viel kommunizieren. Es wird in der Tat sehr laut werden, aber das kennen wir vom vergangenen Wochenende nur zu gut“, prognostiziert Roosters-Coach Brad Tapper, der bei aller Wertschätzung für das leidenschaftliche Augsburger Publikum noch mit einem Augenzwinkern hinzufügt: „Aber die besten Fans haben wir immer noch hier am Seilersee.“