Iserlohn – Dieser Erfolg war am Ende mehr als verdient. Nach einem starken Match, defensiv und offensiv, sicherten sich die Iserlohn Roosters nach den Niederlagen gegen Krefeld und Köln ausgerechnet gegen die Adler Mannheim drei weitere verdiente Punkte daheim am erstmals ausverkauften Seilersee. Andy Jenike verdiente sich den ersten Shut-Out der Saison und die Mannschaft, dank eines grandiosen Spiels, den Sieg.
Der Mann der ersten zwanzig Minuten hieß Felix Brückmann. Mannheims Goalie verdankten die Gäste, dass sie nach dem ersten Drittel nicht schon 3:0 oder gar 4:0 zurücklagen. Nach einem guten Adler-Auftakt mit zwei guten Gelegenheiten in den Auftaktminuten, dominierten fast ausschließlich die Blau-Weißen ihr Heimspiel am Seilersee. Jentzsch startete im Powerplay das Offensivgewitter mit einem Pfostenschuss, fünf Minuten waren da gespielt. Nur Sekunden später scheiterte Casey Bailey. Weil die Mannheimer auch in den folgenden Minuten zu viele Strafen sammelten, erspielten sich die Roosters Möglichkeit um Möglichkeit, nutzten letztlich aber „nur“ eine davon. Nach Baileys Schuss verwandelte Whitney einen Abstauber im Slot zum 1:0 (15.). Es war ein gutes, abwechslungsreiches Match mit zu emotionalen Adlern am Seilersee. Das Tapper-Team machte dennoch zu wenig aus den sich ergebenden Möglichkeiten, hatte aber auch den derzeit besten Liga-Goalie gegen sich.
Auch der Mittelabschnitt startete mit einer Unterzahl der Gäste – und einer weiteren hundertprozentigen Gelegenheit von Casey Bailey. Der stand nach knapp drei Minuten links neben dem Mannheimer Tor, traf nur den Pfosten. Sekunden später traf Schilkey den leeren Adler-Kasten nicht. Nach knapp fünf Minuten, Mannheim wieder auf der Strafbank, traf Bailey erneut nur den Pfosten – die Iserlohner hätten sich einen weitaus höheren Vorsprung herausspielen können, nutzten ihre Chancen nicht. Wann würde das rächen? 18:8 Schüsse standen zu diesem Zeitpunkt für die Roosters zu Buche. Anschließend kassierten die auch die Waldstädter ihre zweite Strafe des Abends, brachten die Unterzahl aber ohne große Schwierigkeiten über die Zeit. Insgesamt war der Mittelabschnitt nicht mehr von der Klasse des Auftakts geprägt. Sechs Minuten vor Ende prallt Mannheims Plachta mit Linesmen Andreas Kowert zusammen, der lange reglos auf dem Eis liegen blieb und mit einer Trage und in einen Rettungswagen und dann ins Krankenhaus gebracht werden musste. Dieser Moment wirkte wie ein kleiner Bruch im Spiel. Anschließend jubelten die Adler über ihren vermeintlichen Ausgleich, der Videobeweis aber belegte, dass die Scheibe nicht per Originalschuss, sondern erst beim Nachstochern auf Jenikes Schoner über die Linie ging. Weil die Sauerländer anschließend noch ein weiteres Penaltykilling ohne Gegentreffer überstanden, blieb es auch nach vierzig Minuten bei der knappen Führung.
Spannung XXL im Schlussdrittel. Überzahl mal hüben, mal drüben. Tore Fehlanzeige. Obwohl beide Mannschaften versuchten, sehr konzentriert zu Werke zu geben, stand die knappe Führung – bis 5:33 vor dem Ende: Neutrale Zone, Fehlpass Mannheim, weil Foucault Druck macht. Der Topscorer der Roosters auf den Knien, spielt einen super Pass auf Schilkey, der aus fünf, sechs Metern abzieht und die Scheibe unhaltbar ins obere Eck des Adler-Tores schießt. Ein unglaublich wichtiger Treffer zum genau richtigen Zeitpunkt. Jenike als Turm in der Schlacht hatte sich bis dahin immer wieder ausgezeichnet, noch wichtiger aber war, dass die Sauerländer nie vergessen hatten, auch ihre offensiven Akzente zu setzen. 2:19 Minuten vor dem Ende nahm Pavel Gross seine Auszeit, die Sauerländer brachten weitere 30 Sekunden von der Uhr, bevor Brückmann seinen Kasten verlassen konnte. Mit sechs Feldspielern versuchten die Gäste alles, um Andy Jenike zu überwinden, aber das gelang an diesem Abend nicht. Dank eines unglaublichen Einsatzes beim letzten Wechsel, der für die Jungs auf dem Eis über eine Minute dauerte, reichte es zum verdienten Sieg der Roosters, der durchaus höher hätte ausfallen können, dessen Basis aber letzlich ein unglaublich souveräner Jenike hinter einer äußerst konzentrierten und massiven Defensive war.
Roosters: Jenike – Acolatse, Labrie; O´Connor, Ankert; Riefers, Buschmann; Rausch – Adam, Schilkey, Foucault; Cornel, Bailey, Whitney; Raedeke, Jentzsch, Alanov; Ewanyk, Ziegler, Broda
Adler: Brückmann – Larkin, Lehtivouri; Holzer, Melart; Akdag, Dziambor – Szwarz, Bergmann, Dawes; Desjardins, Plachta, Eisenschmid; Bast, Rendulic; Klos, Tosto, Elias
Schiedsrichter: Hoppe, Rohatsch
Tore: 1:0 (14:48) Whitney (Bailey, O´Connor/5:4), 2:0 (54:27) Schilkey (Foucault)
Strafen: Roosters 8 – Adler 16
Zuschauer: 3.644 (ausverkauft)