Nein, es war wahrlich kein glanzvoller Sieg, mit dem die Iserlohn Roosters am vergangenen Sonntag beim Tabellenletzten in Bietigheim ihre Niederlagenserie beendeten. Aber wer selbst mal in so einer Situation gesteckt hat und sich parallel noch die gruselige Bilanz der Sauerländer gegen Tabellenschlusslichter ins Gedächtnis ruft, dem dürfte klar sein, wie viele Steine den Jungs um Coach Brad Tapper vom Herzen gefallen sind. Vier Niederlagen waren es für einen durch Corona arg gebeutelten Kader vor der Nationalmannschaftspause, eine weitere kam beim unglücklichen Auftritt gegen Krefeld am Freitag dazu – umso wichtiger war ein Erfolg vor der heutigen Auswärtspartie bei den Eisbären Berlin (19:30 Uhr, live auf MagentaSport und bei RadioMK).

Denn in die gehen die Sauerländer eher weniger als Favorit – was allerdings nicht unbedingt schlecht sein muss, wie sich Brent Aubin erinnert: „Unsere letzten beiden Spiele in Berlin waren im Playoff-Viertelfinale und auch wenn wir letztlich ausgeschieden sind, haben wir gezeigt, wie man in Berlin auftreten muss.“ Igelt man sich gegen die Hauptstädter im eigenen Drittel ein, ist der Tabellendritte jederzeit in der Lage, den Gegner mit seiner individuellen Klasse an die Wand zu spielen. Beschäftigt man die Berliner mit einer aggressiven Zweikampfführung und schnellem Umschaltspiel, so können sie durchaus mal in die Bredoullie geraten.

„Entscheidend wird es sein, wenige Fehler zu machen und diszipliniert zu spielen“, sagt Alec McCrea. Der Neuzugang erledigte bei seinem Debüt gegen Bietigheim genau diesen Job solide und zuverlässig, tat damit genau das, wofür er geholt wurde. Seinen Platz im Line-Up dürfte er behalten, nach wie vor kränkelt der eine oder andere Akteur – wer in der Hauptstadt auf der Tribüne Platz nehmen wird, entscheidet sich kurzfristig.