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03. Dez 2021

Wilde Overtime-Niederlage in Wolfsburg

Wolfsburg – In Wolfsburg waren die Roosters kurz davor, den Bock endlich umzustoßen, aber am Ende haben 18 Sekunden zum Auswärtserfolg gefehlt. Aus der 2:3 Niederlage nach Verlängerung konnten die Sauerländer somit nur einen, statt drei Punkte, mit zurück an den Seilersee nehmen – Letzteres wäre allerdings auch durchaus schmeichelhaft gewesen, so ehrlich muss man sein.

Die Roosters starteten gut in die Partie und hatten schon in der 3. Minute die erste große Möglichkeit. Brent Raedeke kam am Rand des Bullykreises zum Abschluss, blieb aber mit der Scheibe an einem Wolfburger Abwehrbein vor dem Tor hängen. Im Gegenzug prüfte Armin Wurm Iserlohns Torhüter Andy Jenike mit einem Schlagschuss von der blauen Linie, den der Goalie aber abwehren konnte. Man merkte den Sauerländern an, dass sie sich für diese Begegnung einiges vorgenommen hatten. Das Team wirkte bissig, lauffreudig und überaus fokussiert. Mitte des ersten Abschnitts hatte Ryan O’Connor die Führung auf dem Schläger. Bedient von Joe Whitney landete sein Schuss allerdings knapp neben dem Kasten der Grizzlys (10.). Die Roosters blieben die spielbestimmende Mannschaft und hatten durch Ankert und Schilkey weitere Einschussmöglichkeiten. Nach einem Scheibengewinn an der gegnerischen blauen Linie lief plötzlich Luke Adam völlig frei auf Dustin Strahlmeier zu, aber seinen Rückhandschlenzer konnte der Wolfsburger Schlussmann mit der Fanghand halten (15.). Leider belohnte sich das Team von Trainer Brad Tapper nicht für diese engagierte Leistung. Da auch Nick Schilkey in den Schlusssekunden des ersten Drittels frei an Strahlmeier scheiterte, blieb es nach 20 Minuten beim torlosen Unentschieden.

Die erste Möglichkeit nach Wiederbeginn besaßen erneut die Waldstädter. Bailey zog in Überzahl direkt aus spitzem Winkel ab und Joe Whitney bekam vor dem Tor den Schläger nicht schnell genug an den Puck, so dass die Hausherren in höchster Not klären konnten (23.). Auf der Gegenseite hatten die Roosters Glück, dass Archibald seinen Freiraum gegen Jenike nicht zu nutzen wusste und am Keeper scheiterte (26.). Kurz darauf klingelte es dennoch im Kasten der Gäste, da die Roosters zu langsam wechselten und die Grizzlys dies eiskalt auszunutzen wussten. Furchner passte den Puck nach einem schnellen Konter in die Mitte, wo Phil Hungerecker völlig frei vor Jenike auftauchte und mit der Rückhand hoch zur Führung einnetzte (31.). Die Freude bei den Hausherren hielt allerdings nicht lang, denn Iserlohn zeigte sich wenig beeindruckt. Cornel’s Schuss konnte Strahlmeier zwar noch abwehren, aber gegen den Nachschuss von Nick Schilkey war dann auch der Schlussmann der Grizzlys machtlos (34.). Zwar konnten die Niedersachsen zum Ende des Mittelabschnitts den Druck auf den Kasten der Roosters noch einmal erhöhen, etwas Zählbares sprang dabei dennoch nicht heraus.

Auch im Schlussabschnitt blieb das Spiel heiß umkämpft. Zwar gab es weniger klare Tormöglichkeiten auf beiden Seiten, die Intensität blieb dennoch ungebrochen hoch, mit zunehmendem Spielverlauf gewann Wolfsburg immer mehr Oberwasser, doch ein überragender Andy Jenike hielt alles, was auf seinen Kasten kam. Kurz vor dem Ende sahen die Roosters dann fast wie die Sieger aus. Luke Adam zog einfach mal ab und sein Schuss landete, verdeckt von einem Wolfsburger Verteidiger, im Netz der Grizzlys (58.). Wolfsburg setzte alles auf eine Karte, nahm Strahlmeier aus dem Kasten zu Gunsten eines sechsten Feldspielers und hatten mit dieser Maßnahme Erfolg. Rech lenkte 18 Sekunden vor Schluss einen Pass von Melchiori zum Ausgleich ins Tor, die Scheibe hatte zuvor beide Pfosten berührt. „Wir sind momentan in einem Loch, da geht das Ding dann halt zwei Mal gegen den Pfosten und danach rein anstatt woanders hin. Trotzdem ist der Punkt extrem wichtig, wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht“, sagte Iserlohns bester Mann nach der Partie.

Es ging es also in die Verlängerung. Da überstanden die Sauerländer zunächst eine Unterzahl, doch das bessere Ende hatten dennoch die Grizzlys für sich. Spence Machaceks Schuss ging an Freund und Feind vorbei ins Gehäuse der Iserlohner, die somit erneut eine bittere Niederlage hinnehmen mussten, ihren Aufwärtstrend der letzten Tage allerdings weiter bestätigten.

 

Grizzlys: Strahlmeier – Krupp, Melchiori; Murray, Wurm; Button, Möser; Raabe – Machacek, Fauser, Mingoia; Furchner, Pfohl, Reichel; Nijenhuis, Festerling, Rech, Archibald, DeSousa, Enlund, Hungerecker

Roosters: Jenike – Acolatse, O’Connor; Riefers, Labrie; Ankert, Sezemsky; Rausch – Bailey, Adam, Whitney; Cornel, Schilkey, Broda; Ziegler, Jentzsch, Ewanyk; Aubin, Raedeke, Schymainski

Tore: 1:0 (30:06) Hungerecker (Furchner, Reichel), 1:1 (33:46) Schilkey (O’Connor, Cornel), 2:1 (57:41) Adam (Bailey, Acolatse), 2:2 (59:42) Rech (6-5/Murray), 3:2 (63:46) Machacek (Melchiori, Furchner)

Schiedsrichter: Bruggeman/Kohlmüller

Strafen:  Grizzlys 4 – Roosters 4

Zuschauer: 1.352

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