Auch im Kellerduell der Deutschen Eishockey Liga gab es für die Iserlohn Roosters nichts zu holen. Gegen das Tabellenschlusslicht aus Bietigheim verloren die Sauerländer trotz großer statistischer Überlegenheit am Ende mit 2:5 und rutschen so immer tiefer in die Krise.
Die Roosters hatten sich vor der Partie fest vorgenommen, nicht wieder im ersten Drittel einem Rückstand hinterher laufen zu müssen. Doch auch diesmal klappte das Vorhaben nicht. Bereits den ersten Fehler nutzten die Steelers gnadenlos aus: Die Scheibe tänzelte auf der blauen Linie, Stretch erwischte sie im Gegensatz zu zwei Iserlohnern genau richtig und leitet mit einem langen Pass auf den enteilenden Evan Jasper die erste Bietigheimer Chance und – wie sollte es in der aktuellen Situation der Sauerländer auch anders sein – vollstreckte zum 0:1 (3.). Die Roosters antworteten fast postwendend, doch Schilkey’s Nachschuss landete am Außengestänge. Bietigheim setzte in der Anfangsphase auf ihre Konterstärke (oder den luftigen Scheibenkontrolle der Roosters an der eigenen blauen Linie) und fast hätten sie auch ihre zweite Möglichkeit genutzt. C.J.Stretch scheiterte jedoch an Andy Jenike (8.). Die Roosters zeigten durchaus ihren Willen, diese richtungsweisende Partie gewinnen zu wollen, doch im ersten Durchgang war größtenteils viel Kampf und Krampf im Spiel. Möglichkeiten zum Ausgleich gab es dennoch. Gleich zwei Mal scheiterte Luke Adam am überragend aufgelegten Sami Aittokallio und der Schuss von Alec McCrea ging über den Kasten der Steelers. Die größte Chance vergab jedoch Ryan O’Connor in Überzahl, als der Verteidiger nur den Pfosten traf (18.).
In Unterzahl überstanden die Sauerländer zunächst die ersten beiden Minuten im Mittelabschnitt. Dies gab jedoch nicht das nötige Selbstvertrauen, um nun die Aufholjagd zu starten. Zwar besaßen Whitney und Ziegler durchaus Chancen um den Ausgleich zu erzielen, es reichte aber nicht aus, um Aittokallio im Gästetor zu überwinden. Stattdessen kam es so wie es kommen musste. Wieder ein schlampiges Zuspiel im gegnerischen Drittel und dann ging es schnell in die andere Richtung. Preibisch schickte Brendan Ranford auf die Reise und der schletzte den Puck in die lange Ecke zum 0:2 (25.). Erste Unmutsbekundungen machten sich auf den Rängen breit. Es lief weiterhin unglaublich wenig bei den Hausherren zusammen und dann kam auch noch Pech dazu. Torsten Ankert faste sich ein Herz, umkurvte zunächst Smereck und zog dann aus spitzem Winkel ab – wieder Pfosten (33.). Jetzt aber nahmen die Roosters Fahrt auf. Als eine Strafe gegen Bietigheim angezeigt war und Andy Jenike für einen weiteren Feldspieler das Tor verließ, sah Joe Whitney seinen Sturmpartner Luke Adam frei am Bullykreis stehen und der zog direkt ab zum Anschlusstreffer (34.). Dann brachten sich die Steelers selbst unter Bedrängnis, weil Guillaume Naud für einen Bandencheck an Joe Whitney fünf Minuten kassierte und das nutzte Iserlohn aus. 66 Sekunden vor dem Ende passte Adam quer auf Brent Aubin. Der traf zwar die Scheibe nicht richtig, doch mit etwas Glück rutschte der Puck durch die Beine von Aittokallio zum 2:2-Ausgleich.
Ohne Joe Whitney, der verletzt in der Kabine bleiben musste, starteten die Sauerländer in den Schlussabschnitt. Zunächst hatte Brent Aubin viel Platz über die rechte Angriffsseite, doch sein Schlagschuss verfehlte knapp das Ziel. Auf der anderen Seite rettete Ankert in höchster Not gegen drei Bietigheimer (44.). Iserlohn blieb weiterhin anfällig für Konter und so nutzte Schüle eine der zahlreichen Lücken beim Umschaltspiel der Bietigheimer eiskalt aus zur erneuten Führung (49.). Zwar warfen die Roosters in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne, doch es blieb zu ungefährlich und ideenlos. In der letzten Minute brachten McKnight und Kuqi dann mit zwei weiteren Treffern für den Aufsteiger den nicht unverdienten Auswärtserfolg der Steelers unter Dach und Fach. Die Fans quittierten die erneute Niederlage der Iserlohner mit einem Pfeifkonzert.
Roosters: Jenike – Acolatse, O’Connor; Sezemsky, McCrea; Ankert, Labrie –Aubin, Adam, Whitney; Ewanyk, Raedeke, Alanov; Bailey, Cornel, Schilkey; Ziegler, Jentzsch, Broda
Steelers: Aittokallio – Renner, Braun; Smereck, Prommersberger; Schüle, Kojo; Martinovic – Jasper, Stretch, Sheen; Preibisch, McKnigth, Ranford; Naud, Schoofs, Kneisler; Kuqi
Tore: 0:1 (02:44) Jasper (Stretch), 0:2 (24:11), Ranford (Preibisch), 1:2 (33:25) Adam (6-5/Whitney, Bailey), 2:2 (38:54) Aubin (5-4/O’Connor, Adam), 2:3 (48:37) Schüle (Kneisler, Renner), 2:4 (59:20) McKnight (EN), 2:5 (59:42) Kuqi
Schiedsrichter: Köttstorfer/Wilk
Strafen: Roosters 2 – Steelers 9
Zuschauer: 2.135