Suche

19. Dez 2021

Erst kein Glück und dann noch Pech in Berlin

Berlin – Wie wenig Glück kann man eigentlich haben. In der Hauptstadt machten die Sauerländer ihr vielleicht bestes Spiel seit Wochen, um am Ende mangels Scheibenglück doch ohne Punkte dazustehen. Kaufen kann sich niemand etwas für diese Partie, weine Mannschaft, die für ihren Trainer spielt, die taktisch und spielerisch aufblitzen ließ, was sie kann, hätte mehr verdient als Null-Punkte beim Tabellenführer. Das war ein starker Schritt in die richtige Richtung.

Rein ins Match starteten die Sauerländer mit einem Rückschlag. 113 Sekunden gespielt, Wechselfehler der Blau-Weißen, die unversehens und erneut viel zu früh 0:1 hinten lagen. Denen die nach zwanzig Minuten nur aufs Zwischenergebnis schauten, blieb der Rest der Geschichte allerdings verborgen, denn die Sauerländer machten ein wirklich gutes Auswärtsmatch, weil sie trotz des Rückschlags nicht einbrachten, sondern weiterhin defensiv solide standen und offensiv ihre Möglichkeiten hatten. Schon kurz nach der Berliner Führung, hätte Aubin nach einem Adam-Pass zum Ausgleich treffen können, schlug aber über die Scheibe. Das gleiche Schicksal erlebte O´Connor in der 17. Spielminute. Die allerbeste Gelegenheit hatten die Sauerländer 5,7 Sekunden vor Ende als O´Connor schoss, Bailey vor dem Eisbären-Tor Niederberger fair bedrängte und die Scheibe durch die Beine des Berliner Goalies rutschte und fünf Zentimeter vor der Torlinie erstarrte. Bailey versuchte zwar noch ran zu kommen, Niederberger aber gelang es, seinen Fauxpas wieder gutzumachen. Natürlich hatte auch der Gastgeber und Tabellenführer aus der Hauptstadt Möglichkeiten, unter anderem im Powerplay, letztlich aber hielten die Sauerländer ihren Kasten sauber und hätten vorn vor allem eines gebracht und verdient: Scheibenglück. Dann hätte es hier nach zwanzig Minuten anders ausgesehen.

Trotz harter Arbeit blieb Glück den Sauerländern auch im Mittelabschnitt versagt. Aber sie machten weiterhin ein gutes Auswärtsmatch, standen defensiv gut und mit Struktur und entwickelten sogar die notwendige Offensivkraft. Cornel scheiterte mit seinem Alleingang bereits nach 30 Sekunden, Adam verpasste Sekunden später, Jentzsch hätte Mitte des zweiten Drittels ausgleichen können und Fiore das Berliner 2:0 erzielen können, als er mit seinem Schuss nur die Latte traf. Eine Überzahlsituation brachte die Sauerländer dann endlich auch ergebnistechnisch zurück ins Spiel. Hördler saß draußen, als Acolatse knapp fünf Minuten vor Drittelende von der blauen Linie schoss und Raedeke die Scheibe durch die Schoner von Niederberger abfälschte. Pechvogel des Tages aber blieb Luke Adam, der so viel investierte und dessen Ertrag auch in der 39. Minute bei null blieb, als er gefoult, einen Penalty ausführen durfte und die Scheibe an Niederberger vorbei, genau an den Pfosten legte. Vorher hatte er schon in einem anderen Iserlohner Powerplay die Scheibe nicht ins leere Tor gelegt, sondern aus kurzer Distanz ans Außennetz geschossen.

Der Schlussabschnitt. Dank eines frühen Powerplays sind die Eisbären das zunächst bessere Team haben Chance um Chance vor dem Kasten von Andy Jenike, der an diesem Nachmittag erneut eine gute Leitung abrufen konnte. Weil Hundertprozentiges aber nicht dabei war, hielt das Unentschieden, konnten die Waldstädter ihrerseits wieder ein klein wenig offensiver werden. Adam hatte die nächste hochkarätige Gelegenheit, arbeitete die Scheibe vor Niederberger, um im letzten und entscheidenden Moment über den Puck zu schlagen. Viel viel Pech die Sauerländer derzeit in sich vereinen, präsentierte die 51. Minute, als ein Berliner 2:1-Konter zur erneuten Führung der Gastgeber führte. Wie allerdings der Treffer zu stande kommt, ist unfassbar. Clark schießt, Jenike pariert, bringt die Scheibe aufs Visier von Blaine Byron, von wo der Puck ins Iserlohner Tor fällt. Natürlich hätte man den Konter aus Iserlohner Sicht vermeiden müssen, aber so ein Abschluss wirkt unfassbar. Anschließend haben die Sauerländer zwei Minuten Powerplay-Zeit, nutzen sie nicht. Berlin dagegen macht mit einem schnellen Konter direkt im Anschluss durch Byron alles klar und trifft zum vorentscheidenden 3:1. Die Partie schien verloren, war sie aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht, denn die Gäste kamen noch einmal zurück. 2:40 Minuten vor dem Ende nahm Tapper den Goalie vom Eis, brachte den sechsten Feldspieler. 12 Sekunden später hämmerte Brent Aubin die Scheibne ins Berliner Tor. Zum Ausgleich hätte es fast gereicht, mit ein wenig mehr Scheibenglück und Caisey Bailey. Aber Glück stand an diesem Tag nun wirklich nicht auf der Einkaufsliste der Roosters.

 

 

Eisbären: Niederberger – Jensen, Müller; Wissmann, Hördler; Deprés, Mik – Byron, Pföderl, Noebels; Nielsen, Clark, White; Zengerle, Fiore, Veilleux; Wiederer, Baßler, Streu.

 

Roosters: Jenike – Acolatse, O´Connor; Ankert, Labrie; Sezemsky, McCrea – Cornel, Jentzsch, Bailey; Adam, Aubin, Broda; Raedeke, Ziegler, Schilkey; Ewanyk, Riefers, Schymainski

 

Schiedsrichter: Rohatsch, Schadewald

 

Tore: 1:0 (01:53) Fiore (Veilleux), 1:1 (35:04) Raedeke (Acolatse/5:4), 2:1 (50:12) Byron (Clark, Noebels), 3:1 (54:25) Byron (Pföderl) , 3:2 (57:32) Aubin (O´Connor, Adam/6:5-EN)

 

Strafen: Eisbären 10 – Roosters 8

 

Zuschauer: 2.500 (ausverkauft)

Aktuelles