München – Der Aufwärtstrend der Iserlohn Roosters hält weiter an. Nach dem Sieg in Düsseldorf gewannen die Waldstädter auch am Abend in München mit 3:4 nach Penaltyschießen.
Den Sauerländern gelang, wie schon in Düsseldorf, ein Start nach Maß. Nicht mal zwei Minuten waren absolviert, da klingelte es schon das erste Mal im Kasten der Bayern. John Broda schnappte sich in der neutralen Zone den Puck und schoss dann trocken durch die Beine eines Münchner Verteidigers in den rechten Winkel. Danny aus den Birken sah die Scheibe zu spät und hatte so keine Abwehrchance. München wirkte über weite Strecken des ersten Abschnitts nicht spritzig genug und konnte so auch ihr gewohntes Kombinationsspiel erst in den letzten Minuten aufziehen. Bis dahin blieben die Sauerländer allerdings spielbestimmend. Fast hätte Luke Adam einen schnellen Konter zur 2:0-Führung abgeschlossen, doch Abeltshauser warf sich in letzter Sekunde in die Schussbahn (4.). Immer wieder beschäftigte Iserlohn den Gegner in deren Hälfte und das mit Erfolg. Sena Acolatse zog nach einem Querpass von O’Connor direkt ab und vor dem Kasten nahmen die Roosters aus den Birken die Sicht, so dass die Gäste über den zweiten Treffer an diesem Abend jubeln durften (13.). München blieb weitestgehend blass. Die beste Chance besaß Justin Schütz erst in der Schlussphase der ersten 20 Minuten, als er nach einem Scheibenverlust allen davonlief, aber am gut haltenden Andy Jenike scheiterte (19.). Somit gingen die Roosters mit einer Führung in die erste Pause.
Die Iserlohner knüpften aber auch nach der Pause da an, wo sie im ersten Drittel aufgehört hatten. Nach wenigen Sekunden besaß Eric Cornel die Riesenmöglichkeit, doch der Stürmer scheiterte freistehend an der Fanghand von Danny aus den Birken. Fast im Anschluss machte es Cornel dann aber besser. Nachdem der Münchner Schlussmann den Schuss von Adam nur abprallen lassen konnte, sprang die Scheibe direkt auf den Schläger von Eric Cornel und der hatte keine Mühe, den Puck aus wenigen Zentimetern über die Linie zu befördern (22.). München antwortete mit wütenden Angriffen, bei denen aber nach wie vor die nötige Präzision fehlte. Das Bemühen war den Gastgebern nicht abzusprechen, auch nicht beim Unterzahlkonter von Varejcka, der aber ebenfalls in Jenike seinen Meister fand (27.). Es benötigte schon einen äußerst diskutablen Treffer, um Ende des zweiten Abschnitts auf 1:3 heran zu kommen. Trotz eines Videostudiums entschieden die Unparteiischen Polaczek und Schukies auf Tor für München. Zuvor hatte Phillip Gogulla einen Querpass von Hager mit dem Schlittschuh ins Tor befördert (39.) – zu wenig, um die Entscheidung auf Tor zurückzunehmen.
Auch im Schlussabschnitt besaßen die Sauerländer in Überzahl die erste Möglichkeit. Jentzsch nahm Anlauf mit viel Tempo durch die Mitte und scheiterte am Schoner von aus den Birken. Danach war es allerdings nur noch ein Spiel auf den Kasten von Andy Jenike. Hierbei handelte es sich um kalkuliertes Risiko, denn die Roosters standen massiv und fanden in die Zweikämpfe – umso ärgerlicher das 2:3, als die Scheibe von der Bande hinter dem Tor Parkes sprang, der sie nicht richtig traf – dennoch trudelte der Puck von Jenikes Schoner irgendwie ins Tor. Abermals ein kurioses Gegentor, dessen Wirkung man den Roosters nun ansah: Iserlohn kam jetzt kaum noch aus dem eigenen Drittel heraus. München dagegen erspielte sich Chance um Chance und scheiterte das eine ums andere Mal am Schlussmann der Sauerländer, wie Austin Ortega (54.). Als alle dachten, dass nach der Strafe von Kastner der Sieg unter Dach und Fach wäre, nahm München den Torhüter aus dem Tor und 22 Sekunden vor Schluss glich erneut Parkes zum 3:3 aus (60.) – nach dessen Befreiungsschlag war Aus den Birken vom Eis gegangen und die roten Bullen attackierten gnadenlos mit fünf Spieler. So erzwangen sie das Icing, an dessen Anschluss die Scheibe (mal wieder) irgendwie zu Parkes gelangte, der sich nicht lang bitten ließ.
Die Verlängerung verlief ohne Treffer, größter Aufreger war eine massive Fehlentscheidung, als zunächst vollkommen richtigerweise auf zu viele Spieler auf dem Eis gegen München entschieden wurde. Diese Entscheidung wurde aber nach lautstarken Protesten der Gastgeber unverständlicherweise zurückgenommen, sodass die Entscheidung im Penaltyschießen fallen musste. Dort erzielte Casey Bailey den goldenen Treffer und sicherte seinen Farben einen letztlich verdienten Auswärtssieg.
Red Bull: Aus den Birken – Boyle, Abeltshauser; Redmond, Seidenberg; Blum Daubner; Cimmerman – Parkes, Street, Kastner; Schütz, Hager, Varejcka; Ortega, Smith, Gogulla
Roosters: Jenike – Acolatse, O’Connor; Ankert, Labrie; Sezemsky, McCrea – Bailey, Adam, Cornel; Aubin, Jentzsch, Schilkey; Ziegler, Raedeke, Broda; Riefers, Ewanyk, Schymainski
Tore: 0:1 (01:51) Broda (Labrie), 0:2 (12:25) Acolatse (O’Connor, Bailey), 0:3 (21:00) Cornel (Adam), 1:3 (38:52) Gogulla (Hager, Blum), 2:3 (49:45) Parkes (Smith, Redmond), 3:3 (59:38) Parkes (Redmond, Seidenberg), 3:4 (65:00) Bailey (Penalty)
Schiedsrichter: Polaczek/Schukies
Strafen: Red Bull 8 – Roosters 4
Zuschauer: keine