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18. Feb 2022

Spieltag 37: Roosters vs. Nürnberg

Auch wenn Mitleid im Profisport bekanntlich alles andere als gängig ist, kommt man nicht umhin, angesichts der teils skurril anmutenden Ausmaße von Problemen, mit denen sich die Roosters in dieser Saison herumschlagen müssen, zumindest mal den Kopf zu schütteln: Nachdem quasi die gesamte Mannschaft mindestens einmal an Corona erkrankt und wieder genesen ist, sie mit schweren langfristigen Verletzungen und persönlichen Schicksalsschlägen zu kämpfen hat und hatte, fehlt jetzt auch noch der neue Headcoach Kurt Kleinendort in dieser wichtigen Phase krankheitsbedingt. Mehr Herausforderungen in einer Saison in der ein fairer Wettbewerb sicherlich weniger beeinflusst sein könnte, gibt es nicht. Trotzdem setzen die Sauerländer ihren Weg, im Schnitt alle 48 Stunden ein Eishockeyspiel zu bestreiten, fort – heute Abend gastieren die Nürnberg Ice Tigers am Seilersee (19:30 Uhr, live auf MagentaSport).

Mindestens die heutige Partie und auch die in Köln am kommenden Sonntag wird Kleinendorst verpassen, wahrscheinlich kommt auch die Reise nach Schwenningen am Dienstag noch zu früh. TV-Übertragungen und Handy aber sorgen trotzdem dafür, dass der US-Amerikaner dennoch durchaus Einfluss nehmen kann. Das tat er auch am Mittwochabend. „Kurt hat die Partie intensiv geschaut und uns zu Beginn der Drittelpausen seine Anpassungswünsche geschildert, er war mittendrin“, berichtet Assistenz-Trainer Jamie Bartman, der sich das Kommando auf der Bank mit Johan Ackerman auch zukünftig teilen wird. Was bei den Münchener Bayern beim Ausfall von Julian Nagelsmann funktioniert hat, wird am Seilersee dank neuster Nachrichtentechnik wohl auch funktionieren. In Bremerhaven tat es das, trotz Niederlage. Dass die Roosters dennoch ihr erstes Match im neuen Jahr verloren haben, lag vor allem an zwei Tatsachen: „Wir waren nicht, wie Kurt immer sagt, ´urgent` genug. Er meint wach und konzentriert vom ersten Moment an zu sein“, so Bartman. Das bestätigt das Eugen Alanov. „Wir waren in den ersten zehn Minuten noch nicht richtig da, hinterher hat es auch ein bisschen an der Offensive gehapert.“

Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Mit Kris Foucault (Trainingsrückstand) und Luke Adam (privater Notfall), fehlen zwei der wichtigsten Stürmer. Jetzt kommt noch der Ausfall von Brent Raedeke hinzu, der in Bremerhaven verletzt rausmusste und mindestens die kommenden drei Spiele verpassen wird. „Wir werden erst im Verlauf des Tages genaue Ergebnisse der Untersuchungen bekommen, dann wissen wir mehr“, erklärt Bartman. Außerdem fällt mit Martin Schymainski ein weiterer Stürmer verletzungsbedingt aus – da scheint es dann wenig überraschend, wenn die Offensivmaschinerie der Sauerländer derzeit ein wenig rostig daher kommt. Immerhin: Das Coaching-Duo Bartman/Akerman und ihr virtueller Headcoach können dennoch auf einen vollen Kader bauen, der sich auch der Tatsache, dass man offensiv nach dem Bremerhaven-Spiel einiges gut zu machen hat, auch durchaus bewusst ist.

Damit dann aber auch genug der Negativaspekte – im Heimspiel gegen die Ice Tigers, die unter Tom Rowe eine bärenstarke Saison spielen, darf oder muss vielleicht sogar Zählbares her. Denn die Tabelle der PENNY DEL hat bekanntlich überhaupt kein Mitgefühl für missliche Situationen, in denen die Teams mithin einmal stecken.

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