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22. Feb 2022

Ernüchterndes 3:4 in Schwenningen

Schwenningen – In Schwenningen kassierten die Roosters ihre vierte Niederlage in Folge. Mit 3:4 unterlag man den Wild Wings zwar erneut letzlich knapp, doch die Vorwürfe, die sich die Mannschaft gefallen lassen muss, bleiben die gleichen.

Denn einmal mehr verpassten die Sauerländer den Start in die Partie – und zwar komplett: Schon nach 99 Sekunden klingelte es zum ersten Mal im Kasten von Torhüter Andy Jenike. Tomas Zaborsky kam völlig freistehend zwischen den Bullypunkten zum Abschluss und sorgte für die Führung der Gastgeber. In der Folge taten sich die Roosters weiter schwer, kamen nicht in die Zweikämpfe und ließen auch die Präzision im Aufbauspiel vermissen. So hatten die Gastgeber phasenweise leichtes Spiel: Mit drei, vier Pässen befreiten sie sich spielerisch aus der Bedrängnis und schlossen darüber hinaus immer wieder schnörkellos ab. Pfaffenguts Schlenzer landete so im rechten Winkel zum 2:0 (9.) – ein Sonntagsschuss, der aber völlig unbedrängt erfolgte. Es war zum Haare raufen, denn fast im Gegenzug hätten die Iserlohner fast aus dem Nichts den Ausgleich erzielen müssen. Broda bekam den Puck kunstvoll im Slot zugespielt, konnte die Scheibe aber nicht im Kasten unterbringen (9.). Dies war aber eine der ganz wenigen Tormöglichkeiten, die die Gäste im ersten Durchgang besaßen. Schwenningen zeigte sich wesentlich druckvoller und mit mehr Durchsetzungsvermögen. So konnte sich Alexander Karachun, nach einem Pass vor das Tor von Spink, gegen McCrea durchsetzen und die Scheibe über die Linie zum 3:0 drücken (16.). Eine Führung, die auch in dieser Höhe leider in Ordnung ging, weil kraftlos wirkende Sauerländer zu wenig anzubieten hatten.

‚Sie können es doch‘ dürfte sich der eine oder andere Fan nach einem abermals deutlich verbesserten zweiten Drittel gedacht haben: Gleich zu Beginn nutzten die Iserlohner ihre zweite Überzahl zu ihrem ersten Treffer. Casey Bailey passte den Puck scharf vor das Tor, dort hielt Joe Whitney seinen Schläger goldrichtig und fälschte die Hartgummischeibe zum 1:3 ins Tor (21.). Wie bei den vergangenen Auftritten waren die Waldstädter nun in der Partie angekommen. Viel aggressiver agierte das Team nun auch in der gegnerischen Zone und zwang so die Gastgeber immer häufiger zu Scheibenverlusten. Dies beeindruckte auch den Tabellenzwölften, bei dem sich fortan zahlreiche Flüchtigkeitsfehler in das Spiel einschlichen. Nach einem der nun auch häufigeren Bullygewinne schlenzte Kris Foucault den Puck einfach mal Richtung des Kastens von Joacim Eriksson. Taro Jentzsch drückte die Scheibe aus der Luft mit seinem Schläger nach unten und veränderte damit die Flugbahn so entscheidend, dass Eriksson die Schoner nicht mehr rechtzeitig zusammen bekam und den Puck durch die Beine zum 2:3 durchrutschen ließ (25.). Jetzt waren die Iserlohner endlich auf Augenhöhe mit den Schwenningern, die allerdings die knappe Führung in die Drittelpause retteten.

Im Schlussabschnitt hatten zunächst die Iserlohner den Ausgleich auf dem Schläger. Zuerst scheiterte Alec McCrea mit seinem Schuss an Eriksson und kurz darauf versuchte John Broda den Schlussmann mit einem Bauerntrick zu überlisten, aber Eriksson war auch hier rechtzeitig zur Stelle (44.). Anschließend wurden die Roosters klassisch ausgekontert: Nach einem Jentzsch-Schuss landete die Scheibe von Erikssons Schoner als perfekte Einleitung für einen Drei-auf-Zwei-Konter bei Schwenningen, die hebelten dann mit zwei Pässen die Roostersdefensive aus, so dass Zaborsky frei seinen zweiten Treffer an diesem Abend erzielen konnte (45.). Gute gespielt und unglücklich in der Entstehung, solche Tore kassiert man im Eishockey auch mal und aufgrund der Hypothek aus dem ersten Drittel ging es für die Sauerländer so auf die Verliererstraße. Kurz vor dem Ende brachte Bailey mit einem satten Schuss an den Innenpfosten die Iserlohner noch einmal auf 3:4 heran (58.), doch weitere Unkonzentriertehiten verhinderten, dass die Sauerländer noch den Ausgleich erzielen konnten und so eine empfindliche Niederlage im Abstiegskampf kassierten.

Wild Wings: Eriksson – Ramage, Adam; Robak, Huß; Burström, Spornberger – Karachun, Tyl. Spink, Goerge; Görtz, Olimb, Zaborsky; Bassen, Turnbull, Pollok; Alberg, Pfaffengut, Möchel

Roosters: Jenike – Labrie, McCrea; Acolatse, O’Connor; Ankert, Buschmann – Jentzsch, Bailey, Whitney; Schilkey, Cornel, Foucault; Aubin, Ewanyk, Alanov; Ziegler, Riefers, Broda

Tore: 1:0 (01:39) Zaborsky (Olimb, Görtz), 2:0 (08:23) Pfaffengut (Möchel, Alberg), 3:0 (15:28) Karachun (Spink), 3:1 (20:50) Whitney (5-4/Bailey, Jentzsch), 3:2 (24:37) Jentzsch (Foucault, McCrea), 4:2 (44:21) Zaborsky (Alberg, Olimb), 4:3 (57:51) Bailey (Jentzsch, O’Connor)

Schiedsrichter: Kohlmüller/Rohatsch

Strafen:  Wild Wings 10 – Roosters 14

Zuschauer: 1.644

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