Der Frust war groß und deutlich spürbar nach der bitteren Niederlage in Köln: „Wir haben so viel geredet, wir müssen auch mal machen“, hält denn auch der derzeit stürmende Vertediger Philipp Riefers für sich und seine Mannschaft fest. Er hat leider recht. Wie schon in dne Heimspielen gegen Augsburg und Nürnberg war ein früher Rückstand und spätes Reinstarten in die Partie ein großes Thema. „Wir können nicht hinterherlaufen, wir müssen mal in Führung gehen oder die Partie offen halten“, meinte Mannschaftskapitän Torsten Ankert schon am Wochenende. Gerade im Hinblick auf die Energie in Zeiten, in denen Spiel auf Spiel folgt eine ganz wichtige Feststellung. „Wir haben keine Probleme, wir sind fit, aber natürlich kann ein verletzungsbedingter weiterer Ausfall uns in Bedrängnis bringen“, ergänzt der Kapitän. Heute folgt mit der Auswärtspartie bei den Schwenninger Wild Wings (19:30 Uhr, live auf MagentaSport und bei Radio MK) das vierte Spiel innerhalb von acht Tagen.
Immerhin kehrt mit Hubert Labrie ein wichtiger Spieler in den Kader zurück, ansonsten sind keine personellen Veränderungen zu erwarten. Auch Headcoach Kurt Kleinendorst wird – hoffentlich das letzte Mal – noch fehlen. Auch das macht die Aufgabe im Schwarzwald zusätzlich komplizierter. Es ist das klassische Sechs-Punkte-Duell im Abstiegskampf, in dem nun wirklich jeder eine von Beginn an wache und insbesondere hoch engagierte Mannschaft sehen will – zuvorderst wohl das Team selbst. Welche Kräfte der Frust freisetzen kann, zeigte die wütende Schlussphase in Köln, in der innerhalb von zehn Minuten fasst noch ein Drei-Tore-Rückstand aufgeholt worden wäre. Die Roosters werden alles daran setzen, dass es nicht wieder zu einer derartigen Situation kommt. Damit ist noch nicht gesagt, dass man automatisch Etwas aus Schwenningen mitnimmt, dafür ist diese Sportart einfach zu unberechenbar. Aber die Sauerländer täten offensichtlich gut daran, das Spiel offen zu halten, dann steigen automatisch auch die Chancen auf Zählbares. Das ist im Abstiegskampf natürlich leichter gesagt als getan, zumal die Gastgeber nach ihrem 3:5 gegen Bietigheim am Freitag ebenfalls mit dem Rücken zur Wand stehen.