Mit einer beeindruckenden Leistung über 60 Minuten entzauberten die Iserlohn Roosters den Tabellenzweiten aus Wolfsburg. Mit 5:1 schickten die Waldstädter die Grizzlys auf die Heimreise und vergrößerten damit vorübergehend den Abstand auf den Abstiegsplatz auf fünf Punkte.
Anders als in den zahlreichen Partien zuvor verschliefen die Sauerländer diesmal die Anfangsphase nicht – im Gegenteil: Von Beginn an wirkten die Gastgeber konzentriert und wesentlich aktiver. Folgerichtig bestimmten die Iserlohner das Geschehen auf dem Eis und hatten in Überzahl die erste Möglichkeit durch Casey Bailey. Seine Direktabnahme aus spitzem Winkel landete allerdings im Außennetz (3.). In der Folge prüften erneut Bailey (6.) und Eugen Alanov (12.) die Qualitäten des Ex-Roosters Pickard im Tor der Grizzlys. Es folgte der Geistesblitz von Eugen Alanov. Der Stürmer schnappte sich hinter dem Wolfsburger Tor den Puck, nutzte seinen Freiraum, um vor den Kasten zu ziehen und schlenzte den Puck mit der Rückhand in die lange Ecke zur Iserlohner Führung (15.). Kurz nach Wiederbeginn hätten die Sauerländer fast auf 2:0 erhöht. Nach einer schönen Kombination bediente Brent Aubin John Broda, der aus kurzer Distanz am Schoner von Chet Pickard scheiterte (15.). Besser machten es die Hausherren kurz vor der Pausensirene in Überzahl. Joe Whitney drückte aus kurzer Distanz durch Pickards Schoner ins Tor zum 2:0 (20.). Endlich konnten die Iserlohner mal mit einer Führung in den Mittelabschnitt gehen.
Den besseren Start ins zweite Drittel erwischten erneut die Iserlohner. Zwei schnelle Konter sorgten für jede Menge Gefahr vor dem Kasten der Grizzlys. Zunächst scheiterte Eric Cornel, als er frei auf Pickard zulief, doch der Wolfsburger Schlussmann konnte mit dem Schoner den Puck am Pfosten vorbeilenken (22.). Nur eine Minute später ging die Scheibe wieder schnell durch die neutrale Zone. Diesmal steuerte Brent Aubin alleine auf den Gästekeeper zu, aber schoss den Puck links am Tor vorbei. Umso ärgerlicher fiel dann der Anschlusstreffer für die Niedersachsen. Die Roosters verloren den Puck im eigenen Drittel und Darren Archibald traf aus dem Slot zum 1:2 (25.). Doch wer jetzt dachte, dass die Iserlohner zitterige Knie bekommen würden, der sah sich getäuscht. In Überzahl hatte erneut Joe Whitney die passende Antwort parat. Zunächst fälschte Pickard einen Schuss ab, der Jentzsch direkt auf seine Kelle rutschte. Der Youngster entschied sich aber nicht für einen Schuss, sondern sah, dass Whitney vor dem Tor gut positioniert war. Deshalb kam der Pass hart und flach vor das Tor, so dass der Goalgetter nur den Schläger reinhalten musste und es stand 3:1 (28.). Gerade auf ihr Überzahlspiel konnten sich die Sauerländer an diesem Nachmittag verlassen. Das zeigte auch der Direktschuss von Simon Sezemsky. Der Verteidiger hämmerte den Puck durch die Beine eines Wolfsburger Defensivmanns unhaltbar in die lange Ecke zum 4:1 für die Hausherren (39.). Es war Sezemskys erstes Saisontor, dass er sichtlich erleichtert feierte.
Im Schlussabschnitt machten die Hausherren recht schnell den Sack endgültig zu. Wieder war es eine Überzahl und erneut traf Simon Sezemsky nach altem Muster. Querpass von Acolatse und der Verteidiger hämmerte den Puck direkt in die Maschen (46.). Wolfsburg blieb weiter bemüht den Rückstand zu verkürzen. An diesem Nachmittag fehlte den Grizzlys allerdings auch das nötig Scheibenglück, denn in der Regel fielen die Mehrzahl der abprallenden Scheiben den Sauerländern auf den Schläger. Das änderte sich auch nicht bis zur Schlusssirene. Im Anschluss feierten die knapp 1.500 Zuschauer die Mannschaft für eine äußerst ansprechende Vorstellung.
Roosters: Jenike – McCrea, Buschmann; Acolatse, O’Connor; Sezemsky, Riefers – Jentzsch, Bailey, Schilkey; Broda, Cornel, Whitney; Aubin, Ewanyk, Alanov; Ziegler
Grizzlys: Pickard – Button, Melchiori; Krupp, Murray; Wurm – Archibald, DeSousa, Enlund; Hungerecker, Festerling, Furchner; Schinko, Pfohl, Rech; Machacek, Gaudet, Fauser; Nijenhuis
Tore: 1:0 (14:01) Alanov (O‘Connor), 2:0 (19:43) Whitney (5-4/ Jentzsch, O’Connor), 2:1 (24:18) Archibald (DeSousa, Enlund), 3:1 (27:37) Whitney (5-4/ Jentzsch, Bailey), 4:1 (38:36) Sezemsky (5-4/ Acolatse, Schilkey), 5:1 (45:25) Sezemsky (5-4/ Acolatse, Alanov)
Schiedsrichter: MacFarlane/Rantala
Strafen: Roosters 11 – Grizzlys 15
Zuschauer: 1.491