Ingolstadt – Die Iserlohn Roosters kehren nach einem engagiert geführten und insgesamt nicht enttäuschenden Auswärtsspiel mit einem 1:4 und damit trotzdem ohne Punkte zurück ins Sauerland.
Offensiv lief zu Beginn der Partie auf beiden Seiten wenig zusammen; denn einzig durch größere Fehler entstanden zählbare Torchancen. Nach exakt fünf Spielminuten verzog Pietta im Anschluss an einen unaufmerksamen Wechsel der Roosters, die zweite Ingolstädter Gelegenheit – begünstigt durch Sezemskys Turnover im Aufbau – vermochte der Ex-Rooster Koch nicht zu verwerten (8.). So lange die 20 mitgereisten Gästefans auf eine nennenswerten Offensivmoment ihres Teams warten mussten, so sehr hatte die es in sich: Adam und Schilkey fuhren einen seltenen Zwei-auf-Null-Konter auf das Gehäuse der Panther, doch Adams ungenauer Querpass machte diese Möglichkeit wieder zunichte (12.). Jener Mann mit der Rückennummer 90 verpasste vier Minuten später um Haaresbreit die Gästeführung, als sein harmlos dreinschauender Schlenzer aus dem hohen Slot die Querlatte traf (16.). Weil sich die Anzahl der zwischenzeitlich zu verzeichnenden Torabschlüsse fortan wieder gegen null bewegte, ging es folgerichtig ohne Tore in die Kabine.
Um Haaresbreite, genau genommen 0,2 Sekunden, hätte dies auch nach dem zweiten Abschnitt gegolten. Aber es gab es ein Bully rechts im Drittel, welches Cornel gewann. Und weil der eingerückte O’Connor sowie Bailey die einstudierte Variante perfekt exekutierten hieß es schließlich 1:0 für die Sauerländer (40.). Man erinnere sich zurück: Bei dem letzten Aufeinandertreffen in Ingolstadt hatten die Gastgeber vier Sekunden vor Ende eines Drittels zur eigenen Führung getroffen. Zuvor waren die Roosters nach anfänglichem optischem Übergewicht der Gastgeber imm besser in die Partie gekommen und sich die Führung verdient: Broda am rechten Pfosten (26.) sowie Cornel aus dem Slot (28.) vergaben die besten Gelegenheiten für ihre Farben, quasi im Gegenzug scheiterte Defazio an einem aufmerksam parierenden Jenike.
Ihre einzige Überzahl an diesem Sonntagnachmittag – gleich nach Wiederbeginn – wussten die Gäste nicht zu nutzen. Dass die bis dato merklich verunsicherten Panther unmittelbar darauf eine eigene, doppelte Powerplaychance liegen ließen, lag insbesondere an wichtigen Blocks durch das Unterzahldreieck Buschmann, McCrea und Ewaynk (45.). Darüber hinaus nahm Alanov wichtige Sekunden von der Uhr. Alles schien für die Mannschaft vom Seilersee zu sprechen, allerdings verlor nach einer weiteren Strafe daraufhin den Faden, die Kontrolle und somit leider auch das Spiel. Auch wenn die Unterzahl zunächst überstanden werden konnte, gewannen die Ingolstädter zunehmend Oberwasser, Soramies per Tip-In und der unbewachte Pietta aus dem Torraum stellten die Begegnung binnen 38 Sekunden auf den Kopf (53.). Fortan gelang es den Sauerländern nicht mehr, den Schalter entscheidend umzulegen, insbesondere, weil Ingolstadt unter den Anfeuerungen des Publikums, das nach der missglückten Überzahl zuvor noch die eigene Mannschaft ausgepfiffen hatte, nunmehr das Momentum besaß und merklich stabiler agierte als zuvor. Bereits zweieinhalb Minuten vor Ende der regulären Spielzeit setzte Kurt Kleinendorst alles auf eine Karte und nahm seinen Torhüter vom Eis. Das Risiko sollte nicht belohnt werden: Simpson traf gleich zwei Mal in den verwaisten Kasten und machte alles klar (58., 60.).
Ingolstadt: Reich – Wagner, Marshall; Bodie, Hüttl; Gnyp, Jobke; Hübner – Defazio, Feser, Simpson; Bourque, Pietta, McGauley; Höfflin, Soramies, Stachowiak; Koch, Henriquez Morales, Brune
Roosters: Jenike – Labrie, McCrea; Freibergs, O’Connor; Buschmann, Sezemsky – Bailey, Cornel, Jentzsch; Whitney, Adam, Schilkey; Alanov, Raedeke, Aubin; Broda, Ewanyk, Riefers
Schiedsrichter: Marian Rohatsch, Christopher Schadewaldt
Tore: 0:1 (39:59) Bailey (O’Connor, Cornel), 1:1 (52:11) Soramies (Wagner, Henriquez Morales), 2:1 (52:49) Pietta (Bourque, Hüttl), 3:1 (57:42) Simpson (Bourque/EN), 4:1 (59:26) Simpson (Bourque, Jobke/EN)
Strafen: Ingolstadt 2 – Roosters 6