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17. Mrz 2022

Spieltag 47: Roosters vs. Schwenningen

Alltag statt übertriebener Freude. Am Seilersee hat auch der 7:1-Erfolg gegen die Krefeld Pinguine nicht für Euphorie gesorgt. Alle Beteiligten wirken äußerst fokussiert. Drei Punkte gegen das Tabellenschlusslicht waren zwar enorm wichtig, aber natürlich nicht genug, um sich der Abstiegssorgen zu entledigen. „Wir haben endlich mal über 60 Minuten Eishockey gespielt und hatten auch mal das notwendige Glück“, sagt Stürmer Taro Jentzsch. Es ist die exakte Beschreibung. Vielleicht könnte man noch hinzufügen, dass die Sauerländer am Niederrhein auch noch das erste Tor erzielt haben. Das war ebenfalls ein wichtiger Faktor. So kam eines zum anderen, allerdings nichts, was für Cheftrainer Kurt Kleinendorst wirklich überraschend war: „Wir haben auch schon gegen Düsseldorf, Bietigheim un Ingolstadt gute Spiele gemacht, haben sie aber eben nicht gewonnen. Ich bin insgesamt mit dem Stand, den die Mannschaft erreicht hat, sehr zufrieden. Die Jungs tun das, was man von ihnen erwarten kann, arbeiten hart und konnten sich jetzt endlich mal belohnen“, unterstreicht der Coach.

Als der US-Amerikaner im Januar seinen neuen Job aufgenommen hat, ging es darum, Anpassungen vorzunehmen, um der Mannschaft eine weitere Entwicklung zu ermöglichen. Angesprochen, ob er seine Ziele erreicht habe, sagt Kleinendorst heute: „Wir machen eine gemeinsame Entwicklung durch, aber ich kann sagen, dass wir immer noch jeden Tag besser werden. Wir machen bei jedem Training einen kleinen Schritt, sind heute besser als gestern und waren letzte Woche schon sicherer im System als eine Woche zuvor. Und wenn ich nicht wegen Corona gefehlt hätte, dann wären wir vielleicht noch weiter.“ Vom täglichen Blick auf die Tabelle ist der Trainer weit entfernt. „Das bringt doch auch nichts. Ich kann verstehen, dass es alle anderen tun, die Jungs, die Öffentlichkeit. Aber ich will es gar nicht tun. Wenn wir unseren Weg konsequent weiter gehen, brauchen wir das auch nicht zu tun.“

Deshalb beschäftigt sich Kleinendorst auch nicht mit dem Charakter des Kellerduell-Heimspiels gegen Schwenningen, sondern erneut um die Leistung der eigenen Mannschaft. „Wir haben vor jedem Gegner Respekt – trotzdem geht es nicht um Schwenningen, sondern nur um uns. Bringen wir unsere beste Leistung aufs Eis, haben wir eine Chance zu beginnen.“ Mancher würde sagen, dass diese Aussagen den obligatorischen Plattitüden entsprechen. Das stimmt auch. Kleinendorst tickt allerdings wirklich so, weil er weiß, dass er Recht hat. Dafür hat er zu viel erlebt, als er noch anders denken könnte. Deshalb gilt auch die Maxime ´Never change a winning team`. „Wen sollte ich nach einem 7:1-Erfolg in einem wichtigen Spiel austauschen?“, fragt er. So wird er nur tauschen, was getauscht werden muss: Torsten Ankert. Nach nicht mal einem komplett absolvierten Match und einem empfindlichen Gesichtstreffer von einem abgefälschten Puck fällt der Kapitän wieder aus. Für den Kapitän wird voraussichtlich Simon Sezemsky wieder ins Line-Up rücken.

Gegen Schwenningen, den Tabellenvorletzten müssen die Sauerländer erneut alles abrufen, vor allem mental. Krefeld könnte ihnen gezeigt haben, was auf dem Weg zum Klassenerhalt passieren muss. „Volle Konzentration auf uns, die Emotionen im Zaum halten und Eishockey über die volle Distanz spielen“, sagt auch Andreas Jenike, der zuletzt mit starken Leistungen zwischen den Pfosten stets den Grundstein für Erfolge gelegt hat. Schwenningen, so die allgemeine Wahrnehmung in der Liga, kann deutlich besser spielen als es ihr Tabellenstand aussagt – man darf sich auf einen heißen Tanz gefasst machen, für den es noch knapp 200 Tickets im Online-Shop und an der Abendkasse geben wird.

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