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23. Jun 2022

Jahreshauptversammlung des Iserlohner EC

Iserlohn – Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause konnte die Jahreshauptversammlung des Iserlohner EC wieder vor Ort in der Matthias-Grothe-Halle am Hemberg stattfinden. Ohne Vorstandswahlen stand vor allem der Bericht des ersten Vorsitzenden, Wolfgang Brück, im Mittelpunkt. Ein Rückblick, offen schonungslos, mit wenig Neuem, aber mit sehr klaren Ansagen.

Thema 1: Das unwürdige Pokern Stadt Iserlohn im Hinblick auf die deutsche Staatsbürgerschaft von Brent Aubin. Die brauchte 17 Spieltage, um dem aus Sicht Brücks herausragend integrierten Kanadier, einen deutschen Staatsbürger zu machen. „Ich hätte mir gewünscht, dass die Menschen in Verantwortung entsprechend der mir bekannten Rechtsgrundlage, schneller agiert hätten. Ich wollte nicht, dass jemand Recht bricht, aber ich habe auch dem Bürgermeister gegenüber zum Ausdruck gebracht, dass ich mir mehr Unterstützung erhofft hätte“, so der Iserlohner Rechtsanwalt. Über Unterstützung reden und wirklich unterstützen- das sei nun mal ein Unterschied.

Ebenso im Mittelpunkt, die Deutsche Eishockey Liga: „Die Liga hat insbesondere während unserer zweiten schweren Corona-Zeit versucht, ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Spieler, den Kalender durchzudrücken!“ Darüber ist der Clubchef noch immer sauer. Deshalb machte er deutlich, dass er sich, entgegen der Berichterstattung eines Fachmagazins, für seine deutlichen Aussagen auch in der Saison, nicht nachträglich entschuldigt habe. Man merkte Brück deutlich an, dass ihn die letztjährigen Ereignisse geprägt haben. Er dachte zurück an die Saison von Nick Schilkey, der nach seiner Corona-Erkrankung, trotz allen Bemühens, nie zu seiner eigentlichen, alten Leistungsfähigkeit zurückgefunden habe. „Corona hat etwas mit ihm gemacht!“ Brück erklärte auch noch einmal die Gründe für die Trainerentlassung und dafür, dass die eigene Mannschaft nicht entsprechend der eigenen Erwartungen performt hatte. „Das war eine Drei.“

Um auch auf mögliche neue Corona-Regelungen in der DEL vorbereitet zu sein, müsse man den Kader für die kommende Saison deutlich breiter aufstellen als in der Vergangenheit. „Gerade in der Offensive wird noch etwas passieren, auch deshalb, weil Kris Foucault in der vergangenen Saison Herausforderungen hatte. Kurt Kleinendorst aber glaubt das hinbekommen zu können“, so Brück. Applaus der 111 anwesenden Mitglieder gab es für die Verpflichtung von Chris Brown. Nachdenklich wurde Brück beim Thema Stimmung. „Meine große Bitte: In der Pandemie ist der Kontakt zu den Fanclubs, auch zu den Fans ein bisschen eingeschlafen. Es ist eine Tatsache, dass wir ein wenig den Status der ´Eishölle am Seilersee` verloren haben. Das ist keine Schuldzuweisung. Ich möchte nur darum werben, dass wir diesen Status wieder erreichen. Der Hexenkessel fehlt mir, deshalb steht das für uns alle auf der Agenda. Versuchen Sie diese einzigartige Stimmung, die existenziell für uns ist, gemeinsam mit uns wieder aufzubauen.“ Und dann kam noch ein Versprechen. Bei rund 2000 verkauften Dauerkarten vor der kommenden Saison verspricht Brück etwas Verrücktes. „In Frankfurt will sich der Stadionsprecher bei dieser Zahl verkaufter Dauerkarten vom Hallendach abseilen. So ein Gimmick verspreche ich auch – wenn wir die 2000 erreichen.“ Aktuell stehen die Sauerländer bei rund 1400 verkauften Saisontickets. Der Iserlohner EC e.V. verbuchte bei Einnahmen und Ausgaben von rund einer Million Euro, einen Überschuss von 69.009,89 Euro. Die Entlastung die Vorstands geschah einstimmig.

Der Abschluss gehörte der beliebten Mitglieder-Fragerunde – unter dem Tagesordnungspunkt ‚Verschiedenes`: Zum möglichen Abschied von Stürmer Joe Whitney, konnte Brück nichts Neues berichten: „Alles ist möglich – ich habe aber noch nichts unterschrieben.“ Übersetzt: Da wird aber wohl noch etwas kommen.

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