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04. Sep 2022

Bergmann entscheidet beim Comeback: 4:3-Overtime-Sieg im Test gegen Bremerhaven

Manche Geschichten schreibt einfach nur der Sport. Lean Bergmann sorgte im ersten Match für sein altes, neues Team vom Seilersee, nach einem starken Roosters-Comeback im Test gegen Bremerhaven, für den Sieg nach Verlängerung. Über sechs Monate nach seinem letzten DEL-Einsatz aufgrund einer Herzmuskelentzündung war der Hemeraner zurück und sorgte für den ersten ganz lauten Jubel der Fans in der mit knapp 4000 Zuschauern gut gefüllten Eissporthalle am Seilersee.

“Ich erwarte eine echte Standortbestimmung“, hatte Roosters-Manager Christian Hommel vor dem Heimspiel der Sauerländer deutlich gemacht. Er sollte im ersten Abschnitt schon einmal recht behalten. Bremerhaven schaffte es vielleicht noch nicht, das obligatorische Fischtown-Tempo auf Eis zu bringen, dennoch waren die Sauerländer vom ersten Moment an gefordert und passten sich Spielweise und Intensität des Gegners rasch an. Geholfen hat dabei ohne Zweifel, dass gleich der erste gut vorgetragene Angriff in die gegnerische Zone und daraus resultierend der erste längere Druckmoment zur Führung führte. Benders Schuss konnte Franzreb im Kasten der Pinguins nur nach vorn abwehren, Ziegler stand goldrichtig, traf ins leere Tor (3.). Diesen knappen Vorsprung verteidigten die Blau-Weißen bis zum Drittelende, hatten selbst weitere Möglichkeiten durch Bergmann oder Scheel, Weitzmann hielt glänzend gegen Uher und entschärfte in der einzigen Unterzahl einen guten Schuss von Anderson. Bei Jensens Möglichkeit vier Minuten vor Drittelende aber rettete die Latte die Gastgeber vor dem Ausgleich. Jede Mannschaft hatte ihre Phasen, gute und schlechtere Momente, die Iserlohner alles in allem die etwas besseren Gelegenheiten. Defensiv allerdings erlaubte das Kleinendorst-Team auch drei Konter (1-gegen-2 oder 2-gegen-3-Situationen), die zwar gut verteidigt wurden, jedoch in der Saison nciht zu Gewohnheit werden sollten.

Noch mehr zu diskutieren hatte Roosters-Headcoach Kurt Kleinendorst nach dem Mitteldrittel, das aus Iserlohner Sicht wenig Positives zu bieten hatte. Ab der sechsten, siebten Minute verbrachten die Roosters ihre Zeit fast ausschließlich in der eigenen Zone. Tempo, Schlittschuhlaufen, aber auch die Zuordnung in der eigenen Defensive ließen zu wünschen übrig, kein Wunder, dass die Gäste von der Nordsee trafen – und das sogar im Dreierpack. Kinder vom Bullypunkt mit einem guten Schuss (26.), McKenzie aus der Drehung im dritten Nachsetzen, weil die Sauerländer die Scheibe nicht aus der eigenen Zone bekamen (37.) und Lutz mit Tempo (40.) sorgten für eine zu diesem Zeitpunkt hoch verdiente 3:1-Führung für die Gäste. So sollten sich die Sauerländer im Schlussdrittel nicht noch einmal präsentieren.

Taten sie auch nicht: Besser organisiert startete das Team in den Schlussabschnitt, überstand früh eine weitere Hinausstellung gegen Bender und mühte sich anschließend den Rückstand aufzuholen. Ugbekiles Schüsse knapp 14 Minuten vor dem Spielende waren ein erstes kleines Ausrufezeichen. Kleinendorst hatte die Reihen umgestellt, Daugavins zu Bailey und Bergmann gestellt, Proske zu Streu und Brown – alles mit zunächst überschaubarem Erfolg. Dann aber brach die 50. Spielminute an. In der schnappt sich Alanov die Scheibe in der neutralen Zone, startet mit seiner Topgeschwindigkeit durch, fährt den Alleingang und trifft durch die Schoner Maxwells zum Anschlusstreffer. Es war ein kleiner ´Hallo-wach-Effekt`, der 153 Sekunden später sogar für den Ausgleich sorgt. Diesmal trifft Broda bringt die Blau-Weißen endgültig zurück ins Match und nach einer guten Leistung im Schlussdrittel in die Verlängerung.

Die dauerte exakt 5 Sekunden – dann zappelte die Scheibe im Bremerhavener Tor. Bailey hatte in der Overtime das Anspiel für die Roosters gewonnen, brachte die Scheibe auf Rückkehrer Bergmann, der auf und davon zog und die Scheibe halbhoch an Franzreb vorbei brachte. So gewannen die Sauerländer mit 4:3 – und Bergmann wurde zum ersten Mal wieder in ’seiner‘ Halle von den Fans gefeiert. Was für ein Comeback.

 

Roosters: Weitzmann – O´Connor, Ugbikilé; Ankert, Labrie; Bender, Rausch; Bergmann, Proske, Bailey; Streu, Daugavins, Brown; Ziegler, Alanov, Rutkowski; Acolatse, Broda, Scheel.

 

Schiedsrichter: Köttstorfer, Gofman

 

Tore: 1:0 (2:32) Ziegler (Bender, Alanov), 1:1 (25:29) Kinder (Wejse), 1:2 (36:35) McKenzie (Samuelson), 1:3 (39:36) Lutz (Wejse, Brugisser), 2:3 (49:26) Alanov, 3:3 (51:53) Broda (Streu), 4:3 (60:05) Bergmann (Bailey).

 

Strafen: Roosters 8– Pinguins 2

 

Zuschauer: 3.939

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