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27. Sep 2022

Gut gespielt, aber nicht clever genug: 3:5 in Bremerhaven

Bremerhaven – Der eingeschlagene Weg ist definitiv der richtige, dennoch stehen die Iserlohn Roosters nach dem 3:5 bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven wieder ohne Punkte da. An der Nordsee präsentierte sich das Team von Headcoach Kurt Kleinendorst im Vergleich zu den vorherigen Spielen stark verbessert, ließ jedoch in den entscheidenden Phasen die Cleverness vermissen.

Der Abend im hohen Norden begann mit einem guten Auswärtsdrittel der Roosters. Kurt Kleinendorst hatte die Reihen umgestellt, Ziegler zu Brown und Foucault gestellt, was offensiv hervorragend funktionierte. Weil auch die Kombination Daugavins, Cornel, Bergmann Akzente setzen konnte und Raedeke Struktur für Proske und Alanov schaffte, lief offensiv Vieles zusammen. Aber der Reihe nach. Bremerhaven gelanges nicht, das ganz schnelle Tempohockey in den ersten zehn Minuten aufs Eis zu bringen, dafür standen die Sauerländer auch in der Verteidigung zu gut. Dennoch hatten die Gastgeber alles in allem ein Hauch mehr vom Spiel, waren insbesondere von der blauen Linie und im Slot vor dem Tor gefährlich. Der Führungstreffer der Gastgeber war aus Iserlohner Sicht vermeidbar. Patch Albers Pass von der blauen Linie, diagonal durchs Roosters-Drittel konnte ohne großen Druck gespielt werden, gleichzeitig durfte sich Ross Mauermann viel zu unbehelligt in den Slot schleichen und so frei vor Jenike einschieben (10.). Wichtig aber war, dass die Sauerländer zeitnah eine Antwort fanden, nur knapp fünf Minuten später Jenike O´Connor auf die Reise schickte und der die Scheibe zu Busch spielte, der auf der halbrechten Seite ganz viel Platz hatte, abzog und bei seinem Debüt für die Roosters in die untere rechte Ecke traf (15.).

Im Mittelabschnitt machten die Sauerländer dort weiter, wo sie am Ende der ersten Drittels aufgehört hatten. Konzentriert defensiv und mit offensiven Möglichkeiten. Dennoch blieb es ein ausgeglichenes Match, in dem sich beide Teams neutralisieren konnten. Das änderte sich in der 30. Minute. Powerplay Roosters, Bender mit dem guten Auge für Ugbekile, der vor dem Kasten die Scheibe mit dem Schläger abtropfen lässt und zur ersten Führung der Blau-Weißen trifft. Von diesem Moment an erhöhten die Fischtown Pinguins Tempo und Intensität wurden zur besseren Mannschaft auf dem Eis. Jenike, oft bedrängt, hatte erneut einen hervorragenden Abend und hielt seinen Kasten sauber, zeigte tolle Paraden, rettete teils in höchster Not. Aber gerade als alle in der Eisarena mit dem Ausgleichstreffer der Gastgeber rechneten, erhöhte der IEC auf 3:1. Proskes guter Pass auf Cornel öffnete die Tür zum Zwei-Tore-Vorsprung. Und wenn die Roosters nicht irgendwann mit sechs Feldspielern auf dem Eis gestanden hätten, dafür keine Strafzeit kassiert hätten, wäre man damit wohl auch ins Schlussdrittel gegangen. Dann aber fälschte Wejse einen Schlagschuss von Samuelsson ab. Der Videobeweis belegte, dass es kein hoher Stock war, sodass der Treffer zählte und Bremerhaven nur noch einen Treffer aufzuholen hatte –  eine Unterzahlsituation und damit auch ein Gegentor aus der Kategorie ‚vermeidbar‘.

Lange blieb im letzten Drittel der Spielstand unverändert. Beide Mannschaften hatten ihre Möglichkeiten – es ging auf und ab. Die Spannung groß, denn die Fans aus Bremerhaven wussten, ihre Mannschaft ist noch nicht geschlagen – und so kam es auch. Nachdem die Sauerländer ein Powerplay mit guten Chancen ungenutzt verstreichen lassen mussten, machten es die Nordseestädter besser und das im Doppelpack. Erst trifft Jensen bei angezeigter Strafe in der 51. Minute unhaltbar ins Eck, Wejse sorgt in der 54. für die erneute Führung der Gastgeber – ebenfalls im Powerplay, Bergmann saß nach einer angeblichen Aktion gegen Bremerhavens Schlussmann Franzreb auf der Strafbank. So waren die Sauerländer letztlich wieder gezwungen, den Goalie vom Eis zu nehmen und Verlic traf zum Endstand ins leere Tor. Dass sie am Ende mit leeren Händen dastehen, haben die Roosters ihrer mangelnden Cleverness in den entscheidenden Situationen zu verdanken. Dennoch lässt sich vor der nächsten Auswärtsaufgabe bei der Düsseldorfer EG am kommenden Donnerstag definitiv auf dieser Leistung aufbauen.

 

Fischtown: Franzreb – Emminger, Kreutzer; Alber, Samuelsson; Bruggisser, Jensen; Aichinger – Verlic, Jeglic, Urbas; Friesen, Andersen, McKenzie; Mauermann, Vikingstad, Kinder; Lutz, Wejse.

Roosters: Jenike – Acolatse, Labrie; O´Connor, Bender; Ankert, Ugbekilé; Busch – Daugavins, Cornel, Bergmann; Brown, Ziegler, Foucault; Proske, Raedeke, Alanov; Streu, Rutkowski, Broda.

 

Schiedsrichter: MacFarlane; Steingross

 

Tore: 1:0 (09:38) Mauermann (Alber), 1:1 (14:28) Busch (O´Connor, Jenike), 1:2 (29:43) Ugbekilé (Foucault/5:4), 1:3 (36:29) Cornel (Proske), 2:3 (38:38) Wejse (Samuelsson, Jeglic/5:4), 3:3 (50:33) Jensen (Friesen/5:4), 4:3 (53:59) Wejse (Urbas, Jeglic/5:4), 5:3 (57:35) Verlic (Urbas/EN)

 

Strafen: Fischtown 10 – Roosters 12

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