Exakt eine Woche ist es her, da war die Lage bei den Iserlohn Roosters ziemlich prekär: Vor dem neunten Saisonspiel gegen Frankfurt waren die Sauerländer Tabellenletzter und hatten vier Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Früh in der Saison keine aussichtslose aber zweifelsohne alarmierende Lage, weshalb man sich in gegenseitigem Einvernehmen von Headcoach Kurt Kleinendorst trennte.
Eine Woche später lässt sich das erste Zwischenfazit ziehen, dass diese Entscheidung nicht nur ergebnistechnisch sondern insbesondere bezüglich des Auftretens der Mannschaft den gewünschten Effekt hatte. Von Pierre Beaulieu, Axel Müffeler und Cam MacDonald bestens vorbereitet holten die Roosters drei Siege aus den vergangenen drei Partien, dazu kam die Verpflichtung von Greg Poss als neuem Headcoach. Mit dem US-Amerikaner hinter der Bande erzielten die Roosters in den vergangenen beiden Spielen über ein Drittel der Tore der gesamten Saison – woran das liegt, kann Poss sich selbst nicht so recht erklären: „Ich bin seit Dienstag in Iserlohn, natürlich konnte ich noch nicht großartig etwas verändern. Aber wir zeigen ja gerade, dass es das auch gar nicht braucht. Sie werden von den anderen Jungs im Trainerbüro hervorragend eingestellt und haben nun auch die gewisse Sicherheit, die es braucht, wenn Du ohne Angst aufspielen kannst. Denn nur dann kann man Top-Leistungen abrufen“, erklärt der Roosters-Headcoach.
Beim heutigen Heimspiel gegen die Straubing Tigers (16:30 Uhr, hier geht’s zu den Tickets) wollen die Roosters ihre Erfolgsserie natürlich ausbauen. Mit einem Sieg könnte man an den mit zwei Punkten Vorsprung zwei Plätze vor den Roosters auf Rang 11 platzierten Tigers vorbeiziehen. „Ganz ehrlich, so wie sich unsere Situation innerhalb einer Woche verändert hat, zeigt es doch, welchen Wert der Blick auf die Tabelle derzeit hat. Wir müssen auf uns schauen und alles abrufen, was wir im Tank haben, dann können wir erfolgreich sein, das haben die letzten Spiele sehr deutlich gezeigt“, betont Poss, der auf der gegnerischen Trainerbank auf einen alten Bekannten trifft: „Tom Pokel kenne ich schon seit meiner Jugend. Wir sind in der gleichen Stadt aufgewachsen und haben in den gleichen Vereinen Eishockey und Fußball gespielt. 1996 haben wir beide zusammen Timmendorf trainiert. Über die Jahre ist diese Verbindung nie abgebrochen“, freut sich Poss, seinen Straubinger Kollegen endlich mal wiederzusehen.