Iserlohn – Das war wahrlich kein Spiel für Taktikfüchse, aber die allermeisten der knapp 5.000 Zuschauer*innen in der Balver Zinn Arena dürfte das nicht gestört haben: Die Iserlohn Roosters haben die Düsseldorfer EG vor ausverkauftem Haus mit 7:4 besiegt.
Das Spiel begann ganz nach dem Geschmack der Hausherren, gleich der erste Versuch auf den Kasten der Düsseldorfer saß: Ugbekile zog von der blauen Linie ab, Alanov hielt den Schläger rein – 1:0 nach 41 Sekunden. Und auch der zweite Versuch zappelte im Netz, doch Sven Zieglers Treffer wurde zurecht wegen Torhüterbehinderung aberkannt (3.). Dann waren auch mal die Gäste dran, doch Andy Jenike zwischen den Roosters-Pfosten hielt seinen Kasten sauber, auch weil seine Vorderleute sich deutlich kompakter und zweikampfstärker als in den vergangenen Partien präsentierten. Mit der Gewissheit dieser Kompaktheit im Rücken schalteten die Roosters dann ein ums andere Mal blitzschnell um und belohnten sich knapp drei Minuten vor der ersten Drittelpause mit dem 2:0: Alanov trug die Scheibe ins Drittel, legte auf Ugbekile ab und der deutsche Nationalspieler sah auf der linken Seite seinen Abwehrkollegen Sena Acolatse, der humorlos einschweißte.
Nach dem ersten Seitenwechsel machten die Roosters dann da weiter, wo sie aufgehört hatten: Bailey drückte einen Abpraller nach Brown-Schuss zum 3:0 über die Linie, die Arena stand Kopf (22.). In diese Euphorie hinein gelangten dann auch die Gäste nur eine Minute später das erste Mal auf das Scoreboard, als ein Ehl-Distanzschuss irgendwie den Weg hinter Jenike fand. Doch die Roosters ließen nicht locker, im Vier gegen Vier angelte sich Poirier einen Brown-Schlenzer technisch anspruchsvoll aus der Luft und ließ Hane im Düsseldorfer Tor keine Chance – 4:1 (26.). Bei allen vier Treffern war Sena Acolatse mit einem Scorerpunkt beteiligt. Doch die DEG gab sich nicht geschlagen, machte in der Schlussphase des zweiten Drittels nochmal ordentlich Druck und verloren dann im Slot Gogulla aus den Augen, der von MacAuley bedient wurde und sich den Anschlustreffer in der 35. Minute nicht nehmen ließ. Die Roosters waren nun bemüht, den zwei-Tore-Vorsprung mit in die Kabinen zu nehmen, was auch dank eines gut aufgelegte Andy Jenike gelang.
Im letzten Drittel erzielten dann Ziegler (45.) und Cornel (46.) die vermeintliche Vorentscheidung nach einem Konter. Beiden Toren gingen starke Vorarbeiten von Bergmann bzw. Bailey voraus. Doch als die Roosters nach einem Bandencheck drei Minuten später sogar in doppelter Unterzahl spielen mussten, kamen die Düsseldorfer nochmal heran: Erst traf Eder eine Sekunde vor Ablauf der ersten Strafe zum 6:3 (49.), dann nahmen die Gäste Hane vom Eis, um die verbleibende Minute nochmal in doppelter Überzahl zu spielen – und das Risiko wurde belohnt, Ehl traf zehn Minuten vor Schluss zum 6:4. Sollte es doch nochmal eng werden? Nein, denn die Iserlohner verteidigten souverän, was auf den Kasten kam, hatte Jenike. Und dann waren da ja noch die Konter: Von Cornel bedient nahm Daugavins drei Minuten vor Schluss Fahrt auf, umkurvte seinen Gegenspieler und servierte Bailey die Scheibe punktgenau zur endgültigen Entscheidung – eine Vorarbeit, wie sie wohl die wenigsten hätten leisten können. Der Rest war dann blau-weißer Freudentaumel.
IEC: Jenike; Weitzmann – Acolatse, Ugbekile; Ankert, Labrie; O´Connor, Bender; Broda – Brown, Poirier, Alanov; Ziegler, Raedeke, Bergmann; Daugavins, Cornel, Bailey; Proske, Rutkowski, Streu;
DEG: Hane; Haukeland – Geitner, Kousa; Järvinen, Heinzinger; Böttner, McCrea – Harper, Barta, Eder; Gogulla, MacAulay, Fischbuch; Eham, Blank, Ehl; Junemann, Bittner, Schiemenz;
Tore:
1:0 Alanov (Ugbekile, Acolatse – 00:41 – EQ), 2:0 Acolatse (Alanov, Ugbekile – 16:54 – EQ), 3:0 Bailey (Brown, Acolatse – 21:03 – EQ), 3:1 Ehl (Eham – 22:02 – EQ), 4:1 Poirier (Brown, Acolatse – 25:33 – EQ), 4:2 Gogulla (McCrea, MacAulay – 34:56 – EQ), 5:2 Ziegler (Bergmann, Bender – 44:02 – EQ), 6:2 Cornel (Bailey, O´Connor – 45:10 – EQ), 6:3 Eder (48:14 – PP2/EA), 6:4 Harper (Fischbuch, Kousa – 50:03 – PP1/EA), 7:4 Bailey (Daugavins, Cornel – 56:55 – EQ);
Strafen:
IEC: 12 DEG: 6
Zuschauer*innen: 4.967