Straubing – Nach zuletzt vier Niederlagen in Serie und nur einem Punkt, stand für die Roosters am zweiten Weihnachtsfeiertag die Partie bei den heimstarken Straubing Tigers an – die Tigers hatten ihre letzten zehn Partien vor dieser Begegnung allesamt gewonnen. Nach 60 äußerst intensiven Auswärtsminuten lagen beim 4:3 Erfolg dann aber drei Punkte und der fünfte Sieg auf fremden Eis für die Sauerländer unter dem Weihnachtsbaum.
Im Auftaktdrittel starteten die Hausherren gewohnt agressiv, setzten die Sauerländer im Forecheck früh unter Druck und erarbeiteten sich die ersten Abschluss Gelegenheiten. Wirklich gefährlich wurde es dennoch nicht, da die Roosters, besser als in den letzten Partien, Schüsse blockten und die Passwege wegnahmen. Und so waren es dann die Gäste, die die erste gefährliche Situation hatten. Bailey verpasste mit einem Handgelenksschuss aus dem linken Bullykreis nur knapp den kurzen Winkel (2.), auf der Gegenseite schoss Brunnhuber mit der Rückhand am langen Eck vorbei, Jenike war wohl noch minimal an der Scheibe (3.). Nur wenig später durften die Roosters dann nach einer Hinausstellung gegen die Gastgeber wegen zu vieler Spieler auf dem Eis das erste Mal in Überzahl ran. Nach dem Schuss von O´Connor von der Blauen Linie sammelte Bailey den Rebound ein und schloss ins kurze Eck ab (7.). Bugl im Tor der Straubinger war durch den guten Screen von Cornel die Sicht versperrt. Und es ging gleich weiter: nach einem Bully in der Defensivzone der Roosters erobert Labrie die Scheibe an der Blauen Linie und machte sich alleine auf den Weg Richtung Straubinger Kasten und überwand Bugl halbhoch auf der Stockhandseite (8.) – 2:0 für die Roosters, der klassische Doppelschlag.
In der Folge fokussierten sich die Gäste auf die Defensive, etablierten das 1-3-1 in der neutralen Zone sehr gut, blockten immer wieder Schüsse, sodass sich die Tigers schwer taten, zu wirklich klaren Abschlussgelegenheiten zukommen. Bis Leier die Scheibe von hinter der Grundlinie vor den Kasten zu Connolly bringt, der, eigentlich gut von Poirier verteidigt, das leere Tor nicht trifft, dennoch eine Strafzeit wegen Hakens zieht (19.). In dieser Überzahlsituation war es dann der ehemalige Iserlohner Turnbull, der Jenike mit einem platzierten Schuss in den Winkel keine Chance lies (20.). Somit ging es nach einem guten Auftaktdrittel der Sauerländer mit einer 2:1 Führung in die erste Pause.
In den Mittelabschnitt starteten die Hausherren mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch, wollten es besser machen, als in den ersten 20 Minuten. Im Verlauf des zweiten Drittels gelang es den Straubingern immer wieder, die Roosters auch über längere Phasen im eigenen Drittel festzusetzen. Die Sauerländer selbst waren jetzt phasenweise wieder etwas zu passiv, gaben dem Gegener zu viel Raum, sodass die Tigers immer wieder gefährlich vor Jenike auftauchten. So auch in der 29. Minuten, als Daschner die Scheibe von der Blauen Linie vor das Tor der Roosters bringt, die nicht entscheidend klären können, und der Puck letzlich von Festerlings Schlittschuh über die Linie trudelt – sicherlich ein umstrittenes Tor, dennoch der ärgerliche Ausgleich aus Sicht der Iserlohner, die weiterhin eine gute Auswärtspartie zeigten. Im Anschluss fanden die Sauerländer auch wieder besser in die Partie und hatten im Zusammenspiel zwischen Daugavins und Poirier die Möglichkeit zum Ausgleich. Letzterer scheiterte aber am Schlittschuh von Bourque. Dass es nach 40 Minuten mit einem Remis in die zweite Pause ging, war unter dem Strich völlig in Ordnung.
Den Schlussabschnitt begannen wieder die Hausherren etwas engagierter, wenngleich die Gäste aus dem Sauerland nun wieder sortierter, konzentrierter ihr Defensivsystem aufzogen, sodass Minute um Minute ohne die ganz großen Highlights verstrich. Straubing hatte nun wieder mehr Probleme, Tempo über die neutrale Zone aufzubauen und die Dump-Ins in die Zone der Gäste zurück zuerobern. Gleichzeitig arbeiteten die Iserlohner härter, gerade an der eigenen Bande und um das eigene Tor herum und brachten nach vorne den einen oder anderen Konter auf den Kasten der Gäubodenstädter. Die erste große Chance besaßen dann Poirier und Alanov, die aber beide an Bugl scheiterten (47.). Kurze Zeit später, waren es dann wieder die beiden Iserlohner Angreifer, die die nächste Chance erarbeiteten: Alanov mit Tempo durch die Neutrale Zone, bediente Poirier, der, auf und davon, zwar knapp am langen Pfosten vorbeischoss, aber noch den Stockschlag des Straubinger Verteidigers auf den Schlittschuh bekam (53.), sodass die Sauerländer wieder in Überzahl ran durften.
Über Daugavins als Bumper kommt die Scheibe zu O´Connor, der diese von der Blauen Linie auf den Kasten brachte, wo Cornel gut seinen Körper vor Bugl schob und das Spielgerät stark per Tip-In unter die Latte drückte – 3:2 (53.) für die Roosters. In der Folge brachten die Straubinger wieder mehr Tempo, wollten den elften Heimsieg in Folge, doch die Scheiben, die auf den Kasten der Sauerländer kamen, waren entweder sichere Beute von Jenike, oder wurden von seinen Vorderleuten geblockt. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich besaß Straubing dann gut vier Minuten vor Schluss, nach einer Hinausstellung gegen den IEC, aber die Roosters spielten gut in Unterzahl, ließen wenig Gefährliches zu, sodass es dann erneut Cornel war, der nach Ablauf der Strafe die Scheibe aus dem eigenen Drittel auf das Tor der Gastgeber schoss – Bugl war bereits vom Eis – und zum 4:2 aus Sicht der Gäste traf (60.). 24 Sekunden vor Ende der Partie sollte damit der Deckel auf der Partie sein, auch wenn Daschner nur zehn Sekunden später nochmal aus der Neutralen Zone auf den Iserlohner Kasten schoss. Jenike, der überrascht war und abgefälschte Scheibe spät sah, war geschlagen, nur noch 3:4. Auch wenn Straubing den Torhüter auf der Bank ließ, weiter mit sechs Mann spielte und nochmal mit Tempo ins Drittel der Sauerländer kam, wurde der Auswärtssieg nicht mehr gefährdet, weil Labrie die Scheibe gut hinter dem eigenen Tor fest machte und so wichtige Sekunden von der Uhr nahm.
Aufstellung:
STR: Bugl, Dietl – Brandt, Daschner; Zimmermann, Lampl; Bourque, Scheid; Valenti – Tuomie, Samanski, Lipon; Connolly, Festerling, Akeson; Leier, Zengerle, St. Denis; Schönberger, Brunnhuber, Turnbull;
IEC: Jenike; Weitzmann – Bender, Ankert; Bigras, O´Connor; Buschmann, Labrie – Acolatse, Raedeke, Ziegler; Alanov, Poirier, Daugavins; Bailey, Cornel, Brown; Broda, Streu, Rutkowski;
Tore:
0:1 Bailey (Poirier, O´Connor – 07:56 – PP1), 0:2 Labrie (Daugavins – 08:18 – EQ), 1:2 Turnbull (Brandt, St. Denis – 19:37 – PP1), 2:2 Festerling (Daschner, Brandt – 28:43 – EQ), 2:3 Cornel (O´Connor, Daugavins – 52:48 – PP1), 2:4 Cornel (Brown – 59:36 – EN), 3:4 Daschner (Zimmermann – 59:46 – EQ);
Schiedsrichter: Hinterdobler, Hunnius; Merk, Römer;
Strafen:
STR: 4
IEC: 4