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28. Dez 2022

Poirier entscheidet in der Overtime: 3:2 gegen Mannheim

Iserlohn – Nach dem Sieg am zweiten Weihnachtsfeiertag bei den Straubing Tigers waren am heutigen Mittwochabend die Adler Mannheim zu Gast am Seilersee. Nach knapp 61 Minuten stand im letzten Heimspiel des Jahres ein hart erkämpfter, aber ein nicht unverdienter 3:2 Erfolg gegen den achtmaligen Deutschen Meister.

Die deutliche Formverbesserung des letztens Spiels setzte sich auch an diesem Abend fort. In einem temporeichen ersten Drittel ohne viele Unterbrechungen, starteten beide Teams mit viel Schwung. Die erste gute Chance bot sich den Hausherren durch Cornel bereits in der zweiten Spielminute, Brückmann parierte den Schuss aus dem rechten Bullykreis aber ohne größere Probleme. Auch Mannheim brachte im Anschluss die ersten Scheiben auf den Kasten von Andy Jenike. Als sich dann die Roosters gegen Mitte des ersten Drittels die Mehrzahl der Chancen erarbeiteten, waren es jedoch die Adler, die den ersten Stich setzten. Donovan kommt von der Blauen Linie, bekommt im linken Bullykreis die Scheibe und überwindet Jenike aus der Nahdistanz (12.). Doch die Roosters zeigten sich nur wenig beeindruckt. Quasi im Gegenzug findet O´Connor, der kurz zuvor selbst noch den Ausgleich auf der Kelle hatte, mit einem Pass der ersten Güteklasse Ziegler, der, auf und davon, Brückmann im Tor der Quadratestädter keine Chance lies und zum verdienten Ausgleich traf (13.). Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, ohne die ganz großen Höhepunkte. Die Roosters brachten mehr Scheiben auf das Tor des Gegners, sahen sich aber gen Ende des Drittels mit einer umstrittenen doppelten Hinausstellung konfrontiert, die im Mittelabschnitt noch 26 Sekunden andauern sollte (20.).

Diese Situation blieb, genauso wie die folgende anderthalbminütige einfach Unterzahl, ungenutzt, sodass sich die Roosters nun wieder mehr und mehr das Momentum erarbeiteten, weiterhin Scheiben auf des Gegners Kasten brachten und auch in der Defensivbewegung das 1-3-1, wie schon am Montag in Straubing, außerordentlich gut etablierten, sodass Mannheim immer wieder gezwungen war, in der Neutralen Zone abzudrehen oder die Scheibe tief zu schießen. Um den eigenen Kasten arbeiteten die Sauerländer konzentriert, kontrollierten immer wieder die Schläger der Angreifer der Mannheimer, sodass bei den wenigen Mannheimer Schüssen kaum Nachschussgelegenheiten entstanden. Nachdem sowohl Labrie als auch Dawes eine zweiminütige Hinausstellung kassierten, spielte sich das Geschehen wieder mehr im Drittel des IEC ab, bis Acolatse die Scheibe in der Neutralen Zone erobert, quer zur Blauen Linie fährt, den von der Strafbank kommenden Labrie bedient. Dieser hat viel freies Eis vor sich und bringt die Scheibe hart vor den Kasten, wo es letztendlich Daugavins ist, der zur ersten Iserlohner Führung an diesem Eishockeyabend eindrücken kann (29.). Im weiteren Verlauf entwickelt sich der Spielverlauf identisch zum ersten Drittel: Mannheim mit mehr Scheibenbesitz, die Roosters immer wieder mit Nadelstichen, wie durch Raedeke und Poirier gegen Ende des Drittels. Beide scheitern jedoch an Felix Brückmann, sodass es bis zur zweiten Sirene keine weiteren Tore gab, auch, weil die Sauerländer sich immer wieder auf ihren Schlussmann verlassen konnten.

Im Schlussabschnitt starteten die Mannheimer mit mehr Dampf, drängten auf den Ausgleich und scheiterten in dieser Phase nur knapp am Innenpfosten – Glück für den IEC! Anschließend kassierten die Roosters eine Hinausstellung wegen Behinderung. Nach dem Bully konnte die Scheibe nicht aus der Defensivzone gebracht werden, sodass Donovan den Puck abfing, auf Rendulic querlegen konnte, der mit einem Hammer zum verdienten Ausgleich traf. Nur 18 Sekunden waren da von der Strafzeit abgelaufen (48.). Anschließend verlief das letzte Drittel, wie die gesamte Partie vor, zwischen und nach den Treffern: Der MERC mit mehr Scheibenbesitzt, versuchte, Momentum zu krieren, immer wieder mit Tempo durch die neutrale Zone kommend. Die Gastgeber ließen den Adlern hier jetzt etwas zu viel Platz, gelangen die Zone Entries besser, als noch in den ersten beiden Spielabschnitten. Dennoch zeigte der IEC eine sehr starke Partie, setzte seineszeichens immer wieder den einen oder anderen Konter. So auch Raedeke, der gut zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit die große Chance hatte, den IEC erneut in Front zu schießen: Über links kommend legte er seinem Gegenspieler die Scheibe durch die Beine, um am langen Pfosten mit der Rückhand auf den Kasten zu drücken. Aber Brückmann, mit einer starken latheralen Bewegung, bringt den Schoner auf das Eis und verhinderten den erneuten Gegentreffer. Die Roosters, nun wie aufgeweckt und von der starken Kulissen der ausverkauften BalverZinn Arena angetrieben, drückten nun etwas mehr, als noch zuvor, brachten immer wieder die Scheibe gut in das Mannheimer Defensivdrittel und zogen so 39 Sekunden vor dem Ende eine Strafe wegen hohen Stocks gegen Eisenschmid. Trotz der Überzahl ging es in die Verlängerung, in der der IEC nach gewonnenem Bully über O´Connor und Bailey einen guten Aufbau spielte, schnell in die Powerplayformation fand, aus der heraus Daugavins dann ein erstes Mal Poirier vor dem Gästetor bediente. Da strich der Puck nur knapp am langen Pfosten vorbei. Circa 20 Sekunden später: gleiches Setup, anderer Ausgang. Wieder bedient der lettische Stürmer in Diensten der Roosters aus dem rechten Bullykreis den kanadischen Mittelstürmer, der, diesmal mit mehr Fortune, die Scheibe zum umjubelten 3:2 Siegtreffer in die Maschen drückt. Am Ende verdient sich der IEC mit einer starken Teamleistung den hart erkämpften Sieg gegen den drittplatzierten aus Mannheim, sehr zur Freude der ausverkauften Balver Zinn Arena.

 

IEC: Jenike; Weitzmann – Ankert, Bender; Buschmann, Labrie;  O´Connor, Bigras; Ugbekile – Daugavins, Poirier, Alanov; Brown, Cornel, Bailey; Rutkowski, Raedeke, Acolatse; Ziegler, Broda;

 

MAN: Brückmann; Tiefensee – Katic, Reul; Akdag, Holzer; Donovan, Larkin; Dziambor – Eisenschmid, MacInnis, Rendulic; Wolf, Loibl, Plachta; Dawes, Szwarz, Wohlgemuth; Tosto, Pilu; 

 

Schiedrichter: Steingroß, Schrader; Merten, Kontny; 

 

Tore: 0:1 Donovan (Szwarz – 11:16 – EQ), 1:1 Ziegler (O´Connor – 12:11 – EQ), 2:1 Daugavins (Labrie, Acolatse – 28:19 – EQ), Rendulic (Donovan – 47:26 – PP1), 3:2 Poirier (Daugavins, Bailey – 60:58 – PP1); 

 

Strafen:

IEC: 10

MAN: 8 + 10 (Eisenschmid – unsportl. Verhalten)

 

Zuschauer*innen: 4967 (ausverkauft)

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