Iserlohn – Zum zweiten Heimspiel im neuen Jahr waren an diesem Freitagabend die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven zu Gast im Sauerland. Mit einer Energieleistung und der nötigen Portion Glück belohnen sich die Iserlohn Roosters mit einem 5:4 gegen den Tabellenvierten aus Norddeutschland.
Das erste Drittel startete mit viel Tempo, beide Teams überbrückten die neutrale Zone schnell, sodass es kaum Unterbrechungen gab. In der Anfangsphase brachten die Gäste etwas mehr Scheiben in Richtung Andy Jenike. Und so waren es dann auch die Nordseestädter, die die nicht unverdiente Führung erzielten (12.). Nach einem Querpass durch die Defensivzone der Roosters hatte Mauermann etwas zu viel Platz und überwand Jenike im kurzen Eck. Die Roosters ließen sich davon aber nicht beeindrucken, versuchten nun ihrerseits, mehr Pucks auf das Tor der Bremerhavener zu bringen. So war es dann nur kurze Zeit nach dem Rückstand Broda, der mit einem platzierten Schuss in den kurzen Winkel ausgleichen konnte (14.). Anschließend spielten die Roosters sogar in Überzahl. Doch den zweiten Treffer legten die Pinguins nach: Einen ungenauen Pass des IEC fingen die Gäste in der eigenen Zone ab, spielten den 2-auf-1-Konter aus und brachten die Scheibe durch Uher erneut hinter Jenike in das Tor der Sauerländer (18.). Die Führung der Gäste nach 20 Minuten ging durchaus in Ordnung, war dennoch unglücklich.
Im zweiten Drittel agierten die Roosters konzentrierter, schafften es wieder besser, die Kleinigkeiten auf das Eis zu bringen, als noch im ersten Durchgang, sodass Bremerhaven öfter gezwungen wurde, einen unkontrollierten Aufbau aus der eigenen Zone zuspielen. Das Resultat: Die Iserlohner eroberten einige Male in der Neutralen Zone die Scheibe, schafften es schnell umzuschalten, ohne sich jedoch die eine oder andere Top-Möglichkeit zu erspielen. Die beste Chance bis hierhin besaß Bigras, dessen harter Schlenzer aus dem linken Bullykreis aus Svedbergs Fanghandschuh auf die falsche Seite des Pfostens fiel (28.). Auch wenn die Roosters nun präsenter waren, schafften es die Gäste von der Küste dennoch immer wieder, die Roosters im eigenen Drittel zu beschäftigen. Meist dann, wenn ein schneller Entry in das Verteidigungsdrittel der Hausherren gelang, die Scheibe gut bewegt wurde – alle Abschlüsse waren bis dato aber zumeist sichere Beute des einmal mehr gut aufgelegten Andreas Jenike. Nach einer umstrittenen Hinausstellung gegen Daugavins bot sich Bremerhaven zunächst die Gelegenheit, die Führung auszubauen. Die beste Möglichkeit in dieser Sequenz besaß dann aber der IEC: Bender schickte mit einem langen Pass Bailey auf die Reise, der, noch von einem Bremerhavener Verteidiger bedrängt, zog den Puck knapp am Kasten vorbei (37.). Die Sauerländer schafften es, diese Unterzahlsituation zu überstehen, um dann just, als man wieder vollzählig war, doch den dritten Gegentreffer schlucken zu müssen. Ein abgefälschter Schuss von Niklas Andersen fand den Weg vorbei an Jenike, der auf dem falschen Fuß erwischt wurde (38.). Insgesamt zeigten die Sauerländer einen besseren Auftritt, als noch in den ersten 20 Minuten, verpassten es aber, sich dafür auch zu belohnen. Gut für den IEC: Sven Ziegler konnte trotz einer Verletzung durch einen Zusammenprall mit der Bande weiterspielen, sein Einsatz sollte dem IEC an diesem Abend noch den einen oder anderen wichtigen Puckgewinn bringen.
Im letzten Drittel hieß es dann „festhalten bitte!“: Die Roosters starteten mit ordentlich Dampf, wollten den Anschlusstreffer unbedingt erzwingen, sahen sich dann aber früh mit einer Unterzahlsituation konfrontiert. Da Bremerhaven dann aber nach gewonnenem Anspiel ein Fehler unterlief und Bruggisser sich nur noch mit einem Foulspiel helfen konnte, den Iserlohner Konter frühzeitig zu unterbinden, wurde folglich 4 gegen 4 gespielt. In dieser Situation spielten die Sauerländer über Poirier und Daugavins einen starken Konter, wurden auch durch ein Foul gestoppt und zogen so aus einer Unterzahl- eine eigene Überzahlsituation. Die Roosters spielten sich in der Bremerhavener Zone fest, kreierten immer wieder Druckmomente und kamen durch Bailey zum Ausgleich (44.). Der Schuss des Stürmers schien zunächst vom Pfosten abgeprallt zu sein, doch nach ausführlichem Videostudium, das die einmal mehr äußerst gut gefüllte Balver Zinn Arena mit lautstarken gesängen überbrückten, fand der Treffer doch Anerkennung. Der glückliche, aber auch verdiente Anschluss. Bremerhaven danach etwas von der Rolle, produzierte einfache Fehler, die die Roosters ihrerseits durch ein stringentes, gradliniges Spiel ausnutzten. O´Connor bekam an der gegnerischen Blauen Linie nach gewonnenem Bully die Scheibe, sah dass er Platz hatte und zog Richtung Tor. Gegen den strammen Rückhandschuss des Iserlohner Verteidigers hatte Svedberg keine Chance, der Ausgleich zum 3:3 (45.). Das Heimteam nun mit deutlichem Oberwasser, lies nicht locker, brachte weiterhin mit viel Tempo immer wieder Scheiben auf des Gegners Kasten. Fünf Minuten nach dem Ausgleich war es dann Daugavins, der nach einem genialen Querpass von Poirier die erste blau-weiße Führung des Abends besorgte (50.). Die Stimmung war nun auf dem Siedepunkt, die Halle tobte und angetrieben von dieser Atmosphäre machten die Roosters weiter, belohnten sich nun endlich für Ihren starken Einsatz, gerade im letzten Drittel. Rutkowski nahm einen verunglückten Bremerhavener Pass auf, startete in den Bremerhavener Wechsel hinein, nutzte seinen Platz, als er sträflich frei vor Svedberg auftauchte und ließ dem schwedischen Schlussmann zwischen den Pfosten der Gäste mit einem platzierten Schuss unter das Dach des Tores nicht den Ansatz einer Chance (55.) – 5:3, 4 Tore im letzten Drittel, die Arena stand Kopf. Bremerhaven nahm im Anschluss den Goalie vom Eis, erzwang eine Hinausstellung gegen Ankert und erzielten 31 Sekunden vor Schluss den Anschluss. Auch dieser Treffer, sicherlich umstritten, fand nach dem Videostudium Anerkennung, Jeglic war der Torschütze. Zu mehr reichte es dann nicht, sodass die Roosters an einem denkwürdigen Abend drei Punkte am Seilersee behalten konnten.
IEC: Jenike; Neffin – Labrie, Ugbekile; Ankert, Bender; O´Connor, Bigras; Buschmann – Daugavins, Poirier, Rech; Brown, Cornel, Bailey; Rutkowski, Raedeke, Alanov; Ziegler, Broda;
BHV: Svedberg; Franzreb – Jensen, Bruggisser; Wirth, Eminger; Kreutzer, Alber; – Urbas, Jeglic, McKenzie; Uher, Friesen, Andersen; Tyrväinen, Vikingstad, Mauermann; Lutz, Wejse, Kinder;
Schiedrichter: Gofman, Hoppe; Priebsch, Menz;
Tore: 0:1 Mauermann (Jensen, Bruggisser – 11:48 – EQ), 1:1 Broda (Labrie, Ziegler – 13:50 – EQ), 1:2 Uher (Friesen – 17:50 – SH1), 1:3 Andersen (Tyrväinen, Uher – 37:15 – EQ), 2:3 Bailey (Cornel, Daugavins – 43:37 – PP1), 3:3 O´Connor (Ziegler, Cornel – 44:59 – EQ), 4:3 Daugavins (Poirier, Alanov – 50:40 – EQ), 5:3 Rutkowski (54:31 – EQ), 5:4 Jeglic (59:29 – PP1/EA);
Strafen:
IEC: 10 + 5 (Brown)
BHV: 10 + 5 (McKenzie)