Bietigheim – Zum ersten Mal in dieser Saison waren die Iserlohn Roosters zu Gast bei den Bietigheim Steelers. Die Roosters sichern sich durch den 4:2 Erfolg im Ellental drei wichtige Punkte im Playoff-Rennen und gehen auf dem neunten Tabellenplatz ins Wochenende.
Den besseren Start in die Partie erwischten die Sauerländer, verstanden es von Beginn an, den Gegner vor Aufgaben zu stellen, brachten schnell die ersten Schüsse auf das von Cody Brenner gehütete Tor. Im weiteren Verlauf des ersten Drittels, waren dann beide Teams jeweils phasenweise gefährlich, wechselten sich die Druckphasen ab. Insgesamt fiel auf, dass der IEC immer dann zu Gelegenheiten kam, wenn man schnell aus der Defensive nach vorne spielte, so wie bei Browns Doppelchance, als der Stürmer seinen eigenen Rebound verwertete, die Scheibe aber knapp am langen Pfosten vorbeidrückte (5.). Die Gäste aus dem Sauerland spielten ein sortiertes, gut strukturiertes Anfangsdrittel, einzig die Tore fehlten zur ersten Pause.
In den Mittelabschnitt ging es also nicht nur mit einem 0:0 und einem Powerplay für die Roosters, sondern auch mit einem blau-weißen Doppelschlag: Zuerst bekamen die Sauerländer eine Überzahlsituation zugesprochen, weil Naud mit Ablauf der ersten 20 Minuten auf die Strafbank geschickt wurde. Mit einem Mann mehr auf dem Eis brachten die Roosters den ersten Schuss, der, noch von einem Bietigheimer geblockt, auf dem Blatt von Bailey landet. Der Iserlohner Stürmer drückt ab und die Scheibe trudelt durch Brenners Beine. Der Puck wäre wahrscheinlich auch so über die Linie gerutscht, Daugavins geht aber auf Nummer sicher – das verdiente 1:0 (22.). Und die Gäste machten gleich weiter: Broda erläuft eine lange Scheibe, sodass Ugbekile im Anschluss von der Blauen Linie draufhalten kann. Vor dem Tor fälscht Chris Brown unhaltbar zum 2:0 ab (23.). Die Sauerländer also mit einem Traumstart in den zweiten Durchgang, hatten die Partie fortan unter Kontrolle, spielten weiter sehr ansehnliches Eishockey. Gefährlich für das Tor des IEC wurde es immer dann, wenn man dem Gegner zu viel Zeit ließ und etwas das Tempo aus der Partie nahm. Dann provozierten die Hausherren Fehler in der Defensive des IEC. So auch in der 36. Minute: Maione erobert in der Zone der Sauerländer die Scheibe, legt quer auf Jasper, der unter die Latte zum Anschluss einschoss. Diese Szene zeigte ziemlich gut, wie konzentriert der IEC spielen musste, um hier an diesem Abend etwas Zählbares mitnehmen zu können. In der Folge hätten die Sauerländer die Führung wieder ausbauen können, Alanov und Rutkowski nutzten ihre Einschussgelegenheiten aber, genauso wie Bailey, der zum zweiten Mal an diesem Abend den Pfosten traf (38.), nicht. Die Quintessenz für das Schlussdrittel war klar: Die Roosters mussten die berühmten Kleinigkeiten besser machen, um etwas Zählbares mitzunehmen.
Doch die erste Chance nach Wiederbeginn hatten die Steelers, weil die Roosters die Scheibe wieder nicht aus der Zone bekamen und ein wenig Glück hatten, dass nicht der Ausgleich fiel (43.). Glücklicherweise war diese Szene so etwas wie ein Weckruf: Die Sauerländer präsentierten sich nun deutlich konzentrierter, doch zunächst wollte die Scheibe nicht rein – insgesamt drei Mal trafen die Iserlohner an diesem Abend Metall – das war Maciej Rutkowski aber egal. Nach einer starken Scheibeneroberung im Drittel der Bietigheimer vollendete der junge Stürmer gekonnt durch Brenners Beine (49.) Aber Bietigheim sollte sich noch nicht geschlagen geben, bekam noch einmal die Möglichkeit in Überzahl und sollte diese auch nutzen. Wieder weil der IEC die Scheibe nicht sauber aus dem Verteidigungsdrittel klären konnte. Jasper wurde im rechten Bullykreis freigespielt, nahm Maß und vollendete gekonnt in den kurzen Winkel (51.). Bietigheim nun natürlich bemüht, das 3:3 zu erzielen, ohne sich jedoch große Gelegenheiten zu erspielen. Da die Roosters gut sechs Minuten vor dem Ende ihre zweite Überzahlsituation der Partie nicht nutzen konnten, gab es eine spannende Schlussphase, in der aber nichts mehr anbrennen sollte, weil Tim Bender mit dem Empty-Net-Goal 3,7 Sekunden vor Schluss alles klar machte. So stehen unter dem Strich drei wichtige und verdiente Auswärtspunkt im Kampf um die Playoffs.
Aufstellung:
SCB: Brenner; Doubrawa – Martinovic, Braun; Schüle, Renner; Flade, Maione; – Jasper, Berger, Wilkie; Lepaus, Stretch, Naud; Zientek, Weiß, Preibisch; Lindner, Kneisler, Kuqi;
IEC: Jenike; Weitzmann – Bigras, O´Connor; Bender, Ankert; Ugbekile, Labrie; Buschmann – Alanov, Poirier, Daugavins; Bailey, Cornel, Rech; Broda, Raedeke, Brown; Rutkowski, Ziegler;
Schiedsrichter: Iwert, Frano; Heffner, Schwenk;
Tore: 0:1 Daugavins (Bailey, O´Connor – 21:47 – PP1), 0:2 Brown (Ugbekile, Broda – 22:40 – EQ), 1:2 Jasper (Maione – 35:45), 1:3 Rutkowski (Raedeke, Ziegler – 48:21 – EQ) 2:3 Jasper (Berger, Braun – 50:17 – PP1), 2:4 Bender (59:56 – EQ/EN);
Strafen:
SCB: 4
IEC: 6