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27. Jan 2023

Hypothek zu hoch: Roosters unterliegen 2:4

Bremerhaven – Der IEC unterlag am Freitagabend bei den Fischtown Pinguins nach zwei schwachen Dritteln mit 2:4 (0:1/0:2/2:1).

Vom ersten Bully weg starteten beide Teams mit ordentlich Tempo in die Partie, brachten die ersten Schüsse auf den gegnerischen Kasten, ohne jedoch einen frühen Treffer markieren zu können. Die Roosters in dieser Phase die etwas bessere Mannschaft, weil sie es immer wieder gut schafften, Bremerhaven durch einen frühen Forecheck die Geschwindigkeit zu nehmen, sodass die Hausherren Schwierigkeiten hatten, ihr schnelles, gradliniges Spiel im ersten Drittel über längere Phasen zu etablieren. So gab es bis zum ersten Powerbreak keine wirklich nennenswerten Gelegenheiten. In einer Phase dann, als die Sauerländer den Seestädtern etwas zu viel Platz ließen, war es dann Jensen, der mit einem Schuss von der Blauen Linie – womöglich vor dem Tor noch abgefälscht – Hannibal Weitzmann zum ersten Mal an diesem Abend überwand (14.). Diese Situation zeigte früh in diesem Spiel, dass der IEC immer auf der Hut sein musste, den Norddeutschen nicht zu viel Platz und Zeit lassen durfte, was über weite Strecken der ersten 20 Minuten auch sehr gut gelang. Nach einer umstrittenen Hinausstellung gegen Bigras hatten die Pinguins die Möglichkeit, die Führung früh auszubauen – bis auf einen Abfälscher von Uher, der am Pfosten landete, brachten die Seestädter nur wenig Gefährliches auf das Tor der Roosters (17.). So ging es mit einem 0:1 Rückstand in die erste Drittelpause, weil die Roosters defensiv zwar gut arbeiteten, nach vorne aber zu wenig Akzente setzen konnten.

Im Mittelabschnitt ging es quasi so weiter, allerdings versuchten nun auch die Gäste, nach vorne mehr Akzente zu setzen, brachten mehr Schüsse auf das Tor von Maximilian Franzreb als noch im ersten Drittel. Dennoch blieb den Sauerländern der frühe Ausgleich verwehrt. Hingegen verstrich Minute um Minute, weil beide Mannschaften das Tempo in diesem Spiel hochhielten, es generell wenig Unterbrechungen gab. Nach einem Scheibenverlust an der gegnerischen Blauen Linie war plötzlich Jeglic frei durch, der aber, auch durch den stark zurückarbeitenden Ugbekile noch entscheidend gestört, an Weitzmann scheiterte. Dennoch kassierte der Iserlohner Verteidiger in dieser Situation eine Hinausstellung, die aber ohne weitere Folgen bleiben sollte, weil es der IEC den Hausherren sehr schwer machte, zu klaren Abschlussgelegenheiten zu kommen. Die beste Möglichkeit hatte hier Friesen von der halbrechten Position, verzog aber deutlich und traf nur das Außennetz (30.). Kurze Zeit später sollte der IEC dennoch den 0:2 Rückstand hinnehmen müssen: Urbas warf aus der Drehung die Scheibe Richtung Tor, die an Weitzmann vorbei in die Maschen fliegt, weil dem Iserlohner Goalie die Sicht versperrt war (32.). Anschließend waren die Sauerländer wieder bemühter, suchten ihr Heil in der Offensive und verbuchten durch O´Connor und Cornel gute Abschlussmöglichkeiten. Einzig der Torerfolg blieb versagt, weil Bremerhaven immer wieder entscheidend stören konnte (35.). Auf der Gegenseite brachte dann Saakyan einen Schuss, wieder von der Blauen Linie, der seinen Weg zum 0:3 ins Tor der Sauerländer fand, weil wohl Kinder unmittelbar vor Weitzmann noch entscheidend abfälschen konnte (38.). Der Drei-Tore-Rückstand, vielleicht ein Tor zu hoch, ging unter dem Strich zur zweiten Pause in Ordnung. Die Roosters verteidigten in der eigenen Zone gut, waren nah am Mann und ließen nur wenig aus dem tiefen Slot zu. Bei Schüssen von der blauen Linie waren die Sauerländer aber wiederholt nicht wach genug, selbst erarbeiteten sich die Schützlinge von Greg Poss zu wenige nennenswerte Gelegenheiten.

Früh im Schlussabschnitt bot sich den Roosters nach einer Hinausstellung gegen Vikingstad die Möglichkeit zum Anschlusstreffer zu kommen. Und der sollte auch gelingen: Bigras bringt von der linken Seite die Scheibe auf den Kasten, wo Brown und Alanov einen guten Screen setzen. Ersterer fälscht die Scheibe noch entscheidend ab (45.). Die Roosters nun deutlich wacher, beschäftigten die Hausherren zunehmend in deren Zone. Und auf einmal steht nach einem herrlichen Querpass von Bigras O´Connor vollkommen alleine vor Franzreb und schießt nur 78 Sekunden nach dem 1:3 das 2:3 (47.). Die Roosters nun mit deutlich mehr Tempo, fuhren nun auch mal mehrere Angriffe hintereinander auf das gegnerische Tor und stellten Bremerhaven vermehrt vor Probleme. Plötzlich gelang es auch besser, die Nordseestädter in Zweikämpfe an den Banden zu verwickeln, ihnen immer wieder das Tempo zu nehmen. Kurze Zeit später ist Streu alleine durch, wird gelegt und bekommt den Penaltyschuss zugesprochen. Diesen setzt Chris Brown nur knapp nicht an Franzrebs Stockhand vorbei (48.). Auch, wenn das 3:3 nicht fiel, zeigte diese Sequenz dennoch, dass sich die Sauerländer hier noch nicht geschlagen gaben, sich noch einmal reinhingen in diese Partie und so den nächsten Abschluss generierten, den Brown an den Pfosten setzte (49.). Anschließend musste ebenjener Brown auf die Strafbank. Auch diese Situation überstanden die Roosters unbeschadet, weil sie erneut gute Defensivarbeit leisteten. Auch in der darauffolgenden Sequenz arbeiteten die Roosters gut, diesmal offensiv, schnürten Bremerhaven im eigenen Drittel ein, scheiterten aber entscheidend am Goalie der Nordseestädter (56.). Und so brachen die letzten beiden Spielminuten an, in denen die Sauerländer prompt gut in die Zone der Hausherren kamen – nach einem geblockten Schuss von Daugavins und dem Offensivbully nahm Poss die Auszeit und Weitzmann für die verbleibenden 97 Sekunden vom Eis. Aber alles Aufbäumen sollte am Ende erfolglos bleiben, weil Andersen 3 Sekunden vor Schluss den Deckel auf diese Partie setzte. So unterliegen Die Iserlohn Roosters am Ende in einer Partie, in der sie zu spät begannen, ihre Qualitäten auf die Eisfläche zu bringen.

Aufstellung:
BHV: Franzreb; Svedberg – Bruggisser, Jensen; Eminger, Wirth; Alber, Kreutzer; Lutz- Verlic, Jeglic, Urbas; Andersen, Friesen, Uher; McKenzie, Vikingstad, Tyrväinen; Saakyan, Wejse, Kinder;

IEC: Weitzmann; Jenike – Ugbekile, Labrie; Bender, Ankert; Bigras, O´Connor; – Bailey, Cornel, Brown; Alanov, Poirier, Daugavins; Rutkowski, Raedeke, Acolatse; Broda, Streu, Ziegler;

Schiedsrichter: Schukies, Hunnius; Otten, Merten;

Tore: 1:0 Jensen (Vikingstad – 14:00 – EQ), 2:0 Urbas (Wirth, Eminger – 31:19 – EQ), 3:0 Kinder (Saakyan, Tyrväinen – 38:00 – EQ), 3:1 Brown (Bigras, Ugbekile – 44:18 – PP1), 3:2 O´Connor (Ziegler, Bigras – 45:36 – EQ), 4:2 Andersen (Uher, Wirth – 59:58 – EQ/EN);

Strafen:
BHV: 2
IEC: 6

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