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29. Jan 2023

Hochverdientes 4:1 gegen Berlin

Iserlohn – Zum direkten Duell zweier Teams, die noch Mitten im Rennen um Platz zehn stecken, trafen die Iserlohn Roosters an diesem Sonntagnachmittag im Heimspiel auf die Eisbären aus Berlin. Nach 60 hart umkämpften Spielminuten fahren die Sauerländer einen wichtigen und gleichermaßen verdienten 4:1-Heimsieg gegen den amtierenden Deutschen Meister ein.

Die Hausherren starteten gleich gut rein in diese Partie, wollten die zuletzt formstarken Eisbären von Beginn an mit leicht verändertem System im Forecheck unter Druck setzen. So hatte dann auch prompt der IEC die erste hochkarätige Chance. Bereits nach 16 Sekunden stand Rech am langen Pfosten frei. Da er aber nicht direkt abdrücken konnte, kriegte Ancicka noch irgendwie die Fanghand an den Schuss. Anschließend brachten auch die Eisbären erste Angriffe auf das Tor von Andy Jenike, der aber in diesem ersten Drittel ein sicherer Rückhalt sein sollte. Weil die Sauerländer anschließend den Fuß auf dem Gaspedal ließen und das Tempo hoch hielten, zwang man Berlin dazu, Strafzeiten zu nehmen. So in der elften Spielminute, als Clark sich gegen den starken Ziegler nur mit einer Behinderung zu helfen wusste. Diese Überzahlsituation spielten die Roosters gut, setzten sich gleich im Angriffsdrittel fest, bewegten Scheibe, Gegner und vor allem die eigenen Beine gut, kreierten so Freiräume, die Daugavins dann mit einem genialen, kurzen Pass auf Cornel in den Slot ein erstes Mal auszunutzen wusste. Der Lette brachte von nahe der Grundlinie die Scheibe in den tiefen Slot, von wo aus Cornel die Scheibe direkt nahm und in die lange Ecke des Berliner Tores schoss (11.). Der IEC belohnte sich früh in dieser Partie für den starken Auftakt und sollte unmittelbar nachlegen können. Raedeke ging mit der Scheibe im Berliner Drittel die Bande entlang und brachte das Hartgummi erneut von hinter dem Tor in den Slot. Dort stand diesmal Ziegler, der einmal nachfassen musste, schlussendlich aber Ancicka im Tor der Eisbären auf der Fanghandseite überwand (14.) – das schnelle, und vor allem verdiente 2:0. Verdient, weil die Sauerländer deutlich mehr Schüsse auf den Kasten brachten, als die Gäste. Die Bundeshauptstädter von diesem Rückstand nun sichtlich angefressen, versuchten, den IEC in der Defensive zu beschäftigen, erarbeiteten sich auch offensives Momentum, ohne jedoch in gefährliche Abschlusspositionen zu kommen. Die beste Gelegenheit besaß Pföderl, der frei vor Jenike aber am Iserlohner Goalie scheitertete.

Trotz weiterer guter Abschlussgelegenheiten und einer Überzahl zu Beginn des zweiten Drittels verlief der zweite Durchgangg torlos. Das zweite Drittel blieb temporeich, beide Teams überbrückten die neutrale Zone schnell, versuchten, aus Scheibenverlusten oder verfehlten Schüssen des Gegners umgehend Kapital zu schlagen. Die Roosters konzentrierten sich nun zunehmend auf die Defensive, hielten die Eisbären gut vom eigenen Tor fern, gaben dem Gegner nur Schüsse von der Blauen Linien oder den Außenpositionen, die die Berliner nicht zu nutzen vermochten, weil sie ein ums andere Mal noch den Querpass suchten. Die Sauerländer hingegen blieben durch Konter gefährlich, von denen es einige gab. Immer dann, wenn das Mitteldrittel schnell überbrückt wurde, die Berliner in einem unsortierten Moment erwischte, sodass es vermehrt gelang, Zwei-Auf-Eins- oder Drei-Auf-Zwei-Momente zu generieren, in denen die Hausherren gut den hohen Mann einbunden oder einen präzisen Querpass durch den Slot spielten. Nach ebenjenem Muster wäre beinahe Alanov der dritte Treffer an diesem Eishockeynachmittag geglückt, als die Nummer 95 der Sauerländer einen starken Pass von Streu direkt nahm – der Abschluss war allerdings zu zentral, sodass Ancicka nicht erneut hinter sich greifen musste (34.). Kurz zuvor hatte Rech schon die große Möglichkeit besessen, für den IEC zu erhöhen, nach einem Schuss von der Blauen Linie konnte der französische Stürmer die Scheibe aber nicht mehr entscheidend auf das Tor drücken (28.). Unter dem Strich ging die 2:0-Führung auch nach 40 Minuten in Ordnung, weil die Roosters es immer wieder verstanden, sich durch einfaches Hockey aus den durchaus vorhandenen Berliner Druckphasen zu lösen und ihrerseits Chancen zu generieren. Wenngleich man anmerken musste, dass die Eisbären nun besser in der Partie waren, als noch in den ersten 20 Minuten, sich aber auch immer wieder in Nickeligkeiten mit den Hausherren verwickeln ließen. So ging es nach torlosen zweiten 20 Minuten mit einer Zwei-Tore-Führung für den IEC in den Schlussabschnitt.

Doch Berlin sollte früh der Anschluss im letzten Drittel gelingen: Nach einem Defensivfehler der Roosters konnte White verkürzen (43.). Auch, wenn die Gäste aus der Bundeshauptstadt nun ordentlich Druck machten, schnell den Ausgleich nachlegen wollten, waren es die Sauerländer, die den nächsten Treffer markieren sollten: Nach einem Icing gab es das Anspiel im Defensivdrittel der Eisbären, das Poirier sauber gewann, womit er O´Connor an der blauen Linie ganz viel Zeit erkaufte. Der Verteidiger des IEC ging einige Schritte in Richtung des hohen Slots, von wo aus er mit einem platzierten Handgelenksschuss abschloss. Dieser flog stramm an Ancicka vorbei in die Maschen, weil gleich zwei Roosters Stürmer vor dem jungen Eisbären-Goalie den Screen setzten (47.). In der Folge versuchte Berlin noch einmal alles, fuhr wütende Angriffe auf den Kasten der Sauerländer, die große Möglichkeit sollte aber versagt bleiben, unter anderem auch trotz Überzahlsituation nach einer kleinlichen Strafe gegen Daugavins, in der die Hausherren sehr gut verteidigten (51.). Und trotz der Sechs-Gegen-Fünf-Möglichkeit, knapp drei Minuten  vor der Schlusssirene, in der lediglich Poirier in der letzten Spielminute mit dem Schuss ins verwaiste Eisbären-Gehäuse alles klar machen sollte. Unter dem Strich steht ein verdienter 4:1 Heimerfolg, weil die Roosters einen Start nach Maß erwischten und im weiteren Verlauf der Partie clever und effizient spielten und weil Andy Jenike im Tor des IEC einen herausragenden Nachmittag erwischte, mit einer starken Fangquote von 95,7% zu überzeugen wusste und weil seine Vorderleute äußerst konzentriert verteidigten.

 

IEC: Jenike; Weitzmann – Ankert, Bender; Labrie, Ugbekile; O´Connor, Bigras – Daugavins, Cornel, Rech; Brown, Poirier, Bailey; Ziegler, Raedeke, Broda; Alanov, Streu, Rutkowski;

 

EBB: Ancicka; Markkanen – Müller, Ellis; Melchiori, Nowak; Hördler, Mik; Bettahar – Noebels, Pföderl, Clarke; White, Boychuk, Fiore; Veilleux, Regin, Mauer; Heim, Zerter-Gossage, Wiederer;

 

Schiedrichter: Iwert, Köttstorfer – Tanko, Laguzov

 

Tore: 1:0 Cornel (Daugavins, Poirier – 10:45 – PP1), 2:0 Ziegler (Raedeke, Bailey – 13:42 – EQ), 2:1 White (Zerter-Gossage, Veilleux – 42:22 – EQ), 3:1 O´Connor (Poirier – 46:32 – EQ), 4:1 Poirier (Daugavins – 59:04 – 5-6/EN); 

 

 

Strafminuten:

IEC: 2

EBB: 4


Zuschauer*innen: 4283

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