Es hätten wichtige Punkte im Kampf um die Playoffs sein können, letztlich fuhren die Iserlohn Roosters nach einer ganz schwachen Leistung und einem 4:6 beim Tabellenletzten mit leeren Händen nach Hause.
Mit einem unveränderten Line-Up im Vergleich zum Freitagsspiel starteten die Roosters in die Auswärtspartie im Ellental. Die erste große Chance hatte Alanov bereits in den Anfangsminuten, traf allerdings nur den Pfosten (2.). Bereits nach knapp 6 Minuten durften sich die Gäste ein erstes Mal in Überzahl probieren. Nach katastrophalem Aufbau hatten aber die Bietigheimer die Möglichkeit, per Penaltyschuss in Führung zugehen, Jenike parierte aber sehenswert gegen Keränen (8.). Auch wenn es in dieser Szene nochmal glatt lief, so war diese Sequenz letztlich wegweisend für den völlig kopflosen und unengagierten Auftritt der Roosters. Und so waren es dann auch die Steelers, die den ersten Treffer der Partie markieren sollten. Maione ließ einen Gegenspieler mit einer cleveren Bewegung aussteigen und vollendete dann gekonnt in den kurzen Winkel (10.). Jenike war bei dieser Szene ohne Abwehrmöglichkeit. Und dass die Sauerländer auch nach dem ersten Gegentreffer noch nicht in dieser Partie angekommen waren, zeigte sich nur kurze Zeit später: Nach einer Hinausstellung gegen Bigras sollten die Steelers ihre erste Powerplay-Gelegenheit prompt nutzen. Stretch hatte an der Blauen Linie der Sauerländer selbst für Powerplay-Verhältnisse viel zu viel Platz und schoss in den langen Winkel zur 2:0 Führung ein (14.). Auch bei diesem verdeckten Schuss hatte Jenike keine Abwehrmöglichkeit. Um ein Haar wäre der Rückstand noch höher ausgefallen, aber der Iserlohner Goalie hielt seine Farben in diesen Momenten im Spiel. Nach einem Forecheck von Brown sollte dann der zu diesem Zeitpunkt glückliche Anschlusstreffer fallen. Der texanische Stürmer der Sauerländer eroberte hinter dem gegnerischen Tor die Scheibe und brachte sie von der linken Seite in den hohen Slot zu Poirier. Die Nummer 19 der Roosters drückte direkt ab und traf genau in den Winkel (17.). Die Gäste waren nun besser in der Partie, hätten durch Bailey beinahe noch den Ausgleich vor der ersten Drittelpause nachgelegt, die Scheibe flog nach starkem Zuspiel von Poirier aber knapp am rechten Pfosten vorbei (19.). Die Roosters kamen nach einem schwachen Auftaktdrittel also noch einmal glimpflich davon, gingen mit nur einem Tor Rückstand in die erste Pause.
Doch direkt nach Wiederbeginn sollte Bietigheim den alten Abstand wieder herstellen können. Konnte Jenike den ersten Schuss von Lepaus aus der Nahdistanz noch abwehren, war er beim zweiten Abschluss machtlos (22.). Dennoch sollten dann die Sauerländer wieder etwas aktiver werden, beschäftigten die Hausherren vermehrt in der eigenen Zone. Als dann Rutkowski von hinter dem Tor Brenners Schläger anschoss, sollte der IEC erneut verkürzen. Weil nämlich die Scheibe vom Schläger des Bietigheimer Goalies per Bogenlampe in die Maschen flog (27.). Die Chance zum Ausgleich sollte sich dann in einer vierminütigen Überzahlsituation bieten, nach dem ein zu hoher Bietigheimer Schläger im Gesicht von Streu landete. Aber bis auf eine O´Connor-Chance, der aus dem Slot unter Bedrängnis an Brenner scheiterte, sollte sich der IEC keine weitere Gelegenheit kombinieren können. Und so ging es dann zumeist zwischen den beiden Toren hin und her, Brenner hatte Glück, dass Daugavins bei einem Konter nur das Außennetz traf. Auf der Gegenseite rettete Jenike gegen Lepaus´ Bauerntrick sehenswert (35.). Der Gast aus dem Sauerland spielte zumeist zu kompliziert, brachte die Scheiben nicht clever genug aus der eigenen Zone und hatte große Probleme, gegen den Tabellenletzten in die Zweikämpfe zu kommen. So auch in der 40. Minute, erneut in Unterzahl. Die Hausherren fingen die Scheibe ab, brachten diese nochmal auf den Kasten. Jenike konnte abwehren, gegen den Nachschuss von Jasper war er allerdings erneut machtlos. Bietigheim stellte also wieder auf eine Zwei-Tore-Führung. Und das 0,6 Sekunden vor der zweiten Drittelpause. Die Roosters mussten für den letzten Spielabschnitt dringend zurück zu den Basics, um etwas zählbares aus dem Ellental mit zurück ins Sauerland zunehmen. Zu oft war man in den bisherigen 40 Minuten nicht aggressiv genug, zu weit weg von den gegnerischen Spielern.
Auch im letzten Drittel gelang den Roosters kein früher Treffer, um direkt noch einmal ranzukommen, die Partie nochmal offener zu gestalten, wenngleich nun mehr Zug im Spiel der Sauerländer war. Dennoch verstrich Minute um Minute, ohne dass man wirklich gefährlich vor den Bietigheimer Kasten kam. So waren es dann die Hausherren selbst, die den nächsten Treffer nachlegten. Nach einem guten Zusammenspiel stand Jasper am langen Pfosten frei und markierte seinen zweiten Treffer an diesem Abend (50.). In dieser Situation stimmte ein weiteres Mal in dieser Partie die Zuordnung nicht, war es dem Gegner wieder zu einfach gemacht worden, aus aussichtsreicher Position eine Scheibe in Richtung von Andy Jenike zu bringen. Dennoch sollte das noch nicht der Schlusspunkt gewesen sein, weil die Sauerländer nicht aufsteckten – das einzig Positive, was man aus dieser Partie mitnehmen konnte. Mit einem schnellen Aufbau brachte Labrie die Scheibe durch die Neutrale Zone zu Cornel, der Brenner aus dem rechten Anspielkreis flach durch die Beine schoss (53.) – gefühlt die erste Sequenz, in der die Sauerländer mal klar und gradlinig spielten. Und die Roosters machten weiter, wurden spät in dieser Partie noch einmal wach und sollten dann auch eine ihrer zahlreichen Überzahlsituationen nutzen: Poirier traf aus dem hohen Slot mit einem wuchtigen Handgelenksschuss zum 4:5 (55.). Doch auch wenn die Gäste nun wieder vermehrt Zeit in der Zone der Steelers verbrachten, weil diese sich ausschließlich darauf beschränkten, den geschmolzenen Vorsprung über die Zeit zu retten, sollte der Ausgleich nicht mehr gelingen. Die Sauerländer, nun mit einem zusätzlichen Angreifer unterwegs, spielten die Bietigheimer zwar in deren eigener Zone fest, doch Jasper machte in der Schlussminute mit seinem dritten Tor an diesem Eishockeyabend in den leeren Iserlohner Kasten endgültig den Deckel auf diese Partie und eine aufgrund der Aufholjagd am Ende sogar noch schmeichelhafte Niederlage.
Aufstellung:
SCB: Brenner; Doubrawa – Atwal, Maione; Renner, Schüle; Flade – Naud, Stretch, Keränen; Jasper, Berger, Lepaus; Preibisch, Weiß, Zientek; Kuqi, Kneisler;
IEC: Jenike; Weitzmann – Bigras, O´Connor; Bender, Ankert; Ugbekile, Labrie; – Rech, Cornel, Daugavins; Bailey, Poirier, Brown; Broda, Raedeke, Ziegler; Rutkowski, Streu, Alanov;
Schiedsrichter: Schukies, Hoppe; Römer, Heffner;
Tore: 1:0 Maione (Jasper, Berger -10:00 – EQ), 2:0 Stretch (Maione – 13:23 – PP1), 2:1 Poirier (Brown – 16:55 – EQ), 3:1 Lepaus (Berger, Schüle – 21:26 – EQ), 3:2 Rutkowski (25:45 – EQ), 4:2 Jasper (Lepaus, Schüle – PP1), 5:2 Jasper (Maione, Lepaus – 49:22 – EQ), 5:3 Cornel (Labrie – 52:49 – EQ), 5:4 Poirier (Brown – 54:44 – PP1);
Strafen:
SCB: 14
IEC: 10