Iserlohn – Nach kurzer Nationalmannschaftspause stand für die Iserlohn Roosters an diesem Sonntagnachmittag die Heimpartie gegen den ERC Ingolstadt auf dem Programm. Ein konzentrierter Auftritt über die gesamte Spieldauer und ein tadelloser Hannibal Weitzmann zwischen den Pfosten bescheren dem IEC ein hart erarbeitetes 2:1 nach Penaltyschießen.
Nach der zuletzt schwachen Leistung in Bietigheim wollten die Sauerländer von Beginn an ein anderes Gesicht zeigen, sahen sich aber direkt von hartnäckigen Ingolstädtern unter Druck gesetzt, die die Partie vom ersten Bully weg mit viel Geschwindigkeit gestalten wollten. Im Auftaktdrittel, so viel sei vorweggenommen, sollten noch keine Tore fallen, mit 0:0 ging es in die erste Pause, da beide Teams in der defensiven Zone gute Arbeit leisteten, den Gegner vom Tor fern hielten und die Scheibe an den Banden immer wieder hart umkämpft wurde. Trotz dieser Tatsache, dass es nach 20 torlosen Minuten ein erstes Mal in die Pause ging, hatte das Drittel dennoch seine Aufreger. Den Auftakt lieferten sich zunächst Raedeke und Bodie, beide hatten nach einem Foulspiel des Schanzer-Verteidigers noch individuellen Klärungsbedarf, weshalb die beiden Kontrahenten je fünf Minuten wegen eines Faustkampfes erhielten (13.). Die Härte blieb anschließend Teil dieser Begegnung. So recht konnten beide Teams keinen Druck im Powerplay erzeugen, da ebenjene Situationen jäh durch eigene Strafzeiten beendet wurden, insgesamt elf Strafminuten sammelten beide Teams im ersten Durchgang. Die besseren Szenen in solchen Situationen hatten allerdings die Gäste aus Oberbayern – so richtig gefährlich wurde es aber auch vor Weitzmanns Kasten nicht.
Die Torszenen sollten dann im Mittelabschnitt kommen: Den besseren Start in ebendiesen sollten dann auch die Ingolstädter erwischen, mit der ersten guten Gelegenheit aus dem Slot bereits nach 30 Sekunden. Weitzmann parierte stark. Nur kurze Zeit später war der Torhüter der Roosters dann machtlos. Jobkes Schuss von der Blauen Linie flog durch den Verkehr an Weitzmann vorbei ins Tor (25.). Doch die Hausherren zeigten sich nur wenig beeindruckt – im Gegenteil: Die Gastgeber besorgten umgehend den Ausgleich. Bender und Alanov brachten die Scheibe über die linke Bandenseite zu Poirier in den hohen Slot, der Stürmer der Roosters nahm die Scheibe direkt, die, weil Bender in der Zwischenzeit samt Gegenspieler vor dem Ingolstädter Kasten eingeparkt hatte und Reich die Sicht nahm, an diesem vorbei zum Ausgleich über die Linie flog (27.). Der IEC nun mit ordentlich Oberwasser, brachte weiter Druck und hätte sich durch Cornel oder Daugavins auch fast belohnt – nur Zentimeter fehlten zur ersten Roosters-Führung. Dennoch blieben die Hausherren weiter aggressiv, beschäftigten die Ingolstädter im wieder in deren Defensiver Zone und erarbeiteten sich immer wieder Abschlussgelegenheiten, die beste duch Poirier, der mit dem Wrap-Around aber an Reich scheiterte (35.). Auch Baileys Schusschance nach gutem Forecheck entschärfte Reich mit dem Schoner (38.) – die Führung für die Roosters wäre längst verdient gewesen, wollte aber nicht fallen. So ging es mit einem 1:1 das zweite Mal in die Kabinen.
Auch in das letzte Drittel starteten die Gäste aus Bayern besser, hatten gleich zweimal die Chance in Führung zugehen, verzogen aber beide Male knapp (42.). Der IEC konzentriete sich in dieser Phase auf die Defensive, stand rund um das eigene Tor gut und lauerte immer wieder auf Kontergelegenheiten. Eine solche hatten dann Bailey und Labrie, Zwei-Auf-Eins in Richtung Kevin Reich. Bailey verkauft den Querpass mit dem Headfake gut, schließt dann selbst ab. Der Ingolstädter Goalie gibt zwar den Rebound, der mitgelaufene Iserlohner Verteidiger konnte die Scheibe aber nicht mehr über die Torlinie drücken (46.). Auch, wenn dem IEC der Treffer verwehrt blieb, zeigte diese Szene symptomatisch, wie der Schlussabschnitt bisher verlief und noch verlaufen sollte. Ingolstadt machte das Spiel in der Zone der Hausherren immer wieder breit, schaffte es, die Roosters durch Pässe zwischen den Verteidigern an der Blauen Linie in Bewegung zu bringen, sich so freiräume zuerspielen. Die Roosters hingegen standen konsequent im von Poss vorgegebenen 1-3-1-System, spielten in der eigenen Zone hart in den mannorientierten Duellen und ließen den Schanzern so nicht viel Zeit. Auch lief der IEC die entstehenden Lücken immer wieder eifrig zu. Und so sollte in den letzten Minuten nicht mehr allzuviel passieren, die Panther mit mehr Spielanteilen, die Sauerländer defensiv gut strukturiert – es ging in die Overtime. Dort killten die Roosters eine Strafzeit gut, hätten sich nach einem Scheibenverlust in der Vorwärtsbewegung 20 Sekunden fast selbst um die Siegchance gebracht. Doch Weitzmann packte mehrere spekatkuläre Saves aus und rettete seine Mannschaft so ins Penaltyschießen. Dort traf zunächst Daugavins, während Feser verzog. Nachdem dann auch Poirier einnetzen konnte und Weitzmann gegen Storm hielt, stand der Heimsieg für die Roosters fest.
IEC: Weitzmann; Jenike – Labrie, Ugbekile; Ankert, Bender; O´Connor, Bigras; Buschmann – Rech, Cornel, Rutkowski; Daugavins, Raedeke, Bailey; Brown, Poirier, Broda; Ziegler, Alanov;
ING: Reich; Garteig – Edwards, Bodie; Quaas, Hüttl; Jobke, Wagner; Hübner – Storm, Pietta, McGinn; Friedrich, Schindler, Krauß; Flaake, Höfflin, Brune; Feser, Stachowiak, Ronning;
Schiedsrichter: MacFarlane/Steingross – Gerth/Merten
Tore: 0:1 Jobke (Friedrich – 25:01 – EQ), 1:1 Poirier (Alanov, Bender – 26:41 – EQ), 2:1 Daugavins (65:00 – EQ – GWS – PSO);
Strafen:
IEC: 10+ 5 Raedeke
ING: 12 + 5 Bodie