Die Stimmungslage am Seilersee schwankte in dieser Woche zwischen den Extremen: Während nach dem desolaten 4:6 beim Schlusslicht in Bietigheim zu Wochenbeginn einiges an Aufarbeitung vor den Sauerländern lag, konnte man zum Wochenende die erfreuliche Nachricht vermelden, dass Greg Poss zwei weitere Jahre Headcoach der Iserlohn Roosters sein wird. Gemischte Gefühle also vor dem heutigen Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt (14 Uhr, live bei MagentaSport, hier geht’s zu den Tickets): „Die Jungs müssen eine Reaktion zeigen“, fordert Poss eindeutig von seinen Schützlingen – und meint damit natürlich den Auftritt in Bietigheim.
Klar ist aber auch: Mit der frühzeitigen Bekanntgabe seiner Entscheidung wollen Poss und die Roosters gemeinsam auch die Rahmenbedingungen schaffen, um noch rechtzeitig Fahrt in Richtung Playoffs aufzunehmen. Denn eins darf man bei allem berechtigten Ärger über das „Was wäre wenn…“ mit Blick auf verspielte Führungen oder fahrige Auftritte in Spielen, in denen mehr drin gewesen wäre, nicht vergessen: Neun Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde sind es maximal zwei Punkte Rückstand auf die Teams auf den Plätzen 9 bis 11, alle drei Teams treffen noch auf die Roosters.
„Wir haben es selbst in der Hand. Jeder, der auf dem Eis steht, muss absoluten Willen zeigen. Wer das nicht tut, muss damit rechnen, auch nicht mehr auf dem Eis zu stehen“, deutet Poss an, personelle Konsequenzen zu treffen und fügt an: „Wir haben mit den Fans im Rücken einen ganz großen Trumpf in der Hinterhand, der letztlich entscheidend sein kann. Und jeder kann sich sicher sein, dass wir zum gegebenen Zeitpunkt genau analysieren werden, warum gewisse Dinge so gelaufen sind, wie sie gelaufen sind. Aber aktuell hilft uns der Blick zurück nicht. Wir müssen punkten, egal, was vorher war. Und dazu brauchen wir einfach diese Wahnsinns-Unterstützung, natürlich besonders zuhause.“
Nun gibt es sicherlich angenehmere Gegner als den aktuellen Tabellendritten aus Ingolstadt, um in die Erfolgsspur zurückzufinden – das Team wird von Headcoach Mark French und dem in Iserlohn (und auch dem mit ihm befreundeten Greg Poss) bestens bekannten Co-Trainer Brad Tapper regelmäßig hervorragend eingestellt und der ERC hat qualitativ über die Jahre einen der wohl besten Kader in puncto individueller Klasse zusammengestellt. „Wir haben sie in dieser Saison schon geschlagen und wir haben auch schon gesehen, was passiert, wenn wir mal nicht an unsere Grenzen gehen. Wir haben es selbst in der Hand“, sagt Greg Poss kurz und knapp mit Blick auf den Gegner.