Frankfurt – Nach zwei Heimspielen in Serie folgt das nächste Auswärtsspiel: An diesem Dienstagabend stand das vierte Saisonduell mit den Löwen Frankfurt auf der Agenda. In einer intensiven Partie unterliegen ersatzgeschwächte Iserlohn Roosters trotz einer ansprechenden Auswärtsleistung mit 2:3 nach Verlängerung (1:1/1:0/0:1/0:1).
Eine äußerst kurzweilige Anfangsphase bescherte den Löwen die erste Gelegenheit, McMillan scheiterte mit seinem Alleingang aber an Jonas Neffin, der den Kasten hütete, weil mit Hannibal Weitzmann und Andy Jenike die beiden etatmäßigen Goalies der Iserlohner ausfielen. Und eines sei vorweg genommen: Neffin machte seine Sache bei seinem zweiten DEL-Spiel von Beginn an ausgesprochen gut.
Zurück zum Spiel: Die Roosters, mit einigen Ausfällen nach Frankfurt gereist, hielten von Beginn an gut mit dem Frankfurter Tempo mit. Die Hessen gewannen zwar mehr Zweikämpfe, die Sauerländer erarbeiteten sich aber durch Bullygewinne immer wieder Scheibenbesitz. Den ersten Stich setzten dann allerdings die Löwen: In Überzahl zog Vandane von der Blauen Linie ab. Der Puck schlug unhaltbar im rechten Winkel ein (14.). Die Sauerländer verteidigten zuvor gut, hatten selbst in Unterzahl die beste Möglichkeit, in Führung zu gehen, aber Brown verzog knapp (13.). Doch der Gegentreffer weckte die Iserlohner endgültig auf. Ein starker Aufbaupass von Bender landet an der rechten Bande bei Cornel, der mit dem nächsten genialen Pass Daugavins am zweiten Pfosten fand. Die 61 der Roosters vollendete mit dem Tip unter das Dach zum 21. Saisontreffer und zum Ausgleich (19.). So ging es dann auch das erste Mal in die Kabinen.
Den besseren Wiederbeginn hatten dann die Gäste, spielten die Hausherren im ersten Wechsel des zweiten Drittels gleich in deren Defensiverzone fest. Frankfurt hatte in dieser Phase der Begegnung nur Möglichkeiten, wenn die Sauerländer dies zuließen. Die besten Chancen für den IEC hatten Rausch per Solo (27.) und Bigras mit einem Schuss von der Blauen Linie (29.). Die Roosters spielten in der eigenen Zone mann- und körperorientiert und schafften es immer wieder, die Löwen mit langen Aufbaupässen vor Aufgaben zu stellen. Die Löwen selbst wussten sich zumeist nur mit einem Icing etwas Luft zu verschaffen. Die Roosters bewegten immer wieder Scheibe und Gegner intelligent, erarbeiteten sich so einige Chancen, die Beste nutzte Cornel aus dem Slot, der Hildebrand mit einem Schuss aus der Drehung überwand (35.). Da der Schuss an den inneren Torrahmen ging, wurde der Treffer erst nach dem Videobeweis anerkannt. Der IEC setzte gleich weiter gut nach, Daugavins prüfte Hildebrands Reaktionsgeschwindigkeit auf der Fanghandseite (36.). Die große Chance, den Vorsprung auszubauen, nutzten die Roosters, trotz guter Möglichkeiten in Überzahl, nicht (37.). Doch insgesamt agierten die Sauerländer im Vergleich zum Auftaktdrittel deutlich konzentrierter, defensiv noch strukturierter und schafften es so, den Löwen das eigene Spiel aufzuzwingen – einzig der zweite Treffer in diesem Drittel fehlte.
Den besseren Start in das letzte Drittel erwischten dann wiederum die Löwen, weil sie noch eine Überzahlsituation aus den zweiten 20 Minuten mitnehmen konnten (41.). Diese überstanden die Sauerländer aber, dank guter Defensivarbeit und weil in der Folge auch offensiv wieder ansehnliches Eishockey gespielt wurde, beschäftigte man Frankfurt wieder in der eigenen Zone. Doch die Löwen sollten früh ausgleichen, Burns drückte einen Abpraller aus dem Gewühl im Slot aus kurzer Distanz über die Linie (45.). Den erneuten Führungstreffer in Überzahl verpassten die Roosters, denen anzumerken war, dass sie alle drei Punkte mitnehmen wollten. Die Sauerländer hatten bei McMillans Alleingang allerdings auch Glück, dass dieser das Tor verfehlte und damit den Shorthander verpasste (47.). Danach entwickelte sich ein Abtasten, ohne größere Möglichkeiten. Beide Mannschaften lauerten auf den Fehler des Gegners, um diese zu nutzen. Diese Fehler kamen aber nicht, sodass es nach 60 Minuten mit einem 2:2 in die Verlängerung ging.
In dieser hatte dann Poirier, nach starkem Daugavins-Pass die Möglichkeit, den Zusatzpunkt klar zu machen. Er schob den Puck durch Hildebrands Beine, die Scheibe trudelte um Haaresbreite am langen Pfosten vorbei (62.). Quasi im Gegenzug machte dann Olson auf der Gegenseite alles klar. Gegen den platzierten Schuss aus dem linken Bullykreis hatte der starke Neffin im Roosters-Kasten keine Abwehrmöglichkeit (63.). So blieb den Roosters am Ende lediglich ein Punkt nach einem Auswärtsspiel, das mehr verdient gehabt hätte – letztlich ist dieser Zähler im Kampf um die Playoffs gegen einen direkten Konkurrenten aber zu wenig.
FRA: Hildebrand; Booth – Wirt, McNeill; Vandane, Scarlett; Sezemsky, Maginot; Reiner – Wruck, Rowney, Ranford; Olsen, McMillan, D´Amigo; Schwartz, Burns, Breitkreuz; Vogt, Moser, Elsner;
IEC: Neffin; Becker – Bigras, Labrie; Buschmann, O´Connor; Rausch, Bender; Elten – Streu, Cornel, Ziegler; Bailey, Poirier, Acolatse; Alanov, Raedeke, Daugavins; Rutkowski, Brown;
Schiedsrichter: Rohatsch/Hinterdobler – Kontny/Jürgens;
Tore: 1:0 Vandane (Wruck, McMillan – 13:56 – PP1), 1:1 Daugavins (Cornel, Bender – 18:16 – EQ), 1:2 Cornel (34:02 – EQ), 2:2 Burns (Sezemsky – 44:51 – EQ), 3:2 Olsen (McNeill – 62:20 – EQ);
Strafen:
FRA: 4
IEC: 6