Die Iserlohn Roosters haben das Finale des Sachsenlotto-Cups in Dresden mit 1:2 gegen die Düsseldorfer EG verloren.
Die Partie begann mit Düsseldorfer Überlegenheit, die Roosters brauchten ein wenig, um in die Zweikämpfe zu finden. Bis dahin musste Andy Jenike im Kasten schon mehrere Male zufassen und die Sauerländer hatten Glück, dass Olischefski nach seinem Durchbruch allein vor Jenike knapp drüber schoss (3.). Auch eine Überzahl ließen die Roosters ungenutzt (6.), ehe man dann selbst in Unterzahl agieren musste.
Das erledigten die Mannen von Greg Poss aber zuverlässig und hatten dann spätestens in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs ihre Aggressivität wiedergefunden. Nach und nach setzten sich die Roosters im Düsseldorfer Drittel fest und arbeiteten auch in der Rückwärtsbewegung konzentriert. Dal Colle nach Ugbekile-Vorlage hatte den ersten Warnschuss (13.), nur eine Minute später war es Ugbekile selbst, der aus kurzer Distanz knapp das kurze Eck verfehlte. Nach einer Viertelstunde hatten viel IEC-Fans schon den Torschrei auf den Lippen: Quaas hatte gut mit nach vorne gearbeitet, war auch schon an Hane im Düsseldorfer Kasten vorbei, traf aber mit der Rückhand aus spitzem Winkel nur den Pfosten. Die größeren Chancen hatten die Roosters, aufgrund der Spielanteile ging das Unentschieden nach 20 Minuten aber in Ordnung.
Von Ausgeglichenheit war über weite Phasen des zweiten Drittels keine Spur: Düsseldorf störte den Spielaufbau der Roosters klug, sodass die Sauerländer kaum mal konstruktiv aus dem eigenen Drittel kamen. Die Iserlohner wirkten etwas desillusioniert, denn insbesondere in den offensiven Zweikämpfen fehlte der Esprit. Dennoch brauchte es ein Düsseldorfer Powerplay für die verdiente Führung der Rheinländer: Olischefski brauchte bei einem punktgenauen Pass in den Slot nur den Schläger hinzuhalten (29.). Auch danach brannte es mehrfach lichterloh vor Jenikes Kasten: Nur eine Minute später rettete die Latte, dann packte der Iserlohner Schlussmann eine Glanztat aus. In der 34. Minute erhöhte die DEG dann verdient, einmal mehr gelang den Roosters keine strukturierte Befreiung und gleich zwei Düsseldorfer stocherten die Scheibe im Slot am zunächst glänzend reagierenden Jenike vorbei – 0:2 aus Roosters-Sicht.
Dass dieser Auftritt im zweiten Drittel nicht der Maßstab sein sollte, sah man den Sauerländern im Anschluss an, die nun mit ein wenig Wut im Bauch den Druck und die Intensität hochschraubten. Erst scheiterte Schiemenz nach einem Bully noch frei vor Hane (35.), dann kombinierten sich Cornel und Dal Colle hervorragend aus dem eigenen Drittel und der ehemalige NHL-Stürmer schoss zum Anschlusstreffer ein. Auch im weiteren Spielverlauf waren die Roosters am Drücker, kamen aber bis zur zweiten Pause nicht mehr zu Zählbarem.
Das letzte Drittel verlief dann mit viel Tempo und vielen Torszenen auf beiden Seiten. Die Roosters ließen eine weitere Überzahl Mitte des Drittels ungenutzt, die größte Chance auf den Ausgleich hatte Boland fünf Minuten vor Schluss, nachdem sich Sebok vor dem Tor durchgesetzt hatte und Hane nur abprallen lassen konnte. Doch der Flügelstürmer traf nur die Latte. 3:22 vor Ende der Partie gab es dann nach Videobeweis eine große Strafe gegen die Roosters, gänzlich aufzulösen war die vorangegangene Situation nicht. So wurde es natürlich schwierig für die Sauerländer, nochmal zurückzukommen. Immerhin hielt man sich in der Schlussphase defensiv schadlos, sodass die DEG auch nicht für die Vorentscheidung sorgen konnte. So steht letztlich ein aufgrund des schwachen zweiten Drittels nicht unverdientes 1:2 und ein zweiter Platz beim Sachsenlotto-Cup 2023.
Jenike – Labrie, Thomas; Ugbekile, Eliot; Quaas, Bender; Korus, Rausch – Dal Colle, Cornel, Barinka; Schiemenz, Sebok, Boland; Elias, Jahnke, Proske; Broda, Rutkowski.
Tore: 0:1 (28:33) Olischefski (PP1, Svensson, O’Donnell), 0:2 (33:48) Blank (Borzecki), 1:2 (34:48) Dal Colle (Cornel, Labrie).