Nach dem gelungenen Saisonauftakt bei den Löwen Frankfurt, folgte am Sonntag die Heimpremiere am Seilersee, bei der die Iserlohn Roosters die Schwenninger Wild Wings in der Balver Zinn Arena empfingen. Bis auf den verletzten Kapitän Labrie, für ihn rutschte Korus ins Lineup, setzte Coach Poss auf die selben Reihen wie beim Auftaktsieg in Frankfurt – doch die Roosters traten völlig anders auf als noch am Freitag und verloren mit 2:7.
Schwenningen startete gut in die Partie, wirkte geistig frischer und körperlich präsenter, während die Roosters fahrig und unkonzentriert wirkten und konnte mit dem ersten Torschuss des Spiels gleich auch in Führung gehen (0:53, Reisnecker). Während die Wild Wings durch die Führung Sicherheit gewannen, taten die Roosters sich schwer, überhaupt in die Partie zu finden. Durch einen Doppelschlag in der dritten Minute (2:26 Feist und 2:46 Boyle) bauten die Gäste ihre Führung weiter aus, während die Sauerländer offensiv bis dahin noch gar nicht stattfanden. Mit der soliden Führung im Rücken kontrollierten die Schwenninger nun das Spiel und die Iserlohner taten sich schwer, mit dem Spiel der Gäste mitzuhalten – zu einfach gelangten die Gäste immer wieder ins Drittel der Roosters und kauften ihnen auch in den defensiven Zweikämpfen größtenteils den Schneid ab.
Erst in der 8. Minute konnten die Waldstädter offensiv ein Ausrufungszeichen setzen, die meisten Fans hatten den Torschrei schon auf den Lippen, doch der Schuss von Dal Colle prallte vom Innenpfosten wieder heraus. Auch wenn die Iserlohner im Anschluss an diese Szene besser ins Spiel kamen und vor allem physisch etwas präsenter schienen, kontrollierten die Gäste mit ihrem präzisen und druckvollen Aufbauspiel weiterhin das Geschehen, so dass Jenike in der 12. Minute einen Schuss von Tylor Spink parieren musste. Symptomatisch für die schwache Defensivleistung war das Entstehen des nächsten Gegentores: Platzer wurde beim Zuspiel nicht konsequent gestört und Senyshyn konnte die Scheibe zum 0:4 ins Tor stochern (17.). Keine Minute später war Jenike bei einem Schlenzer von Trivellato erneut machtlos, so dass die Wild Wings nun mit fünf Toren in Führung lagen. Boland scheiterte zwar in der 18. Minute noch mit einem Alleingang an Eriksson, jedoch herrschten im Lager der Roosters zur ersten Drittelpause große Ratlosigkeit angesichts des großen Leistungsunterschieds zur Partie gegen Frankfurt.
Mit Beginn des zweiten Drittels spielte Schwenningen etwas zurückhaltender, gab dabei jedoch die Kontrolle der Partie nie aus der Hand. Lediglich mit Einzelaktionen konnten die Sauerländer hin und wieder für Entlastung sorgen, so zum Beispiel Broda, der freistehend am sicher wirkenden Eriksson scheiterte (23.). In der 25. Minute durften dann die Fans der Roosters das erste Mal tatsächlich jubeln. Dal Colle und Cornel spielten nach einer tollen Kombination Barinka frei, der den Gäste-Goalie mit einem platzierten Handgelenkschuss überwinden konnte. Nach einer durchaus strittigen Strafe wegen Hakens gegen Dal Colle (27:15) waren die Wild Wings keine 15 Sekunden in Überzahl, als Jenike erneut machtlos war. Nach Kooperation der Spink-Zwillinge zog Marshall von der blauen Linie ab und der Puck schlug zum 1:6 im Tor der Roosters ein (27:32). In der Folge schaltete Schwenningen nun einen Gang zurück, erarbeitete sich aber dank der eigenen Sicherheit bei Zuspielen und immer wieder unnötigen Scheibenverlusten auf Seiten der Roosters weiterhin Chancen, wie z.B. in der 33. Minute, als Karachun Jenike zu einer starken Parade zwang. Doch noch hatten sich die Iserlohner nicht aufgegeben. Quaas arbeitete sich mit der Scheibe durch die gegnerische Abwehr, leitete an Sebok weiter, der mit einem sehenswerten Pass Schiemenz ins Spiel brachte und dieser konnte zum 2:6 abschließen (35:10). Nun folgte die beste Phase der Roosters: Jedoch scheiterten Boland (37.), Rutkowski (39.) und erneut Boland (39.) jeweils am starken Gäste-Goalie Eriksson, so dass es mit einem 2:6 in die zweite Drittelpause ging – es war die einzige Phase der Partie, in der man das Gefühl hatte, dass die Roosters doch nochmal zurückkommen konnten.
Wie schon das erste Drittel begann auch das letzte Drittel mit einer kalten Dusche für die Iserlohner: Die Schwenninger hielten sich an ihr, an diesem Abend bewährtes, Rezept, bestehend aus Bullygewinn, Querpass und Schuss von der blauen Linie und konnten nach 19 Sekunden zum siebten Mal durch Weber einnetzen (40:19) und zogen damit den Roosters, die mangels Selbstvertrauen stets einen Schritt zu spät kamen endgültig den Zahn. Die restliche Partie ist schnell erzählt: Obwohl nun im Schongang befindlich und unterstützt von zahlreichen Unkonzentriertheiten der Roosters-Defensive, kontrollierten die Wild Wings weiterhin das Geschehen ließen Puck und Gegner laufen und erspielten sich weitere Chancen. Lediglich in der 53. Minute gab es einen leichten Aufreger, als das umsichtige Schiedsrichter-Gespann auf Penalty entschied, doch Ziegler scheiterte am souveränen Eriksson, so dass es am Ende bei einer leider verdienten 2:7-Niederlage der Roosters blieb.
IEC: Jenike; Reich – Rausch, Thomas; Ugbekile, Eliot; Quaas, Bender; Korus – Dal Colle, Cornel, Barinka; Schiemenz, Balasz, Boland; Ziegler, Leblanc, Rutkowski; Broda, Jahnke, Proske
SWW: Eriksson; Brenner – Trivellato, Larkin; Spornberger, Boyle; Weber, Marshall; Zernikel- Tyson Spink, Tylor Spink, Uvira; Karachun, Platzer, Senyshyn; Feist, Olimb, Görtz; Reisnecker, Pfaffengut, Bassen
SR: Hunnius, Polaczek
Tore: 0:1 Reisnecker (Bassen – 0:53 – EQ), 0:2 Feist (Eriksson – 2:26 – EQ), 0:3 Boyle (Pfaffengut – 2:46 – EQ), 0:4 Senyshyn (Platzer – 16:57 – EQ), 0:5 Trivellato (Tyson Spink – 17:45 – EQ), 1:5 Barinka (Cornel, Ugbekile – 24:46 – EQ), 1:6 Marshall (Tyson Spink, Tylor Spink – 27:32 – PP1), 2:6 Schiemenz (Sebok, Quaas – 35:10 – EQ) , 2:7 Weber (Görtz, Olimb – 40:19 – EQ)
Strafen: IEC 14, SWW 16
Zuschauer: 4134