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24. Sep 2023

Aufopferungsvoller Kampf: Erst im Shootout unterlegen

Die Iserlohn Roosters behielten am Sonntagnachmittag beim 2:3 nach Penaltyschießen gegen den ERC Ingolstadt immerhin einen Punkt am Seilersee. Dieser Zähler war hochverdient, hatten die Roosters zuvor über 65 Minuten aufopferungsvoll gekämpft.

Wie schon der Heimauftakt vor einer Woche begann auch das Spiel gegen Ingolstadt mit einer kalten Dusche. Nachdem zuvor Dal Colle, nach einem guten Pass von Boland, am gegnerischen Keeper scheiterte (1.), machten es die Ingolstädter fast im direkten Gegenzug besser und gingen mit ihrem ersten Torschuss durch St. Denis in Führung (1:58). Doch wer nun glaubte, dass die Roosters ähnlich wie im vorherigen Heimspiel gegen Schwenningen auseinanderfallen würden, wurde schnell eines besseren belehrt. Trotz des schnellen Rückstandes agierten die Roosters bissig und konzentriert in den Zweikämpfen. Auch das erste Überzahlspiel der Gäste sollte diesen Eindruck festigen: Zwar hatten die Panther einige gute Chancen und setzten das Heimteam vor allem mit ihren guten Passspiel immer wieder unter Druck, doch was nicht bei Jenike landete, wurde von seinen Vorderleuten weggeblockt.
Zwar konnten die Iserlohner bis zur siebten Minute offensiv kaum Akzente setzen, doch das erste Überzahlspiel der Waldstädter sollte dies ändern, als Dal Colle knapp an Garteig scheiterte (7.). Doch auch in Unterzahl agierten die Gäste gefährlich, so dass Jenike einen Alleingang von Rowe stoppen musste. Eine 5-Minuten-Strafe gegen Krauß (8:47 Bandencheck) sorgte dafür, dass die Roostersweiter am Drücker blieben: Cornel wurde von Thomas gesucht, konnte seinen Schuss aber nicht gut genug platzieren (10.). Beinahe hätte es sich gerächt, dass diese Chance nicht genutzt wurde, denn Bailey lief im Gegenzug alleine auf Jenike zu, dieser zeigte sich aber erneut sehr sicher. Cornel und Boland hatten jeweils die Chance zum Ausgleich (11.), waren jedoch im Abschluss nicht präzise genug. Doch in der 12. Minute war es dann  so weit: Eliot fing an der gegnerischen blauen Linie einen Befreiungsversuch der Gäste ab, legte ab auf Schiemenz, welcher LeBlanc im Slot anspielte und dieser konnte im Nachschuss die Scheibe zum verdienten Ausgleich im Netz unterbringen (11:32). Die Ingolstädter machten nun weiter mit schnellem und präzisen Aufbauspiel Druck auf die Roosters, die sich jedoch immer wieder befreien konnten und besonders im Bereich vor dem eigenen Tor konzentriert in der Defensive arbeiteten. Zwar hatten bis zur ersten Drittelpause beide Seiten einige Torschüsse zu verbuchen, doch entweder landeten die Schüsse bei den sicher agierenden Goalies (Maginot gegen Jenike 16., Broda gegen Garteig 17.) oder ließen es an Präzision fehlen. Lediglich in der 19. Minute musste Jenike seine Klasse ausspielen, als er einen Schussversuch von Bailey mit der Fanghand wegfischte. Das 1:1 zur Pause war dennoch verdient.

Mit Beginn des Mittelabschnitts begannen die Panther nun, die Iserlohner in der eigenen Zone einzuschnüren, doch immer wieder gelang es der Roosters-Abwehr wirklich zwingende Torchancen der Gäste zu verhindern. Beispielhaft für den Chancenwucher der Ingolstädter in dieser Phase war die 25. Minute, als Simpson frei vor Jenike auftauchte, den Schuss jedoch verzog. Erst Boland konnte wieder für einen Offensivakzent des Heimteams sorgen, doch die Scheibe versprang ihm (30.). Das Glück der Tüchtigen hatten die Iserlohner in der 32. Minute, als ein krachender Schlagschuss von Maginot sicht- und hörbar am Pfosten landete. Wie schnell und zugleich präzise das Passspiel der Ingolstädter war, zeigte sich besonders im Powerplay. Die Gäste gelangten schnell in die entsprechende Aufstellung, doch erst Bailey (34.) und dann Hüttl (36.) scheiterten jeweils an Jenikes Fanghand. Ein Schuss von Quaas, der von Cornel gefährlich abgefälscht wurde, verfehlte das Gästetor bei einer der wenigen Offensivaktionen der Iserlohner (37.) und somit blieb es beim 1:1 zur zweiten Pause.

Im letzten Drittel zeigten sich die Roosters weiterhin bissig, wirkten nun aber besonders offensiv etwas wacher. LeBlanc provozierte eine Strafe gegen Stachowiak (42:18 wegen Hakens), so dass die Iserlohner erneut die Gelegenheit zum Powerplay bekamen. Zwar blieben die Gäste, auch in Unterzahl weiterhin gefährlich, so dass Jenike erneut eine Breakchance der Panther zu Nichte machen musste – aber im Gegenzug beschenkte sich das Geburtstagskind Colin Ugbekile nach sehenswerter Vorarbeit von Dal Colle und Boland mit der etwas glücklichen, aber aufgrund des Kampfgeistes der Roosters nicht unverdienten Führung zum 2:1 (43:18).  Doch die passende Antwort der Panther aus Ingolstadt ließ nicht lange auf sich warten. Hüttl bediente mit einem Rückhandpass den freistehenden Edwards, der Jenike mit einer krachenden Direktabnahme keine Chance ließ, zum 2:2 (46:53). Wenig später war es erneut Jenike, der eine Chance von Stachowiak vereiteln konnte (51.). Ingolstadt kontrollierte zwar weiterhin die neutrale Zone, doch konnte das Heimteam wesentlich besser als noch im zweiten Drittel immer wieder für Entlastung sorgen, so dass das 2:2 nach 60 Minuten in Ordnung ging.

Der Kampfgeist der Roosters wurde nun in der anstehenden Verlängerung ein weiteres Mal gefordert: Auch mit einer Überzahlsituation konnten die Ingolstädter die unermüdlich arbeitende Defensive und den wirklich glänzend aufgelegten Jenike nicht überwinden, sodass es ins Penaltyschießen ging. Dort mogelte – man kann es nicht anders sagen – Simpson den entscheidenden Penalty an Jenike vorbei. Unter dem Strich steht ein verdienter Sieg für den ERC Ingolstadt, doch die Iserlohn Roosters haben sich, nicht zuletzt wegen ihrer konzentrierten Spielweise, den einen Punkt absolut verdient.

 

IEC: Jenike; Reich – Eliot, Ugbekile; Thomas, Bender; Quaas, Rausch; Korus – Ziegler, Jahnke, Rutkoski; Barinka, Sebok, Schiemenz; Boland, Cornel, Dal Colle; Proske, LeBlanc, Broda

ING: Garteig; Schulte – Zitterbart, Wagner; Edwards, Jobke; Maginot, Bodie; Hüttl – Bailey, Pietta, Krauß; Nijenhuis, Henriquez Morales, Simpson; Höfflin, Stachowiak, Rowe; Bertrand, St. Denis, Virta

 

Tore: 0:1 St. Denis (Stachowiak – 1:58 – EQ), 1:1 LeBlanc (Eliot, Schiemenz – 11:32 – PP1), 2:1 Ugbekile (Dal Colle, Boland – 43:18 – PP1), 2:2 Edwards (Krauß, Pietta – 46:53 – EQ), 2:3 Simpson (65:00 – SO)

Strafen: IEC 8, ING 11

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