Nach einem intensiven und spannenden Spiel bei den Grizzlys Wolfsburg hatten dieses Mal die Waldstädter das glücklichere Ende für sich und durften dank eines überragenden Andy Jenike und Drew LeBlancs Siegtreffer 3,3 Sekunden vor Ende der Overtime einen 3:2-Auswärtssieg in Wolfsburg feiern.
Die Rosters begannen stark und störten die Wolfsburger mit engagiertem Forechecking früh, so dass die Grizzlies nicht zu ihrem gefürchteten, schnellen Aufbauspiel kamen und gelangten so früh zu ersten Chancen durch Ugbekile und Barinka, die jeweils jedoch an Ex-Rooster Weitzmann scheiterten (3.). In der sechsten Minute hatte Boland die erste große Chance nachdem der Wolfsburger Schlussmann einen Schuss von Eliot abprallen ließ, doch er kam in dieser Szene nicht an Weitzmann vorbei. Wenig später waren die Grizzlies zum ersten Mal an diesem Abend in Überzahl, als Feser einen Schuss an den Pfosten nagelte (7.). Während ihrer zweiten Überzahlsitution ab der 1.. Minute (die Gäste mussten zum zweiten Mal nach einem Foul in der offensiven Zone in Unterzahl spielen) ließen die Gastgeber erkennen, wozu sie spielerisch in der Lage sind, wenn sie ihre Geschwindigkeit ausspielen können: Feser spielte einen Pass quer durch die Roosters-Defensive und Wilkie hämmerte den Puck am machtlosen Jenike vorbei zur Führung (11:55). Doch der etwas unglückliche Rückstand brachte die Roosters nicht aus dem Konzept: Man agierte weiterhin bissig und konzentriert, was zu viel Betrieb in der neutralen Zone führte und kam auch weiterhin zu Abschlüssen. Erst scheiterte Eliot mit einer Direktabnahme und kurz später war es wieder Cornel, der erneut an Weitzmann scheiterte (16.). Nach einer Strafe gegen Fauser (17:18, Behinderung des Torhüters) waren es dieses Mal die Sauerländer, die in Überzahl agierten und sich verdientermaßen für ihre Offensivbemühungen belohnen konnten: Einen Schuss von Ugbekile ließ Weitzmann prallen, Cornel spielte die Scheibe zurück auf Barinka, der zum Ausgleicht einschob (19:16). Mit diesem Ergebnis ging es dann auch das erste Mal in die Kabinen.
Der zweite Durchgang begann – wie bereits zu oft in dieser Saison – mit einer kalten Dusche zur erneuten Führung für die Gäste: Wilkie hatte den Roosters die Scheibe abgeluchst und ließ sich auf dem Weg zum Tor nicht aufhalten (21:45). Direkt im Anschluss an die Szene war White mit einem weiteren Alleingang durch, doch Eliot und Jenike konnent in Zusammenarbeit die Gefahr bannen. Zwei Torchancen durch Boland (24.) und Barinka (25.) waren nun für längere Zeit die letzten Offensivaktionen der Gäste, die nun mehr und mehr von den Wolfsburgern im eigenen Drittel eingeschnürt wurden und sich kaum noch befreien konnten. In dieser Phase war es eindeutig Andreas Jenike, der, mit tollen Reflexen und seiner ausgestrahlten Ruhe, sein Team im Spiel hielt. Doch unverhofft kommt oft und als Ziegler einen Puck einfach in Richtung Tor drosch, fand die Scheibe irgendwie den Weg über die Linie (34:47). In der 37. Minute war erneut ein Wolfsburger alleine durch, doch Jenike konnte auch dieses Solo in gewohnt sicherer Weise stoppen. Die Roosters konnten froh sein, dass es mit einem Unentschieden das zweite Mal in die Kabinen ging.
Von kalten Duschen zu Beginn eines Drittels war schon die Rede, doch einem vermeintlichen Treffer von White wurde wegen Behinderung des Torwarts die Anerkennung verweigert (42.) – abermals Glück für weiterhin nicht gut aufgelegte Sauerländer. Die allerdings bissen sich nun nach und nach wieder in die Partie zurück und verdienten sich das Unentschieden nach 60 Minuten immerhin kämpferisch. Zwar hatten auch die Gastgeber immer wieder Schüsse zu verzeichnen, wirkten aber angesichts der Leistung Jenikes zusehends entnervt. Und als der in der 56. Minute dann schon geschlagen war, traf Button nur den Pfosten, sodass es nach einem zwar intensiven, aber spielerisch schwachen Schlussabschnitt mit 2:2 in die Overtime ging.
Bei 3 gegen 3 zeigte sich die spielerische Klasse der Wolfsburger nun noch deutlicher, jedoch hielten die Roosters weiterhin gut dagegen und kamen auch ihrerseits zu Chancen (Dal Coll 63. und Thomas 64). Beide Trainer machten sich wahrscheinlich schon Gedanken, über mögliche Schützen für das folgende Shoot-Out, als sich Schiemenz die Scheibe schnappte, von Wilkie nicht energisch genug gestört wurde und mit einem klasse Pass den im Slot stehenden LeBlanc bediente, welcher die Scheibe exakt 3,3 Sekunden vor dem Ende der Overtime im gegnerischen Kasten unterbrachte.
IEC: Jenike; Reich – Bender, Thomas; Ugbekile, Eliot; Rausch, Quaas; Jahnke – Dal Colle, LeBlanc, Boland; Schiemenz, Cornel, Barinka; Elias, Rutkowski, Ziegler; Broda, Sebok, Proske
WOB: Weitzmann; Strahlmeier, O’Connor, Zajac; Ramage, Krupp; Möser, Button; Martinovic – Archibald, Feser, Dumont; Machacek, Miele, White; Fauser, Beaudin, Wilkie, Kneisler, Schinko
Tore: 1:0 Wilkie (Feser, Zajac – 11:55 – PP1), 1:1 Barinka (Cornel, Ugbekile – 19:16 – PP1), 2:1 Wilkie (21:45 – EQ), 2:2 Ziegler (Rausch, Quaas – 34:47 – EQ), 2:3 Barinka LeBlanc (Schiemenz, Bender – 64:56 – EQ)
Strafen: IEC 12, WOB 8
SR: Schukies, Gofman