Suche

05. Okt 2023

Offensiv nicht zwingend genug: 0:4 in München

Als Außenseiter reisten die Iserlohn Roosters, bei denen Elias für den angeschlagenen Dal Colle ins Lineup rutschte, zum amtierenden Deutschen Meister nach München. Das Team von Headcoach Greg Poss zeigte sich zwar im Vergleich zur Heimniederlage am vergangenen Dienstag in allen Belangen verbessert, musste aber trotzdem eine 0:4-Niederlage hinnehmen. Die Sauerländer erarbeiteten sich zwar gute Gelegenheiten, agierten aber in den entscheidenden Phasen nicht zwingend genug.

Wie nicht anders zu erwarten, machten die Hausherren vom ersten Bully an Druck, doch die Roosters hielten läuferisch und physisch von der ersten Sekunde an gut dagegen. Zwar hatten die Münchener durch Street (1.) und MacWilliam (2.) die ersten Chancen der Partie, doch beide scheiterten jeweils an Kevin Reich. Mit fortschreitender Spieldauer kamen nun auch die Gäste zu ihren ersten offensiven Aktionen, doch Ziegler konnte Niederberger mit einem Schlenzer nicht überwinden (5.). Nun standen die Roosters gut in der neutralen Zone und versuchten mit physischer Präsenz den Münchenern die Spielfreude zu nehmen, während die roten Bullen ihrerseits versuchten in ein frühes Forechecking zu gehen. Dabei musste der Meister jedoch stets auf Konter achten. Die erste Großchance für die Iserlohner hatte Proske, der nach einem Pass von Elias alleine vor Niederberger auftauchte, doch nicht an diesem vorbeikam (7.). Im direkten Gegenzug hatte Street, der einen Befreiungsschlag von Eisenschmid aufnahm, nun die Chance zu einem Break, doch sein Schuss ging klar am Tor vorbei. Nun entwickelten die Gastgeber deutlich stärkeren Zug zum Tor, doch Reich war nicht zu bezwingen. Gleichzeitig kam der IEC weiterhin zu Kontermöglichkeiten, die größte vergab Thomas, der von Schiemenz mit einem Traumpass bedient wurde, aber den Rückpass suchte anstatt selbst abzuschließen (16.). Seine Klasse zeigte der amtierende Meister dann während des ersten Powerplays für die Münchener: Eder fing einen Befreiungsversuch der Gäste an deren blauer Linie ab, spielte auf Hager, der mit seinem Schuss am gut reagierend Reich scheiterte, doch Krämmer konnte zur Führung abstauben (19:37).

Die Roosters zeigten sich mit Anpfiff des zweiten Drittels keineswegs geschockt und ergriffen nun ihrerseits vermehrt die Initiative und kamen dabei auch, unter anderem durch Bender (21.) zu guten Schussmöglichkeiten. Doch Niederberger zeigte sich bei diesen Gelegenheiten sicher. In dieser Phase brachten sich die Roosters selbst aus dem Rhythmus, als sie in der 23. Minute dem Heimteam ein weiteres Überzahlspiel ermöglichten. Nachdem erst Street aus aussichtsreicher Position übers Tor schoß, war es Blum, der mit einem abgefälschten Schlagschuss von der blauen Linie, die Führung zum 0:2 ausbaute (23:27).  Nun zeigten sich die Iserlohner sichtlich angeschlagen und hatten Probleme in die Partie zurück zu finden, so dass sich die Gastgeber weiter gute Möglichkeiten erspielen konnte. Doch auch hier erwies sich Reich als sicherer Rückhalt. Einen kurzen Schreckensmoment für die Gäste aus dem Sauerland gab es dann in der 25. Minute: Ziegler bekam unabsichtlich einen abgebrochenen Teil eines Münchener Schlägers ins Gesicht und musste blutend in die Kabine gebracht werden. In den nächsten Minuten setzten sich die Münchener in der Zone der scheinbar geschockten Roosters fest, ließen den Puck gut laufen und hielten das Tempo weiter hoch, doch immer wieder landeten die Schussversuche beim souverän agierenden Reich. Es sollte bis zur 30. Minute dauern, bis die Roosters wieder ein offensives Zeichen setzen konnten. Der auffällige Proske hatte nach einem Alleingang erneut die Chance zum Anschlusstreffer, doch Niederberger konnte den Puck an den Pfosten lenken (30.). Die erste Überzahlsituation für die Waldstädter, zusammen mit der Rückkerh von Ziegler (nun mit Vollvisier und Rückennummer 39 spielend) verschaffte den Gästen, den dringend benötigten Auftrieb. Zwar konnte man sich aufgrund zu umständlicher Spielweise keine gute Gelegenheit erarbeiten, doch die Zeit in Puckbesitz war scheinbar Balsam auf die geschundene Sauerländer Seele, denn nun begann die stärkste Phase der Roosters. Erst hatte Jahnke aus spitzem Winkel eine gute Einschussmöglichkeit (34.), bei der Blum gerade noch den Schläger dazwischen bekam, anschließend scheiterten Sebok (35.) und dann Quaas am starken Münchener Goalie (36.). Niederberger war erneut die Endstation, als LeBlancs Schuss nach starker Kombination mit Ziegler und Elias in der Fanghand landete. Doch spätestens hier wurde deutlich, dass das Schussglück an diesem Abend nicht auf Iserlohner Seite war, weshalb es mit dem Zwei-Tore-Rückstand in die Kabinen ging.

War der Meister im zweiten Drittel phasenweise überraschend passiv, wollte man nun mit Beginn des Schlussdrittels diesen Eindruck wegwischen. Von Beginn an waren die Münchener voll da, doch erneut war Reich bei zwei guten Chancen nicht zu überwinden (41. und 42.). Ein Schuss von Ugbekile, den Niederberger mit der Fanghand fischte, war jedoch ein deutliches Signal, dass man auch von Seiten der Iserlohner weiterhin am Spiel teilnehmen wollte. Doch die Bemühungen der Roosters wurden relativ schnell zunichte gemacht, als Oswald nach guter Vorarbeit von Street und Daubner, das erste Tor bei Gleichstand an diesem Abend erzielte (46:56). In der restlichen Spielzeit scheiterten erst Elias (50.), dann Bender (ebenfalls 50.) und Sebok (51.) an Niederberger, der an diesem Abend nicht zu überwinden war. Zwar nahm Poss noch den eigenen Keeper zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis, doch ein Tor für die Iserlohner wollte nicht fallen. Stattdessen setzte Eder mit einem Empty-Net-Goal zum 0:4 (58:43) den Schlusspunkt einer Niederlage, die am Ende um ein bis zwei Tore zu hoch ausgefallen ist und deren Statistik darüber hinwegtäuscht, dass die Iserlohner das Spiel über weite Strecken relativ offen gestalten konnten, letztlich aber nicht zwingend genug agierten, um einen starken Niederberger zu überwinden.

IEC: Reich – Bender, Thomas; Ugbekile, Eliot; Rausch, Quaas; Korus -Elias, LeBlanc, Boland; Schiemenz, Cornel, Barinka; Rutkowski, Sebok, Ziegler; Broda; Jahnke, Proske.

RBM: Niederberger – Blum, Daubner; Bittner, Abeltshauser; McKiernan, Almquist; MacWilliam – Ortega, DeSousa, Krämmer; Parkes, Street, Eisenschmid; Eder, Hager, Kastner; Oswald, Heigl, Varejcka.

SR: Ansons, Frano

Strafen: IEC 10, RBM 6

Tore: 0:1 Krämmer (Eder, Hager – 19:37 – PP1), 0:2 Blum (DeSousa – 23:27 – PP1), 0:3 Oswald (Daubner, Street – 46:56 – EQ), 0:4 Eder (Krämmer, Bittner – EQ,EN – 58:43)

Aktuelles