Nach den Ereignissen rund um seine Person ist Christian Hommel, der Sportlicher Leiter der Iserlohn Roosters, mit dem Wunsch an die Geschäftsführung herangetreten, von seinem Amt mit sofortiger Wirkung zurückzutreten. Im Rahmen einer Gesellschafterversammlung am gestrigen Abend wurde dem Wunsch nach Auflösung seines Vertrages entsprochen. „Wir bedauern, dass Christian Hommel diese Entscheidung treffen musste, können seine Entscheidung allerdings nachvollziehen. Die Entwicklungen der vergangenen Wochen und die vor allem in den Sozialen Medien teils menschenverachtend vorgetragene Kritik an seiner Person sind allerdings nicht der Hauptgrund für seine Bitte von seinen Aufgaben entbunden zu werden. Vielmehr hat er die Entscheidung vor allem für seine Familie getroffen“, erklärt Wolfgang Brück als Geschäftsführender Gesellschafter der Sauerländer. Alle vertraglichen Rahmenbedingungen sind bereits geklärt.
„Völlig unabhängig von der aktuellen sportlichen Situation der Mannschaft danken wir Christian Hommel für seine Arbeit in den zurückliegenden Jahren. Sein persönliches Engagement und seine besondere Identifikation mit seiner Aufgabe und den Iserlohn Roosters generell war vorbildlich. Betrachtet man die Herausforderungen seiner Amtszeit, hat Christian Hommel viele gute Entscheidungen zugunsten des Clubs getroffen und seine Qualifikation unter Beweis gestellt“, lässt sich der Gesellschafterkreis zitieren.
Aus nachvollziehbaren Gründen hat die Gesellschafterversammlung bereits am Abend das Vorgehen für die Suche nach einem neuen Sportlichen Leiter abgestimmt, die jetzt kurzfristig angestoßen werden wird. Details dazu werden in den kommenden Tagen bekanntgegeben. „Alle Gesellschafter sind sich der besonderen Verantwortung für den Club, die Fans und die besondere Tradition des Eishockeys im Sauerland bewusst. Nicht erst jetzt wurde im Gesellschafterkreis eine kritische Fehleranalyse der Gesamtsituation begonnen“, so Wolfgang Brück weiter.
Christian Hommel selbst hatte den Wunsch sich mit einer Videobotschaft von den Fans der Iserlohn Roosters zu verabschieden. Diesem Wunsch haben die Iserlohn Roosters gern entsprochen. Das Video ist auf den Social Media-Kanälen des Clubs zu finden, den Wortlaut geben wir im Weiteren wieder:
„Liebe Roosters-Familie,
wir am Seilersee haben zuletzt schwere sportliche Wochen erlebt.
Wir haben uns alle große Mühe gegeben, das Team bei seiner harten Arbeit zu unterstützen und unseren Verein in ruhige Fahrwasser zu bringen. Das ist uns aus unterschiedlichen Gründen leider noch nicht gelungen, was uns allen schlaflose Nächte bereitet hat.
Ich als Sportlicher Leiter habe an der aktuellen Situation meinen Teil der Verantwortung zu tragen, und das tue ich. Ich habe es in den letzten 36 Jahren immer getan. Sowohl als Nachwuchs- und Seniorenspieler auf dem Eis, als Trainer und zuletzt als sportlicher Leiter.
Neben meiner Familie sind und waren die Roosters mein Leben. Diesem Club gehört meine Liebe. Es ist unser Verein. Wir leiden – wir bluten in blau und weiß.
Die letzten Wochen gehörten zu den schwersten meines Lebens. Die Ereignisse in der Kabine und in der Halle haben sowohl bei mir als aber auch bei meiner Familie persönlich Spuren hinterlassen. Die Geschehnisse rund um meine Familie waren absolut inakzeptabel und haben unglaublich weh getan. Als Iserlohner Jung der Mittelpunkt zu sein und das Gefühl zu haben, dass ein Spiel zur Nebensache wird, kann keinem helfen.
Fakt ist: Unsere Eishockeytradition im Sauerland und unser Verein sind größer als das Schicksal eines Einzelnen.
Ich möchte an dieser Stelle nochmal auf ein Zitat meines Vortrages auf der JHV im letzten Sommer eingehen. Hier sagte ich: ‚Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.‘
Mit dem heutigen Tag habe ich mich deshalb entschieden, von meinem Amt als sportlicher Leiter zurückzutreten.
Es darf nicht sein, dass der so wichtige Kampf um den Klassenerhalt von der möglicherweise anhaltenden Kritik an meiner Person oder anderen Personen überschattet wird. Diese Mannschaft braucht echten Zusammenhalt, Fans und Verein als verschworene Einheit, von jetzt an bis zum letzten Spieltag.
Und Dies definitiv mehr als zuvor.
Neue Impulse werden dabei helfen.
Allerdings möchte ich nochmal an alle appellieren:
Wie schon erwähnt Nichts ist größer als der Club.
Die Mannschaft hat keine Egos und genau so sollte es im Umfeld ebenfalls gehalten werden. Lasst weitere Parolen, Flugblätter oder sonstige negativen Impulse ruhen und widmet Eure Kraft dieser Mannschaft.
Tragt sie und helft ihnen, mit Selbstvertrauen zu spielen, gebt ihnen positive Energie.
Ohne Eure Unterstützung wird das Team es sehr schwer haben.
Ich bitte Euch von Herzen, wandelt negative Energie in eine positive Trotzreaktion um.
Ich bedanke mich bei allen, die mich über diese vielen Jahre bis zum Ende unterstützt haben.
In diesem Sinne: Für immer blau & weiß,
Euer Iserlohner Jung, Euer Christian Hommel“