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01. Dez 2023

Missratener Start ins letzte Drittel kostet Chance auf Zählbares gegen Köln

Die Iserlohn Roosters haben sich am Freitagabend vor ausverkauftem Haus nicht für eine engagierte Leistung belohnen können und verlieren aufgrund eines völlig verschlafenen Starts ins letzte Drittel mit 2:5 gegen die Kölner Haie.

Spielfilm: Läuferisch von beiden Teams ein intensives erstes Drittel, ohne große spielerische Höhepunkte. Die Kölner 2:0-Führung zur ersten Drittelpause ist verdient, da sie deutlich abgezockter agierten und die Roosters sich vor dem gegnerischen Kasten schwertaten. Im zweiten Drittel verwaltet Köln die Führung, während die Roosters deutlich zielstrebiger agieren und sich  mit dem Anschlusstreffer belohnen können. Der KEC spielt nach dem frühen Doppelschlag zum 1:4 zu Beginn des letzten Drittels die Partie souverän runter, die Roosters können lediglich noch auf 2:4 verkürzen und kassieren durch ein Empty-Net-Goal den 2:5-Endstand. 

Von Beginn an war in der ausverkauften Balver Zinn Arena ordentlich Feuer in der Partie, die Roosters spielten forsch nach vorne und ließen sich dabei auch von gegelentlichen Konterversuchen der Kölner Haie nicht verunsichern. Zwingende Chancen sprangen in der Anfangsphase dieses Derbys jedoch für keines der beiden Teams heraus. Dies änderte sich jedoch mit der ersten und durchaus nicht unumstrittenen Hinausstellung gegen die Roosters, welche die Rheinländer direkt ausnutzen konnten: Bailen konnte Jenike, dem die Sicht versperrt wurde dabei mit einem Schlenzer zum 0:1 überwinden (7:38). Jedoch zeigten sich die Roosters vom unglücklichen Rückstand unbeeindruckt und gingen weiter früh ins Forechecking. Leider waren die Waldstädter nicht in der Lage, während ihrer ersten Überzahl-Gelegenheit ( MacLeod saß nach Beinstellen draußen, 8:59), ihrerseits die vorhanden Chancen zum möglichen Ausgleich zu nutzen (Sebok nach großartiger Kombination, 10.). Auch anschließend kamen die Roosters zu ihren Chancen, doch weder Schiemenz nach einem Konter (12.), noch Sebok (13.) konnten den gut aufgelegten Ancicka im Kasten der Haie überwinden. Ebenfalls kein Glück hatte Shinkaruk in der 15. Minute, der es mit dem guten, alten Bauerntrick versuchen wollte, doch auch er fand seinen Meister in Ancicka. Nun erhöhten die Haie das Tempo, ließen den Puck schnell laufen und kamen so beinahe zwangsläufig zu ihren ersten großen Chancen. In dieser Schlussphase des ersten Drittels verloren die Roosters ihren bisher guten Zugriff auf die Gäste, so dass das zweite Gegentor nach einem beeindruckend geduldig vorgetragenen Angriff fast schon die logische Konsequenz war. Grenier stand in der Roosters-Zone zu frei, wurde von MacLeod mustergültig bedient und hämmerte die Scheibe zum 0:2 am chancenlosen Jenike vorbei ins Netz (17:39). Mit dem 0:2 ging es dann das erste Mal in die Kabinen.

Mit Beginn des zweiten Drittels versuchten die Gäste aus Köln, die Roosters mit schnellen Pässen zu kontrollieren und ihre individuelle Klasse auszuspielen, doch auch jetzt kamen die Roosters weiterhin zu ihren Möglichkeiten, wie beispielsweise in der 23. Minute, als erneut Sebok am starken Ancicka scheiterte. Doch auch die Haie hatten Chancen, die Führung weiter auszubauen, aber Andy Jenike erwies sich dabei als sicherer Rückhalt. Im Verlauf des Mittelabschnittes agierten die Gäste aus Köln immer passiver und verlegten sich aufs Kontern, während die Sauerländer ein ums andere Mal am Kölner Schlussmann scheiterten. Es brauchte eine Überzahlsituation (Storm saß bei den Haien wegen Halten draußen), damit sich die Iserlohner – man möchte fast sagen: endlich – für ihre Bemühungen belohnen konnten: Ugbekile legte quer auf Boland, der mit ordentlich Wut im Bauch abzog und die Scheibe an Ancicka vorbei ins Netz brachte (36:16). Direkt im Anschluss hatte Dal Colle nach einem Alleingang sogar noch die Chance zum Ausgleich, doch wieder war Endstation bei Ancicka, der sein Five Hole grade noch rechtzeitig schließen konnte, sodass es mit 1:2 das zweite Mal in die Pause ging.

Somit war zu Beginn des Schlußabschnittes noch alles drin für die Roosters, doch die Kölner kamen wacher aus der Kabine und konnten direkt ihren ersten Angriff durch Grenier zum 1:3 abschließen (40:28), der einen Fehler im Aufbau der Sauerländer humorlos nutzte. Sowohl Fans als auch Mannschaft hatten noch nicht die Enttäuschung des frühen Nackenschlags verarbeitet, als Storm eine weitere Unsicherheit in der Roosters-Defensive ausnutzen und die Führung auf 1:4 für die Haie ausbauen konnte (40:47). Mit der Drei-Tore-Führung im Rücken verlegten sich die Gäste aus dem Rheinland erneut aufs Kontern und verwalteten die Partei, während die Roosters mit ihren Schussversuchen weiterhin am starken Ancicka scheiterten (49. Shinkaruk erneut mit Bauerntrick-Versuch). Erst Jentzsch konnte die Gastgeber, erneut in Überzahl spielend, den Schlussmann der Haie erneut mit einem satten Handgelenkschuß überwinden (51:08).  Hoffnungsschimmer oder Strohfeuer? Das Team um Coach Doug Shedden schien jedenfalls gewillt, seinen Teil beizutragen. Unmittelbar nach dem 2:4 hatten die Sauerländer die Chance zum 3:4, doch der Pfosten verhinderte dies, dann packte Ancicka einen bärenstarken Save gegen einen Eliot-Hammer aus. Auch die Haie schienen nun gewillt, die Roosters wieder ins Spiel kommen zu lassen: die über weite Teile des Spiels solide agierende Kölner Hintermannschaft agierte nun eher vogelwild und man zog unnötige Strafen. Zwei Minuten vor Schluss nahm Shedden in Überzahl nun Jenike zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis, doch dieses Mal zahlte sich das Risiko nicht aus: Dietz machte mit einem Emptynetter zum 2:5 den Deckel auf die Partie (58:13). 


IEC:
Jenike; Reich – Labrie, Eliot; Ugbekile, Bender; Rausch, Quaas; Broda – Shinkaruki, Cornel, Boland; Dal Colle, LeBlanc; Jentzsch; Elias, Sebók, Ziegler; Schiemenz, Jahnke, Rutkowski
KEC:
Ancicka; Pantkowski – Austin, Bailen; Dietz, Śuster; Müller, Sennhenn – Schütz, MacLeod, Grenier; Kammerer, Aubry, Storm; Hänelt, Van Calster, Olver; Glötzl, Proft, Lindner
Tore: 0:1 Bailen ( MacLeod – 7:38 – PP1), 0:2 Grenier (MacLeod – 17:39 – EQ), 1:2 Boland (Dal Colle, Ugbekile – 36:16 – PP1), 1:3 Grenier (Schütz – 40:28 – EQ), 1:4 Storm (Aubry – 40:47 – EQ), 2:4 Jentzsch (Ziegler – 51:08 – PP1), 2:5 Dietz (58:13 – SH1, EA, EN)
SR: Hunnius, Ansons
Strafen: IEC 4, KEC 10
Zuschauer: 4967 (ausverkauft)

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