Die Iserlohn Roosters haben bei ihrer Auswärtspartie bei den Augsburger Panthern Moral bewiesen und nach einem späten Ausgleichstreffer zum 1:1 immerhin einen Punkt mit auf die Heimreise genommen. Augsburg sichert sich dann in der Overtime den Extrapunkt.
Spielfilm: Die Partie beginnt denkbar ungünstig mit einer Strafe gegen die Roosters und einem Augsburger Tor im Powerplay. Danach rackern die Gäste und kommen auch zu Chancen, können diese jedoch nicht nutzen. Augsburg bleibt ebenfalls phasenweise gefährlich, zum Ende des zweiten Drittels muss der souveräne Andy Jenike mehrfach eingreifen. Mit zunehmender Spieldauer entwickelt sich ein Spiel auf ein Tor und Ugbekile erzielt 42 Sekunden vor Schluss den verdienten Ausgleich. In der Overtime verwandelt Trevelyan dann einen Rebound für den Extrapunkt der Hausherren.
Das erste Drittel begann mit einer guten Chance für Eric Cornel, der aus dem Slot aber wohl besser auf die andere Seite gezielt hätte, so aber war die Fanghand von Markus Keller im Augsburger Tor da (2.). Im Gegenzug schwächten sich die Roosters nach einem verlorenen Zweikampf und einer berechtigten Strafe wegen Beinstellens selbst – und Augsburg profitierte: Augsburg hielt die Scheibe über eine längere Phase im Drittel, sodass Southorn eine freie Schussbahn bekam und zur frühen Führung für die Gastgeber traf. Andy Jenike war komplett die Sicht versperrt.
Die Roosters ließen sich vom Rückstand aber nicht beeindrucken und kamen über aggressives Forecheck immer besser in die Partie. Im ersten Powerplay für die Sauerländer (7.) hatten Ziegler, Jentzsch und Dal Colle gute Abschlussmöglichkeiten, doch die Präzision im Abschluss fehlte. Ihre zweite Überzahl des Drittels spielten die Gäste dann nicht gut aus und konnten sich bei Jenike bedanken, der nach einem Augsburger Breakaway in einer Szene gleich drei Mal den Shorthander verhinderte (14.). Insgesamt hatten die Roosters im ersten Durchgang mehr vom Spiel – und durch Ziegler die nächste hochkarätige Chance, doch der Stürmer zögerte ein wenig zu lange. So ging es mit dem knappen Rückstand das erste Mal in die Kabinen.
Daran – so viel sei vorweggenommen – sollte sich auch nach 40 Minuten nichts ändern. Augsburg kam druckvoller aus der Kabine, konnte Jenike jedoch nicht vor ernsthafte Herausforderungen stellen. Die Roosters waren zunächst damit beschäftigt, hinten stabil zu stehen, was auch gelang. Anschließend kam das Team von Headcoach Doug Shedden über eine Überzahlsituation zur Spielhalbzeit auch offensiv wieder besser in die Partie, doch Sebok fehlte frei vor Keller aus spitzem Winkel einmal mehr die Präzision. Das galt auch für die nächste Chance des Ungarn, der zwei Minuten später in Unterzahl einen Breakaway hatte, von halbrechts aber nur Kellers Fanghand fand. Fünf Minuten vor der erneuten Pause dann das gleiche Bild: Shinkaruk, dieses Mal von links, war frei vor Keller, abermals war aber dessen Fanghand Endstation. Diese Sequenz war sinnbildlich für das Spiel der Roosters: Sheddens Team erarbeitete sich die Möglichkeiten, im Abschluss fehlte aber dann die Qualität. In der Schlussphase des Mittelabschnitts rückte dann nochmal Andy Jenike in den Mittelpunkt, als er gegen Soramies (36.) und Mitchell (38.) eingreifen musste. Da er das gewohnt souverän erledigte, ging es nach einem torlosen Mittelabschnitt mit weiterhin 0:1 aus Roosters-Sicht in die Kabinen.
Mit zunehmendem Verlauf des letzten Drittels mussten sich die Roosters dann wirklich die Frage gefallen lassen, wie man in dieser Partie immer noch kein Tor geschossen haben konnte. Zweifelsohne machte Keller im Augsburger Kasten ein starkes Spiel, aber letztlich fehlte den Blau-Weißen immer ein Quäntchen im Abschluss: Zwei Powerplays (42. und 46.) ließen die Gäste ungenutzt, zuvor hatte Shinkaruk aus dem Slot abermals zu zentral gezielt. Augsburg beschränkte sich aufs Verwalten und versuchte zu kontern, doch die Roosters waren in den Umschaltmomenten aufmerksam. So entwickelte sich in der Schlussphase ein Spiel auf ein Tor. Elias scheiterte aus der Drehung (52.), Cornel zielte zu hoch (55.) – es sah so aus, als sollten die Sauerländer trotz am Ende 31:21 Schüssen torlos nach Hause fahren. Doch dann nahm Shedden Jenike vom Eis, sein Team spielte mit dem sechsten Feldspieler geduldig – und 42 Sekunden vor Schluss hatte Ugbekile mit einem präzisen Schlenzer von der blauen Linie auch endlich mal das nötige Quäntchen Glück und traf zum längst überfälligen Ausgleich.
Es ging also in die Overtime, in der Dal Colle die erste Chance hatte, doch das Tor fiel auf der anderen Seite: Collins konnte zu leicht vors Tor ziehen, sodass Jenike eingreifen musste. Den Rebound verwertete Trevelyan dann zum Endstand. Den Roosters bleibt immerhin ein Punkt, mit einer besseren Chancenauswertung wäre aber auch deutlich mehr drin gewesen.
IEC: Jenike; Reich – Bender, Eliot; Labrie, Ugbekile; Rausch, Quaas; Broda -Dal Colle, LeBlanc, Jentzsch; Shinkaruk, Cornel, Boland; Schiemenz, Sebok, Ziegler; Elias, Jahnke, Rutkowski
AEV: Keller; Danielsmeier – Southorn, Sacher; Schüle, Rantakari; Renner, Sezemsky; van der Linde – Hakulinen, Collins, Karjalainen; Puempel, Esposito, Mitchell; Andersen, Oblinger, Elias; Trevelyan, Soramies, Hanke
Tore: 0:1, Southorn ( Karjalainen – 02:55 – PP1), 1:1 Ugbekile (Dal Colle, LeBlanc – 59:18 – EQ,EA), 1:2 Trevelyan (Collins, Mitchell – 61:18 – EQ)
SR: Iwert, Hinterdobler
Strafen: IEC 6, AEV 12