Suche

23. Dez 2023

Später Nackenschlag: 2:3 in München

Die Iserlohn Roosters haben auch im dritten Auswärtsspiel hintereinander nicht punkten können und unterlagen nach einem engagierten Auftritt, der mindestens einen Punkt verdient gehabt hätte, und einem späten Gegentreffer mit 2:3 beim EHC Red Bull München.

Spielfilm: München begann wenig überraschend recht druckvoll, doch die Roosters hielten engagiert dagegen, brachten jedoch offensiv recht wenig zustande. Es brauchte einen genialen Moment von Parkes und DeSousa, bei dem letzterer einen genialen Schlenzer von hinter dem eigenen Tor genau auf die Kelle bekam und Jenike keine Chance ließ. Offensiv kam im zweiten Drittel von beiden Teams mehr, doch beide Goalies machten ein gutes Spiel. Die roten Bullen konnten den Ausgleich von Ziegler aber nicht verhindern. Im letzten Drittel legte dann abermals München in Überzahl vor, Schiemenz glich per Konter aus. Zwei Minuten vor Schluss schlenzte Blum die Scheibe dann punktgenau am chancenlosen Andy Jenike vorbei zum 3:2 für die Münchener in die Maschen.

Das vorweihnachtliche Kräftemessen begann auf beiden Seiten sehr verhalten. Beide Teams spielten mit teilweise sehr langen Wechseln, doch so etwas wie ein Spielfluss wollte dabei nicht aufkommen. Die Roosters standen defensiv zwar mehr als solide, konnten jedoch offensiv keine Akzente setzen, während die Münchener im Spielaufbau zu unpräzise agierten. So dauerte bis zur 5. Minute, bis einer der Goalies erstmals ernsthaft eingreifen musste, doch Jenike war gegen DeSousa auf dem Posten. Die Roten Bullen waren nun optisch zwar die etwas aktivere Mannschaft, doch die Sauerländer arbeiteten konzenztriert in der Defensive, sodass zwingende Chancen für die Münchener ebenfalls weiterhin Mangelware blieben. Und wenn doch mal ein Puck seinen Weg auf das Tor der Waldstädter fand, zeigte sich Jenike stets als Herr der Situation. Nach dem ersten Powerbreak agierten die Münchener deutlich zielstrebiger und kamen durch Kastner, der von Hager glänzend in Szene gesetzt wurde, zur ersten großen Torchance des Nachmittags. Aber irgendwie brachte Jenike noch seinen Schoner an den Puck und verschloss das eigentlich leere Tor somit (10.). Nun wagten die Roosters auch offensiv ein wenig mehr und wurden quasi auf dem Fuße bestraft: Nach einem Fehler im Umschaltspiel, konnte DeSousa eine „Pass-Flanke“ von Parkes unbedrängt aufnehmen, Jenike ausgucken und zur Führung für den amtierenden Deutschen Meister einnetzen (12:56). Anschließend waren spielerische Höhepunkte erneut Mangelware, bis Blum knapp zwei Minuten vor Drittelende wegen Beinstellen in die Kühlbox musste. LeBlanc hatte im folgenden Powerplay die Riesenchande zum Ausgleich, doch Niederberger im Kasten der Münchener machte sich richtig breit und die Chance zunichte (19.), so dass die Münchener mit einer verdienten 1:0-Führung in die erste Pause gehen konnten.

Auch zu Beginn des Mittelabschnitts zeigten sich die Münchener weiterhin als das etwas aktivere Team, taten sich aber weiter schwer, die Roosters unter Druck zu setzen, zu konsequent agierten die Waldstädter in der eigenen Zone und der Rückwärtsbewegung. Auch die erste Unterzahl-Situation brachte die Roosters nicht aus dem Konzept, so musste zwar Jenike eine gute Chance der Gastgeber entschärfen (24.), doch im direkten Gegenzug hatte Cornel mit einem Sololauf sogar die Chance zur Führung, aber Niederberger konnte seine Fanghand rechtzeitig ausfahren (25.). Im Anschluss erspielten sich die Bayern nun verstärkt bessere Chancen, sodass der souverän agierende Jenike nun vermehrt in den Blickpunkt rückte. Dies lag jedoch keineswegs an einer nachlassenden Defensivarbeit der Roosters, sondern eher daran, dass nun auch das Team von Doug Shedden verstärkt sein Heil in der Offensive suchte. Das es mit Ziegler eher ein „Arbeiter“, als ein „Techniker“ war, der nach einer langen Durststrecke von spielübergreifend acht Dritteln ohne Tor den verdienten Ausgleich erzielen konnte, war passend zum Spiel beider Mannschaften bis dahin: Niederberger konnte sowohl den Chip-Versuch von Gormley als auch den Schlenzer von Dal Colle jeweils abwehren, doch Ziegler netzte im dann dritten Versuch der Szene zum verdienten Ausgleich ein (27:36). Nach dem Ausgleich kamen nun die Sauerländer immer besser ins Spiel und konnten, wenn auch spielerische Höhepunkte ausblieben, sich nun ihrerseits eine gewisse optische Überlegenheit erarbeiten. Doch auch die Münchener kamen, meist durch Einzelaktionen, durchaus zu ihren Chancen, so dass es den Goalies beider Teams zu verdanken war, dass beide Teams mit einem gerechten 1:1 in die zweite Pause gingen.

Der Schlussmann der Roosters stand dann auch in den ersten Minuten des Schlussabschnittes im Mittelpunkt, da die Roosters die ersten vier Minuten quasi ununterbrochen in Unterzahl agieren mussten. Mehrfach konnte der Goalie mit ausgezeichneten Saves sein Team im Spiel halten, jedoch war auch er in der 45. Minute machtlos, als Hager einen Abpraller von DeSouse im Nachschuss über die Linie drücken konnte (44:30). Die Roosters zeigten sich von dem neuerlichen Rückstand jedoch relativ unbeeindruckt und investierten weiterhin viel, um die Partie offen zu gestalten und gelangten durch Schiemenz per Breakaway-Konter zum verdienten Ausgleich (49:40). Die letzten Spielminuten des Spiels glichen einem Boxkampf, bei dem sich beide Kontrahenten belauern, um den entscheidenden Knockout zu setzen. Sowohl die Bayern, als auch die Sauerländer hatten die Gelegenheit, ihr Team jeweils in Führung zu bringen, doch es waren die Münchener, die fast anderthalb Minuten vor Schluss den entscheidenden Wirkungstreffer landen konnten: Jenike war die Sicht versperrt und hatte somit bei Blums Schuss zentral von der blauen Linie keinerlei Abwehrchance, so dass die Münchener nicht unverdient als Sieger das Eis verließen und sich die Roosters erneut nicht für eine kämpferische und engagierte Leistung belohnen konnten (58:19).


IEC
: Jenike; Reich – Labrie, Eliot; Gormley, Ugbekile; Bender, Thomas; Quaas – Dal Colle, Boland, Ziegler; Schiemenz, Cornel, Jentzsch; Shinkaruk, LeBlanc, Elias; Broda, Jahnke, Rutkowski
RBM
: Niederberger; Allavena – MacWilliam, Bittner;  Almquist, Daubner; Abeltshauser, Blum; Fischer – DeSousa, Hager, Kastner; Krämmer, Eder, Parkes; Ehliz, Smith, Ortega; Varejcka, Heigl, Eisenschmid
Tore
: 0:1 DeSousa (Parkes, Daubner – 12:56 – EQ), 1:1 Ziegler (Dal Colle, Gormley – 27:36 – EQ), 1:2 Hager (DeSousa, Almquist – 44:30 – PP1), 2:2 Schiemenz (Jentzsch – 49:40 – EQ), 2:3 Blum (Almquist – 58:19 – EQ)
SR: Polaczek, Gofman,
Strafen: IEC 6, RBM 8

Aktuelles