Die Iserlohn Roosters waren am Donnerstagabend beim Auswärtsspiel bei den Schwenninger Wild Wings letztlich chancenlos und mussten nach einem 1:5 die Heimreise ohne Punkte antreten.
Spielfilm: Die Partie nahm von der ersten Sekunde an Fahrt auf, Schwenningen konterte in der 2. Minute zur frühen Führung durch Karachun, die Roosters hatten mit Ziegler nach feiner Sebok-Vorlage prompt die Antwort parat. Einem Breakdown in der neutralen Zone hatten die Gäste in der 18. Minute den erneuten Rückstand zu verdanken, Platzer staubte unbehelligt ab. Sieben Sekunden vor Drittelende mussten die Roosters in Unterzahl dann auch noch das dritte Gegentor durch Senyshyn schlucken. Auch im zweiten Durchgang wurde es nicht besser, Schwenningen durfte gleich zu Beginn kontern und stellte durch Trivellato gleich in der 21. Minute auf 4:1. Die Sauerländer mühten sich zwar, kamen aber nicht mehr auf die Anzeigetafel, stattdessen stellte Brown gegen seine alten Teamkameraden kurz vor Schluss in Überzahl noch auf 5:1 (58.).
Das zweitbeste Heimteam der Liga hatte am Vorweihnachtstag seine erst dritte Heimniederlage der Saison hinnehmen müssen – und zeigte von Beginn an, dass es gewillt war, diesen kleinen Makel gegen die Roosters auszumerzen. Die allerdings hielten gut dagegen, sodass sich auf der kleineren Eisfläche mit nordamerikanischen Maßen eine rassige Partie entwickelte, die in der Anfangsphase auch mit Toren nicht geizte: Die Roosters spielten ihren Puckbesitz in der gegnerischen Zone zweimal nicht sauber aus und Schwenningen durfte auf eigenem Eis kontern: Zunächst rettete Jenike noch, beim zweiten Konter binnen einer Minute war er gegen Karachun aber machtlos (2.). Doch die Gäste hatten prompt die Antwort parat: Shinkaruk hielt die Scheibe gut im Drittel, Sebok setzte sich clever durch und bediente Ziegler, der nur noch einschieben musste – der Ausgleich nach knapp 30 Sekunden. Es ging weiter hin und her, die Rooster überstanden die erste Unterzahlsituation der Partie – und schlugen sich kurz vor Drittelende doch noch selbst: In der 18. Minute durften die Gastgeber völlig unbehelligt einen Aufbau fahren, kamen viel zu einfach vor Jenikes Kasten. Der konnte den ersten Versuch noch abwehren, doch niemand war bei Platzer, der zur erneuten Führung für seine Farben abstaubte. Kurz vor der Pause waren die Roosters dann in Unterzahl, nachdem die Scheibe sich denkbar unglücklich aufgestellt hatte und so über die Hochbande flog – Spielverzögerung. Sieben Sekunden vor der Pausensirene spielten die Wild Wings es dann präzise und hatten bei Senyshyns Nachschuss aus dem Slot das nötige Glück. So ging es mit 1:3 aus Iserlohner Sicht in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel schien es, als hätte der späte Gegentreffer seine Spuren hinterlassen, den gleich in der ersten Minute des zweiten Spielabschnitts konnte Schwenningen nach einem Scheibenverlust der Gäste in der Vorwärtsbewegung viel zu einfach kontern. Abermals das gleiche Bild: Den ersten Versuch konnte Jenike noch abwehren, beim Nachschuss von Trivellato war der nicht zu beneidende Roosters-Goalie dann machtlos. Seine Vorderleute machten ihre Sache eigentlich ganz gut, ließen jedoch Zwingendes vor dem Tor vermissen – ein Pfostentreffer von Bender war die Ausnahme (38.). Die Schwenninger konnten sich mit der Führung im Rücken dann darauf verlassen, auch die kleinsten Fehler der Roosters mit schnellem und präzisen Umschaltspiel zu bestrafen. Doch weil die Sauerländer zumindest die nötige Härte im Spiel hatten und auch Jenike seine Sache solide machte, fiel kein weiterer Treffer.
Das gleiche Bild dann auch im Schlussabschnitt. Die Roosters agierten im Forecheck nochmal deutlich aggressiver und hatten auch gute Umschaltmomente – vor dem Kasten war dann aber bei Top-Goalie Eriksson oder einem Schwenninger Schläger oder Körperteil Schluss. Mit zunehmender Spieldauer verloren die Sauerländer dann sichtlich den Glauben daran, bei starken Schwenningern noch etwas holen zu können. Den Schlusspunkt der Partie setzte dann – ausgerechnet – Ex-Rooster Chris Brown im Powerplay zum 1:5 (58.) aus Sicht seiner ehemaligen Teamkollegen.
IEC: Jenike; Becker – Gormley, Ugbekile; Labrie, Eliot; Bender, Quaas – Dal Colle, LeBlanc, Boland; Schiemenz, Cornel, Jentzsch; Shinkaruk, Sebok, Ziegler; Elias, Jahnke, Rutkowski
SWW: Erkisson; Brenner – Boyle, Dziambor; Marshall, Trivellato; Larkin, Spornberger, Bassen – Senyshyn, Platzer, Karachun; Brown, Pfaffengut, Hungerecker; Uvira, Neumann, Feist; Görtz, Olimb, Reisnecker
Tore: 0:1 Karachun (Senyshyn – 1:56 – EQ), 1:1 Ziegler (Sebok, Shinkaruk – 2:16 – EQ), 1:2 Platzer (Senyshyn, Marshall – 17:46 – EQ), Senyshyn (Platzer, Uvira – 19:52 – PP1), 1:4 Trivellato (Reisnecker, Görtz – 20:50 – EQ), 5:1 Brown (Pfaffengut, Boyle – 57:37 – PP1)
SR: Rohatsch, Pálkövi
Strafen: IEC 39, SWW 10