Gestern noch Anlaufstelle für Zehntausende Jecken, heute für das Auswärtsspiel der Iserlohn Roosters bei den Kölner Haien (19:30 Uhr, live bei Magenta Sport) wieder Eishockey-Arena: Die Lanxess-Arena in der Domstadt ist bekanntlich sehr wandelbar – und war bisher für die Sauerländer ein gutes Pflaster. Ebenfalls an einem Dienstagabend gewann das Team von Headcoach Doug Shedden im ersten Spiel des Jahres mit 4:3 nach Penaltyschießen in der Domstadt. Die beiden Aufeinandertreffen am Seilersee gingen hingegen an die Haie, sodass es in den bisherigen drei Begegnungen der beiden Teams nur Auswärtssiege gab. Shedden hätte nichts dagegen, wenn das so weitergeht: „Es geht jetzt auf den Endspurt und da brauchen wir jeden Punkt. Wir haben beim letzten Spiel in Köln gesehen, dass die Haie insbesondere in ihrer eigenen Arena einen sehr großen Druck aufbauen können. Aber wir haben auch gezeigt, dass wir diesem Druck standhalten können“, sagt der Kanadier.
Seine Mannschaft hatte während der Länderspielpause in der vergangenen Woche bis einschließlich Donnerstag frei und steht seit Freitag wieder auf dem Eis. „Es tat sehr gut, den Kopf nochmal ein wenig freizubekommen – jetzt wollen wir auf den letzten Metern alles rausholen, das merkt man auch im Training“, sagt Kapitän Hubert Labrie.
Im Gegensatz zu seinen neuen Teamkollegen schuftete Neuzugang Nick Ritchie nach einem vielversprechenden ersten Wochenende die gesamte Woche über – unter den wachsamen Augen seines Coaches. „Er hat von Anfang an gezeigt, dass er uns eine Extraportion Physis und Präsenz geben kann. Selbst wenn er nicht an der Scheibe ist, zieht er die Aufmerksamkeit der Verteidiger auf sich und gibt seinen Nebenleuten ein bisschen mehr Platz“, erklärt Shedden und fügt an: „Nick hat vor seinem Wechsel zu uns nur zehn Spiele auf der größeren europäischen Eisfläche absolviert, deshalb war es wichtig, dass er noch ein paar Tage extra hatte, um sich daran zu gewöhnen.“
Weil die Nationalspieler Taro Jentzsch und Cedric Schiemenz (mit dem DEB-Team beim Lehrgang in der Slowakei) und Balazs Sebok (mit Ungarn in der Olympia-Qualifikation gegen Spanien und Litauen erfolgreich) unbeschadet von ihren Länderspielen zurückkamen, hat Shedden abermals die Qual der Wahl, mindestens zwei Akteure werden Sprung in den Kader nicht schaffen. „Es ist nie schön, wenn man einem Profi mitteilen muss, dass er nicht spielt. Die Jungs zeigen alle, dass sie unbedingt spielen wollen und gehen professionell mit der Situation um“, sagt Shedden mit Blick auf die komfortable Personalsituation.