Die Iserlohn Roosters haben Ihr Halbfinale beim TIMOCOM NRW-Cup in Krefeld gegen die Gastgeber von den Krefeld Pinguinen mit 4:2 (2:1, 2:1, 0:0) gewonnen. Die Tore für die Blau-Weißen erzielten Nieleck, Dal Colle, Troock und Virtanen.
Die Roosters begannen im Vergleich zum Test-Wochenende in Südtirol, das man in der vergangenen Woche mit fest zugeteilten Reihen absolvierte, komplett durchgewürfelt und rotierten sowohl in der Defensive als auch in der Offensive konsequent durch.
Als Folge fanden die Sauerländer nur schwer ins Spiel, während die Pinguine in ihrem ersten Heimspiel der Saisonvorbereitung hochmotiviert begannen und in der Anfangsphase mehr vom Spiel hatten: Nach dem ersten Wechsel, bei dem Dal Colle eine Alberg-Hereingabe knapp verpasste, kam offensiv erstmal nicht viel von den Roosters – dafür umso mehr von den Krefeldern. Zunächst musste Andy Jenike gegen Fischer und Lessio, die denkbar knapp verpassten nicht eingreifen (3.), dann brachte der Roosters-Schlussmann sein gesamtes Können gegen eine Doppelchance auf (5.).
In der 9. Minute dann der verdiente Krefelder Führungstreffer, Hops hielt die Kelle in einen Schlenzer von Ex-Rooster Philipp Riefers, Jenike war machtlos. Dafür blieb er beim Alleingang gegen Cerny zwei Minuten später Sieger, im Anschluss durften die Roosters dann in Überzahl ran. Ein Tor fiel zwar nicht, aber über ein stabiles Powerplay kamen die Gäste nun auch offensiv ins Spiel. Erst verpasste Alberg nach starker Rutkowski-Vorlage zentral aus dem Slot (13.), doch zwei Minuten später sah Osburn mit einem genialen Pass quer durchs Drittel Nieleck vor dem Tor, der nur noch zum Ausgleich einschieben musste (15.). Offensiv war nun von den Gastgebern nicht mehr viel zu sehen, stattdessen wieder die Roosters, dieses Mal im Powerplay – und das in einer bekannten Formation: Boland legte neben das Tor auf Cornel, dessen Querpass fand Dal Colle, der abermals nur einschieben musste. Bereits das zweite schön herausgespielte Tor der Roosters an diesem Nachmittag (17.). Weil die Krefelder ihrerseits ihr erstes Powerplay im Anschluss ungenutzt ließen, ging es mit einer 2:1-Führung für den IEC in die Kabinen.
Nach Wiederbeginn zunächst ein ähnliches Bild wie zu Spielbeginn: Krefeld machte Druck, die Roosters mussten sich erst finden. Der einzige Unterschied: Chancen waren Mangelware. Langsam, aber sicher fanden dann auch die Iserlohner offensiv wieder statt, zunächst näherte sich Jentzsch an (28.) und im nächsten Angriff machten die Roosters dann die neutrale Zone dicht, schalteten schnell um und Troock überwand Bick im Krefelder Kasten mit einem platzierten Schuss in den Winkel – 3:1 für den IEC, der Assist kam von Lennard Nieleck, der damit seinen zweiten Scorerpunkt der Partie sammelte. Eine Minute später zeigte Virtanen seine feine Technik und zog vom Bully weg unaufhaltbar nach innen, doch sein Handgelenkschuss flog knapp am Tor vorbei.
Dann wieder Krefeld: Flaake hielt seinen Schläger in einen Riefers-Schlenzer und fälschte so unhaltbar zum 2:3-Anschluss ab (32.) – der zweite Assist für den ehemaligen Roosters-Verteidiger zeigte, dass die Präsenz des Shedden-Teams im Slot vor dem eigenen Tor noch ausbaufähig ist. Das Umschaltspiel hingegen lief unabhängig von den Formationen schon sehr flüssig, das nächste Beweisstück war ein Konter von Jentzsch und Troock, abermals aus der neutralen Zone heraus, an dessen Ende Bick einen Monstersave auspacken musste, für den er in der YAYLA-Arena mit Sprechchören bedacht wurde (33.). Zum Ende des Drittels hin beschränkten sich die Roosters auf Stabilität vor dem eigenen Tor – bis Virtanen seinen Gegenspieler genau im richtigen Moment unter Druck setzte, die Scheibe klaute und das Eins gegen Eins gegen Bick mit einem Touch im richtigen Moment durch die Schoner des Krefelder Goalies gewann (37.). Somit stand es zur zweiten Drittelpause 4:2.
Daran sollte sich im weiteren Spielverlauf auch nichts mehr ändern, aber der Reihe nach: Das Drittel begann mit einer Überzahl für die Roosters, im Aufbau wurde Jentzsch unglücklich getroffen und musste die Partie verlassen. Mindestens für die morgige Partie gegen Köln wird der Stürmer ausfallen, alles weitere wird sich im Laufe der Woche zeigen. Zurück zum Spiel: Die aus dieser Szene resultierende doppelte Überzahl ließen die Roosters ungenutzt (46.). Viel mehr passierte zunächst nicht – die Iserlohner beschränkten sich aufs Verwalten und spielten ihre Umschaltsituationen nicht konsequent genug zu Ende. Mitte des letzten Drittels ging es dann aber auf einmal rund vor Jenikes Kasten, als er und seine Vorderleute insgesamt ein 3 gegen 5 überstehen mussten – dank zweier Paraden des Goalies gelang das auch. Zwei Minuten vor Schluss nahmen die Krefelder dann ihren Goalie vom Eis, ein Treffer fiel jedoch nicht mehr.
Einen Schönheitspreis gewannen die Roosters mit dieser Partie nicht, aber in den wichtigen Momenten war das Shedden-Team da und zog so letztlich verdient ins Finale des TIMOCOM NRW-Cups ein. Dort treffen die Iserlohner am Sonntagabend an gleicher Stelle um 17 Uhr auf die Kölner Haie.