Spielfilm: Die Roten Bullen sind nach dem frühen Doppelschlag das überlegene Team und mit einem eiskalten Konter in eine Iserlohner Drangphase hinein mit einer etwas zu hoch ausgefallenen 3:0 Führung nach den ersten 20 Minuten. Der zweite Durchgang geht klar an das Heimteam, welches mit dem Team aus München beinahe zu jeder Zeit auf Augenhöhe agiert, sich in das Spiel zurück arbeiten und zum 3:3 ausgleichen konnte. Mit Beginn des Schlussabschnittes machen entschlossen agierende Roosters aus Augenhöhe nun Überlegenheit und können sich mit der Führung zum 5:4 belohnen. Im Stile eines Spitzenteams nutzen die Gäste zwei Unaufmerksamkeiten der inzwischen verletzungsbedingt ausgelaugt wirkenden Roosters-Abwehr und gehen erneut in Führung und entscheiden die Partie mit einem Epty-Net-Goal zum 5:7 endgültig.
Den besseren Start erwischten die Gäste aus München, die mit dem ersten konstruktiven und schnell vorgetragenen Angriff des Spiels die frühe Führung durch Eisenschmid für sich verbuchen konnten (2:06). Kurz darauf hatte Abeltshauser die Möglichkeit, auf 2:0 zu erhöhen, doch Jenike machte sich breit und vereitelte die Chance. München war auch in der Anfangsphase weiterhin die überlegene Mannschaft, sodass das Team von Shedden auf Konter lauern musste. Alberg kam nach einem solchen Konter zur ersten nennenswerten Chance für das Heimteam, doch sein Schuss landete in Niederbergers Fanghand (4:14). Die Roten Bullen trugen mit hohem Tempo den nächsten Konter vor, konnten so die unsortierte Roosters-Defensive erneut aushebeln und kamen durch Eder zum 2:0 (5:04), erneut war Jenike chancenlos. Beim hohen Tempo blieb es danach auch weiterhin und die Roosters waren weiter bemüht, in die Partie zu finden, doch die Gäste aus Bayern agierten in dieser Phase den entscheidenden Tick cleverer und gewannen die wichtigen Zweikämpfe. Zwar kamen die Roosters auch zu Chancen, beispielsweise durch Gersich, nach einem Alleingang (8:57), doch diese wurden meist überhastet abgeschlossen, so dass Niederberger, der das Gäste-Gehäuse hütete, kaum ernsthaft gefordert wurde. Auch Virtanen fand, nach dem bisher besten Angriff der Iserlohner, der in Dietz seinen Ausgangspunkt hatte, seinen Meister im Münchener Schlussmann (11:16). Das Ton angebende Team blieben denoch weiterhin die Münchener, während die Blau-Weißen sich aufs Kontern Kontern verlegten und dabei auch immer mal Abschlüsse hatten (Boland, 14:44). Die größte Chance der ersten 20 Minuten hatte Gersich, doch nach einem Abpraller wurde der Winkel zu spitz (18:47). Gerade, als es schien, dass das erste Heimtor der Saison nur eine Frage der Zeit sei, konterten die Bullen und schlossen einen Spielzug über Rieder durch Ehliz eiskalt zum 0:3 ab (19:08). Die Gäste-Führung nach 20 absolvierten Minuten ging in Ordnung, fiel dennoch möglicherweise um ein Tor zu hoch aus.
Doug Shedden schien jedoch die richtige Mixtur für den Pausentee gefunden zu haben, denn mit Beginn des Mittelabschnittes spielte in der ausverkauften Balver-Zinn-Arena nur ein Team – und das kam nicht aus München. Dem Hauptbeauftragen für Energieleistungen war es vorbehalten, das erste Saisontor der Iserlohn Roosters zu erzielen: Nach einer Jentzsch-Vorlage guckte die #52 den Gäste-Goalie aus, netzte zum Anschlusstreffer ein und ließ das Lager der Blau-Weißen das erste Mal an diesem Abend jubeln (21:43) – zuvor hatten die Münchener noch die Latte getroffen, es ging mit Wiederbeginn rauf und runter. Die Balver Zinn Arene bebte noch vom Torjubel, da klingelte es zum zweiten Mal im Gästetor: Burke spielte erneut Ziegler frei, dessen Schuss zwar von Niederberger geblockt werden konnte, doch Troock ließ sich die Chance nicht nehmen und verkürzte auf 2:3 (22:10). Auch das erste Penalty-Killing der Roosters konnte den Eindruck nicht verfälschen, dass die Waldstädter in der ersten Hälfte des zweiten Drittels mit dem Gästeteam zu jeder Zeit mithalten konnten, agierte das Heimteam physisch nun deutlich konsequenter und in der Defensivarbeit konzentrierter. Die Münchener waren nun gezwungen, deutlich mehr zu investieren, doch insgesamt ging der Mittelabschnitt eindeutig an das Heimteam und das 2:3 nach 40 Minuten war nun für die Roten Bullen eher schmeichelhaft, aufgrund ihres überzeugenden ersten Drittels jedoch auch in Ordnung, vor allem, da Gersich kurz vor Ende des Dritteks erneut das Glück fehlte und das 3:3 auf seiner Kelle hatte (38:06). Dann gab es den ersten großen Aufreger des Spiels: Nach einem unsauberen Check von Eder musste Burke mit Hilfe des Teamarztes das Eis verlassen. Anschließend hatte das Shedden Team Gelegenheit zu einer fünfminütigen Überzahl und Dal Colle konnte noch mit der Schlusssirene des Mittelabschnittes zum umjubelten Ausgleich einnetzen (39:59).
Begünstigt von der weiterlaufenden Überzahl startet das Shedden-Team druckvoll in das letzte Drittel, doch zu einem weiteren Tor reichte es leider nicht mehr. Die Roosters mussten neben dem in der Kabine gebliebenen Burke auch auf Branden Troock verzichten, der einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen hatte und nicht weiterspielen konnte. Und es kam sogar noch schlimmer, die Roosters ließen in ihrer Intensität nur einen kurzen Augenblick nach, wodurch die Gäste aus Bayern ihre individuelle Klasse ausspielen und zur erneuten Führung einnetzen konnten. Dieses Mal war es DeSousa, der die Scheibe am chancenlosen Jenike vorbei brachte (44:39). Wieder schien das Momentum des Spiels zu kippen, zu überraschend kam die Führung der Gäste zu diesem Zeitpunkt. Shane Gersich scherte sich kurz darauf jedoch nicht um das Momentum, schnappte sich in Überzahl die Scheibe und drückte sie an Niederberger vorbei ins Münchener Gehäuse – 4:4 (46:49)! Und die Roosters blieben weiterhin am Drücker, stellten das Gästeteam vor Probleme und suchten immer wieder die Möglichkeit zum Abschluss. Dieser Mut wurde belohnt, Boland bekam nach einem Alleingang einen Penalty zugesprochen und verwandelte diesen höchst abgezockt zur erstmaligen und mittlerweile vollkommen verdienten Führung (50:01). Doch mit dem Momentum war es so eine Sache an diesem Abend. Wieder nutzten die Münchener eine kleine Unaufmerksamkeit der Rosters-Abwehr kamen zum Ausgleich durch Weber (54:19). Damit nicht genug, noch waren die Waldstädter dabei, sich zu berappeln, da führten nun die Münchener. Dieses Mal war es der starke Hirose, der Jenike zur erneuten Gäste-Führung überwinden konnte (54:47). Zwar warfen die Männer um Kapitän Hubert Labrie weiterhin alles rein, konnten sich für ihre Bemühungen doch leider nicht belohnen und kassieren noch den Emptynetter zum 5:7.
IEC: Jenike; Hane – Dietz, Ugbekile; Labrie, Osburn; Jobke, Huss; Nieleck – Boland, Cornel, Dal Colle; Ziegler, Burke, Troock; Virtanen, Gersich, Jentzsch; Rutkowski, Saffran, Alberg
RBM: Niederberger; Wolf – Abeltshauser, Blum; Johansson, Lancaster; Daubner, Weber; Fischer – Rieder, Hager, Ehliz; Krämmer, Kastner, Eder; Hirose, DeSousa, Eisenschmid; Varejcka, Smith, Oswald
Tore: 0:1 Eisenschmid (Hirose – 2:06 – EQ), 0:2 Eder (Kastner – 5:04 – EQ), 0:3 Ehliz (Rieder – 19:08 – EQ), 1:3 Ziegler (Jentzsch – 21:43 – EQ), 2:3 Troock (Burke, Ziegler – 22:10 – EQ), 3:3 Dal Colle (39:59 – PP1), 3:4 DeSousa (Hirose – 45:06 – EQ), 4:4 Gersich (46:49 – PP1), 5:4 Boland (PS), 5:5 Weber (Rieder – 54:19 – EQ), 5:6 Hirose (DeSousa – 54:47 – EQ), 5:7 DeSousa (59:34 – EQ, EN)
SR: Gofman, Polaczek
Strafen: IEC 6, RBM 35
Zuschauer: 4967 (ausverkauft)