Die Iserlohn Roosters haben ihr letztes Spiel des Jahres mit 4:7 gegen die Kölner Haie verloren, die eindrucksvoll zeigten, wieso sie aktuell die wohl beste Mannschaft Deutschlands sind.
Die Iserlohn Roosters fanden gut in die Partie und setzten früh erste offensive Akzente. Wood prüfte Kölns Schlussmann mit dem ersten Abschluss, kurz darauf wurde der Winkel für Camara bei seinem Versuch jedoch zu spitz. Die Haie antworteten mit einer eigenen Druckphase, taten sich dabei zunächst aber schwer, wirklich zwingend vor das Tor zu kommen. Erst Schnarr aus kurzer Distanz sowie Kammerer aus dem Slot stellten Hane erstmals ernsthaft auf die Probe. In einer insgesamt temporeichen Begegnung mit wenigen Unterbrechungen meldeten sich auch die Roosters immer wieder gefährlich an. Radionovs zog von der blauen Linie ab, ehe das erste Powerplay der Gastgeber die Führung brachte: Nach missglückten Schussversuch von Boland reagierte Cornel am schnellsten und verwertete den Abpraller zum 1:0. Die Antwort der Kölner ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Mit verdeckter Sicht für Hane glich Müller wenig später per Schlenzer von der blauen Linie aus. Auch danach blieb das Spiel intensiv. Cornel verpasste nach schöner Kombination mit Camara die erneute Führung, wenig später scheiterte Camara selbst aus dem Slot, während Thomas bei einem Solo keinen Erfolg hatte. Köln suchte sein Glück häufig mit Distanzschüssen, die immer dann gefährlich wurden, wenn es den Roosters nicht gelang, den Slot konsequent zu räumen. Auf der Gegenseite ließ Jentzsch eine weitere gute Gelegenheit zum 2:1 liegen.Nach 20 Minuten stand somit ein leistungsgerechtes Unentschieden auf der Anzeigetafel – auch wenn die Roosters in dieser Phase durchaus Chancen hatten, mit einer knappen Führung in die Pause zu gehen.
Der Mittelabschnitt begann aus Iserlohner Sicht erneut vielversprechend. In Überzahl präsentierten sich die Roosters erneut gut organisiert, ließen die Scheibe sicher laufen und belohnten sich: Ugbekile hämmerte den Puck mit einem wuchtigen Schlagschuss zur erneuten Führung ins Netz. Auch in den Minuten danach blieb der IEC konzentriert und engagiert, während Köln zunächst nach einer Antwort suchte. Diese fand der KEC wenig später, als es den Haien gelang, Sennhenn frei zu spielen. Hane war bei dessen Abschluss aus kurzer Distanz chancenlos, der Ausgleich war die Folge. In der Folge entwickelte sich eine temporeiche Partie, in der beide Teams mit hohem Einsatz agierten, ohne sich zunächst klare Vorteile zu erspielen. Hane zeichnete sich mehrfach aus, unter anderem mit einem starken Save gegen Kammerer sowie wenig später gegen Niedenz, der die Kölner Führung auf dem Schläger hatte. Kurz darauf kippte das Drittel dennoch zugunsten der Gäste: Eigentlich hatten die Roosters eine Druckphase, doch Tuomie stibitzte den Puck und am Ende einer präzise und druckvoll ausgespielten Umschaltsituation erzielte Macinnis das 3:2. Quasi mit dem nächsten Angriff bauten die Haie weiter Druck auf, die Roosters bekamen die Scheibe nicht aus dem Drittel und Vittasmäki erzielte mit einem platzierten Distanzschuss das 2:4 (35.) Die Haie belohnten sich nun für einen äußerst konzentrierten und hochklassigen Auftritt, spätestens nach dem 5:2 (abermals nach einem Konter) durch Aubry war die Partie endgültig zu Gunsten der Domstädter gekippt. Die Roosters zeigten jedoch Moral und kamen kurz vor der zweiten Pause noch einmal heran: Cornel verkürzte noch vor der Pausensirene mit seinem Treffer auf 3:5 und hielt die Partie zumindest ergebnistechnisch offen – es war aber klar, dass es gegen diese Haie ein langer Weg zurück werden wurde.
Etwaige Hoffnungen in diese Richtungen hatten sich kurz nach Wiederbeginn erledigt: Kammerer stellte mit einem Doppelschlag binnen fünf Minuten auf 7:3 für die Haie – die Partie war entschieden. In der Folge verwalteten die Haie das Spiel souverän, immerhin kassierten die Sauerländer in Unterzahl keinen weiteren Treffer. Auch in Überzahl gelang es den Roosters nicht mehr, Ergebniskosmetik zu betreiben – erneut war Brückmann gegen Cornel zur Stelle. So brachten die Haie die Partie kontrolliert über die Zeit, auch wenn Camara noch das vierte Roosters-Tor gelang (59:36). Am Ende stand für die Roosters eine leistungsgerechte Niederlage gegen das Team der Stunde, das einfach eine Nummer zu groß war an diesem Abend.
IEC: #32 Hane; #92 Jenike – #79 Ugbekile, #56 Norell; #26 Niehus, #3 Wood; #55 Huss, #20 Erkamps; #7 Radionovs – #10 Boland, #41 Eisenmenger, #27 Thomas; #36 Camara, #18 Cornel, #71 Fischbuch; #75 Napravnik, #17 Salsten, #90 Jentzsch; #8 Geiger, #22 Neumann, #11 Törnqvist
KEC: #90 Brückmann; #45 Ancicka – #57 Brady, #91 Müller; #47 Vittasmäki, #22 Glötzl; #17 Sennhenn, #13 Kemiläinen; #26 Uher – #10 Kero, #76 Schnarr, #63 Russell; #19 Storm, #15 Aubry, #78 Bokk; #9 Kammerer, #21 Tyrväinen, #46 Niedenz; #62 Tuomie, #11 MacInnis, #5 van Calsten
Tore: 1:0 Cornel (Napravnik, Thomas – 8:13 – PP1), 1:1 Müller (Kammer, Niedenz – 9:33 – EQ), 2:1 Ugbekile (Thomas, Napravnik – 22:31 – PP1), 2:2 Sennhenn (Kemiläinen, Tuomie – 26:08 – EQ), 2:3 MacInnis (Tuomie, Müller – 32:58 – EQ), 2:4 Vittasmäki (Schnarr, Austin – 34:24 – EQ), 2:5 Aubry (Bokk, Storm – 36:56 – EQ), 3:5 Cornel (Fischbuch, Camara – 39:36 – EQ), 3:6 Kammerer (Russell, Schnarr – 41:37 – EQ), 3:7 Kammerer (Niedenz – 45:42 – EQ), 4:7 Camara (Fischbuch, Cornel – 59:36 – EQ)
SR: MacFarlane; Hunnius
Strafen: IEC 2, KEC 4
Zuschauer: 4967 (ausverkauft)