ERC Ingolstadt – Iserlohn Roosters 3:1 (0:0/0:1/3:0)
Ingolstadt – Ohne den leicht angeschlagenen Nick Petersen, dafür mit Brodie Dupont in Reihe eins an der Seite von York und Wruck, müssen sich die Iserlohn Roosters in Ingolstadt mit 1:3 geschlagen geben, machen kämpferisch und spielerisch trotzdem eine herausragende Partie. Schlimmer als die Niederlage aber könnte eine mögliche Verletzung von Mathias Lange sein, der nach dem zweiten Ingolstädter Gegentreffer auf dem Eis liegen blieb und ausgetauscht werden musste.
Schnell, schneller, Ingolstadt vs. Roosters. Abschnitt eins war das beste erste Drittel der Sauerländer in der gesamten Serie. Allerdings gilt es festzuhalten, dass beide Teams den Zuschauern in der Saturn-Arena Playoff-Hockey auf hohem Niveau präsentierten. 3:39 Minuten dauerte es bis zu ersten Unterbrechung, da hatten beide Mannschaften schon die ersten gefährlichen Chancen vor Lange und Pielmeier. Die Roosters fanden besser ins Match als je zuvor, bestimmten die Anfangsminuten, bevor der ERC drei, vier Minuten das Momentum und die erste ganz gefährliche Gelegenheit von Buck auf seiner Seite hatte. Anschließend blieb das Match ausgeglichen. Beide Teams hatten druckvolle Momente im gegnerischen Drittel, beide wirkten abgeklärt in der Defensive. Die besten Gelegenheiten der Sauerländer hatten Whitmore in der 6. Spielminute, Raedeke urplötzlich allein vor dem gegnerischen Tor und Dupont mit Wruck und Sullivan nach 16 Minuten.
Auch die erste Unterzahl im Match überstanden die Roosters zum Drittelende ohne große Probleme, waren im Mittelabschnitt dank eines guten Auswärtsspiels angekommen und steigerten sich weiter, hilfreich unterstützt vom ERC Ingolstadt. Einerseits schafften es die Gastgeber im gesamten zweiten Drittel nicht ihr druckvolles Forechecking aufs Eis zu bringen, andererseits leistete sich der amtierende Meister im zweiten Überzahlspiel dank eines klugen Forechecks von Bassen, einer schnellen Scheibenübernahme inklusive Pass von Teubert und einem grandiosen Konter von Macek den verdienten Führungstreffer der Roosters zum 1:0 (23.). Dieses Tor war ein Rückschlag für den ERC, der sich mühte, aber die Blau-Weißen nie in der eigenen Zone dramatisch einschließen konnte – im Gegenteil sogar. Die Roosters entwickelten sich mehr und mehr zur druckvolleren Mannschaft, hätten durch Raedeke und York ein oder sogar zwei weitere Tore verbuchen können, scheiterten aber, genauso wie die Panther auf der anderen Seite, an zwei sehr guten Goalies.
Mit einem knappen Vorsprung ging es für den IEC in den Schlussabschnitt, der sich allerdings früh, zu früh in nichts auflöste. Schuss Ingolstadts aufs Tor von Mathias Lange, kein Icing, von der Bande kam der Puck zurück, Button wurde überlaufen von Taticek, der Lange aussteigen ließ und zum 1:1 traf (44.). Anschließend wurden die Sauerländer ungeduldiger, drängten offensiv ein wenig zu sehr in Richtung des Ingolstädter Tors. Die Folge: Zwei, drei Panther-Konter und ein Zuordnungsfehler knapp 13 Minuten vor Schluss, den Laliberte zum 2:1 nutzte. In der gleichen Situation blieb Keeper Lange auf dem Eis liegen, hielt sich das Bein, wollte zunächst weiterspielen, musste aber zwei Minuten später doch das Eis verlassen, konnte sein rechtes Bein nicht belasten. Dshunussow musste zwischen die Pfosten und hatte eine 3:5-Unterzahl gegen sich. Teubert und Sylvester saßen auf der Strafbank und dennoch überstanden die Sauerländer diese Situation, blieben im Spiel. Noch knapp elf Minuten waren an diesem Nachmittag noch auf der Uhr aber der erneute Ausgleich wollte trotz des besten Playoff-Matches der Serie nicht gelingen. Zwar hatten Whitmore und Raedeke noch die Möglichkeit, scheiterten aber am überragenden Pielmeier. Auch im Powerplay gelang den Roosters nicht der Ausgleich, Petersen fehlte, zudem war das Eis weicher als normal, was es nicht einfacher machte. 1:36 Minuten vor dem Ende ging Dshunussow vom Eis, Laliberte nutzte 21 Sekunden vor Ende die Chance zum 3:1 ins leere Tor. „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat vielleicht ihr bestes Spiel der Serie gespielt, am Dienstag geht es weiter“, so Cheftrainer Jari Pasanen nach der Partie.
Die Statistik:
ERC: Pielmeier – Köppchen, Picard; Frieen, Schopper; Kohl, Brocklehurst; Kronthaler – Ross, Boucher, Brooks; Buck, Taticek, MacMurchy; Hahn, Laliberte, Greilinger; Hager, Gawlik, Davidek
Roosters: Lange (ab 49:19) Dshunussow – Jares, Teubert; Sullivan, Liwing; Button, Lavallée; Orendorz – York, Wruck, Petersen; Raedeke, Sylvester, Macek; Foster, Friedrich, Whitmore; Basen, Connolly, Blank
Schiedsrichter: Brill (Zweibrücken), Rohatsch (Kempten)
Tore: 0:1 (22:46) Macek (4:5), 1:1 (43:17) Taticek (Buck, Köppchen), 2:1 (47:46) Laliberte (Köppchen, Greilinger), 3:1 (59:39) Laliberte (EN)
Strafen: ERC: 10; Roosters: 10 + 10 (Dupont)
Zuschauer: 4.817 (darunter 400 Iserlohner)
Foto: Stefan Bösl