Lausanne HC – Iserlohn Roosters 3:1 (0:0/0:1/3:0)
Yverdon-les-Bains – Das war unnötig. Nach einem richtig guten zweiten Testspiel beim Coupe-des-Bains in der Westschweiz mussten sich die Iserlohn Roosters dem HC Lausanne mit 1:3 geschlagen geben. Zwar kontrollierten die Sauerländer die Partie über weite Strecken, waren die bessere Mannschaft, in der Schlussphase aber verhinderten unnötige Strafminuten den zweiten Vorbereitungserfolg.
Anders als im ersten Turniermatch starteten die Roosters wach und aufgeräumt in die Partie. Schon der Auftaktabschnitt stellte unter Beweis, langsam scheint sich die Mannschaft zu finden. Die Reihenkombinationen harmonierten von Minute zu Minute besser. Auch deshalb waren die Sauerländer in den ersten zwanzig Minuten die bessere Mannschaft, hätten eigentlich mit einem Treffer in Führung liegen können, allein im Abschluss präsentierte sich das Daum-Team nicht kaltschnäuzig genug. Das stellte nach gut drei Minuten Marko Friedrich unter Beweis, der nach schönem Zuspiel von Florek an Lausannes Keeper Zurkirchen scheiterte. Der Schweizer Gegner kam nach fünf Minuten besser in die Partie, als Loic Sebastian Dahm im Tor der Iserlohner prüfte, aber genauso am Dänen scheiterte, wie seine Mannschaftskollegen in einer anschließenden 5:3-Überzahl, als Trupp und der auffällige Yeo auf der Strafbank saßen. Der Ex-Straubinger war es auch, der acht Minuten vor Drittelende mit seinem Pass auf Matsumoto fast das 1:0 vorbereitet hätte, Lausannes Schlussmann aber reagierte hervorragend. Bemerkenswert Lautenschlagers fairer Open Ice-Hit knapp sechs Minuten vor Drittelende. Mutig zeigte der Youngster, dass er um einen Platz im Team der Roosters kämpfen will.
Acht mitgereiste Iserlohner Fans erleben auch im Mittelabschnitt ihre Mannschaft als das bessere Team. Spätestens nach Weidners Führungstreffer ist das auch auf der Anzeigetafel verbrieft (28.). In Szene gesetzt von Florek und Smothermann schließt der Deutsch-Kanadier eiskalt ab. Bereits vorher hätte Caporusso per Schlagschuss die Blau-Weißen in Führung bringen können. Er war es auch, der im Zusammenspiel mit Jon Matsumoto kurz vor Drittelende für die 2:0-Führung hätte sorgen können. Beide scheiterten aber an Zurkirchen. Glück hatte Dahm, der einen Schlagschuss aus kurzer Distanz genau auf die Rippen bekam. Die Partie musste anschließend für mehrere Minuten unterbrochen werden, dann aber konnte Dahm weiterspielen, um nur zwei Minuten später, in der einzigen Druckphase des Gegners, noch einmal an gleicher Stelle getroffen zu werden – glücklicherweise erneut ohne Konsequenzen.
Im Schlussdrittel sah alles nach dem zweiten Iserlohner Vorbereitungssieg aus – bis zur 57. Minute. Dann glich Vermin für den Nationalleague-Club aus Lausanne, offiziell in Unterzahl spielend, aus. Sein Teamkamerad Torrey Mitchell saß auf der Strafbank, als eine Strafe gegen die Waldstädter angezeigt wurde. Lausanne nahm den Keeper zugunsten eines fünften Feldspielers vom Eis und verbuchte das 1:1. Damit war eine Partie ausgeglichen, die die Sauerländer eigentlich im Griff zu haben schienen. Als 189 Sekunden vor dem Ende Turnbull wegen eines hohen Stocks auf die Strafbank musste, hatten die Schweizer sogar die Chance zum Siegtreffer im Powerplay und nutzen sie. Weidners Schläger war gebrochen, Dustin Jeffrey erkannte die Situation sofort und ließ Dahm keine Chance. Cheftrainer Rob Daum nahm zwar seinen Torhüter noch einmal vom Eis, der Ausgleich aber blieb den Roosters versagt. Stattdessen traf erneut Jeffrey in einer unübersichtlichen Situation, als Camara sich im Mittelkreis prügelte, zum 3:1-Endstand.
Die Statistik:
Roosters: Dahm – Martinovic, Fischer; Yeo, Orendorz; Shevyrin, Schmidt; Bappert – Matsumoto, Caporusso, Smotherman; Trupp, Camera, Turnbull; Weidner, Florek, Friedrich; Clarke, Bergmann, Dmitriev; Lautenschlager
Schiedsrichter: Massy, Mollard
Tore: 0:1 (27:26) Weidner (Florek, Smotherman), 1:1 (56:11) Vermin (Junland/4:5), 2:1 (57:35) Jeffrey (Junland), 3:1 (58:56) Jeffrey
Strafen: Lausanne: 14 – Roosters: 12 + 5 + Spieldauer (Camara)
Zuschauer: 848