Iserlohn – Am Seilersee gibt es keine Träumer. Dass die Herausforderung Playoffs mehr als hoch ist, ist jeder der handelnden Personen mehr als bewusst. Gerade deshalb sind alle besonders bemüht, sich Durchhalteparolen zu sparen. Dennoch ist man in der Kabine aus tiefster Seele überzeugt, den Playoff-Kampf erst dann aufzugeben und sich neue Ziele zu setzen, wenn die rein theoretische Chance auf den Einzug in die Endrunde nicht mehr gegeben ist. Dabei ist dann auch allen klar, das dieser heutige Freitag von ganz besonderer Bedeutung ist. Wenn ab 19:30 Uhr die Krefeld Pinguine zum Derby auflaufen, dann muss ein Sieg her, wollen die Iserlohn Roosters sich ihre Optionen offen halten. Wie schwer es werden wird, 16 Punkte aus den wenigen noch stattfindenden Partien aufzuholen, ist klar. Aber es kann gelingen, zumindest, wenn die Sauerländer gegen den Gegner vom Niederrhein gewinnen. „Die Stimmung ist komisch in der Kabine. Natürlich wissen wir alle um die Bedeutung der Partie, aber wir hoffen natürlich, dass ein Sieg und hilft, eine Wende einzuleiten. Dafür müssen und werden wir heute bis zum Umfallen kämpfen“, so Stürmer Marko Friedrich.
Cheftrainer Jamie Bartman mag nicht von einem Endspiel reden. „Aber es ist ein großes Spiel für uns. Jeder Punkt ist für uns wichtig. Wir können nur unsere Zukunft kontrollieren. Auf die Ergebnisse der anderen Mannschaften aber haben wir keinen Einfluss.“ Wichtig ist ihm von der Strafbank wegzubleiben, mehr Chancen in Tore zu verwandeln, insbesondere über ein gutes Überzahlspiel. Großen Respekt hat man am Seilersee vor allem vor der derzeit stärksten Krefelder Reihe um die Topstürmer Costello, Berglund und Pietta. „Sie gilt es, vor allem unter Kontrolle zu bringen.”
Personell entspannt sich die Situation vor dem so wichtigen Match gegen die Pinguine nicht. Zwar steht Sasa Martinovic nach überstandener Verletzung wieder zur Verfügung, dafür aber wird Christopher Fischer fehlen. Der in dieser Saison beste Roosters-Verteidiger ist erkrankt, fällt wohl das gesamte Wochenende aus. „Für Sasa ist es ein Kaltstart. Er hat viele Wochen nicht gespielt und muss jetzt schnellstmöglich sein Timing finden. Das ist kein einfacher Job“, so Jamie Bartman. Zudem ist offen, ob Keaton Ellerby dabei sein kann. Die Chancen standen am Donnerstagmittag gut. Bleiben die Ausfälle von Schmidt und Clarke. Definitiv gesund ist auch Mathias Lange, der möglicherweise hinter Sebastian Dahm am Abend auf der Bank sitzen wird. Er mußte sich in dieser Woche einer MRT-Untersuchung unterziehen. Sollte Ellerby nicht spielen können, ist auch Niko Hovinen eine Alternative.